Beiträge von ode. im Thema „Sands Of Time: Material, Qualität, Verlagspolitik“

    Kann mir das bitte jemand erklären?

    Natürlich mache ich das gern. 8x4 ist 32. Steigen die Produktionskosten um 8€ und man rechnet mit dem Faktor 4 bei so was, dann kostet das Spiel später 32€ mehr. Mit welchem Faktor genau gerechnet wird ist mir nicht bekannt, variiert von Verlag zu Verlag. Ich hab das genommen, was Standard ist. Bei diesem Kalkulationsmodell rechnet man so, dass jeder seinen Anteil am Spiel verdient:


    Produzent

    Verlag

    Vertrieb

    Händler


    Verdient der Produzent 8€ mehr, dann wird so gerechnet, dass alle anderen auch 8€ mehr verdienen müssen. Ich mach mal ein Beispiel: Ein Spiel zu produzieren kostet 10€. Verkaufspreis wäre dann 40€. Kostet das Spiel aber 18€ in der Produktion, so kostet es dann im Laden 72€...


    Es gibt Verlage, die rechnen dann mit weniger. Oder sogar abhängig vom Spiel mit mehr oder weniger.

    Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie hier nichts bis sehr wenig bewirken kann, auch dann nicht, wenn sie in schöner Regelmäßigkeit wiederholt wird.

    Ich denke, es hängt auch viel damit zusammen, dass Spielworxx die Geister selbst gerufen hat.


    Es ging ja mit Ruhrschifffahrt los, La Granja war unfassbar erfolgreich, und es kamen Spiele nach, die LG kaum nachstehen... Statt einer sehr kleinen Fanbase, die sich mit den Umständen der Verlagspolitik leichter arrangiert, hat Spielworxx nun große Aufmerksamkeit. Dann gibt es auch mehr kritische Stimmen. Leute, die es gewohnt sind vergleichbare Spiele wie La Granja für 40€ zu bekommen wundern sich, warum sie 70€ zahlen sollen! Durch den Erfolg wird auch das Geschreie größer. Ich meine das übrigens nicht abwertend. Wer schreien will soll ruhig schreien! Alles okay.


    Allerdings passt Spielworxx das Verlagsmodell ja nicht an. Trotz großem Erfolg mit La Granja werden ja jetzt nicht 5000 Spiele gemacht. Sondern immer nur noch 1000... Jetzt aber für das fünffache an interessierten Spielern...


    Wieder: Ich erkläre und informiere nur. Ich möchte das nicht bewerten.

    Ein Ein-Mann-Verlag, der zusammen mit Grafiker und Spielautor eine Spielidee soweit marktreif macht, dass sich die Erstauflage komplett verkauft und das Spiel später von grösseren Verlagen in verbesserte Zweitauflage erscheint.

    Dieser Satz ist nur zur Hälfte korrekt. Ob das Spiel später erneut aufgegriffen wird spielt bei Spielworxx keine Rolle bei der Entwicklung. Es wird ein Spiel entwickelt, das in limitierter Kleinstauflage verkauft wird. Ende. Alles andere ist ein Bonus, den man nicht kontrollieren kann, der dann evtl. später oben drauf kommt. Oder auch nicht...

    Sir Bobo


    Du argumentierst erst mit der Kostenfrage nur um dann die eigene, widerlegte Argumentation mit "Kosten hin oder her" beiseite zu schieben... Komisch.


    Nur um noch mal auf die Kostensache einzugehen: Es ist wirklich so, wie yzemaze andeutet. Selbst kleinste Änderungen an den Produktionskosten erhöhen den Verkaufspreis enorm. Nur als Beispiel: Deine kalkulierten 8€ würden den Verkaufspreis um 32€ nach oben korrigieren.


    Zudem muss man sich als Verleger irgendwann überlegen, ob man das Risiko tragen will? Es ist nicht billig ein Spiel zu produzieren. Das muss oft finanziert werden. Das ist unternehmerisches Risiko. Genau deshalb greifen ja immer mehr Verlage dazu sich via Kickstarter Geld kostenlos beim Kunden zu holen statt teuer bei der Bank. Als Unternehmer musst du abwägen, ob du dein Kapital investieren möchtest oder nicht. Es gibt eben Sachen, da sagen Verlage: "Nee, das Risiko ist mir zu hoch!" Und dann wird es eben eine Materiallösung, die in die Kalkulation passt.


    Ich möchte hier nur erklären und informieren. Ich kenne Sands of Time nicht und andere Argumente als die speziell von mir hier angesprochenen möchte ich nicht kommentieren. Das muss jeder selber wissen.