Beiträge von Bierbart im Thema „Würfelhilfen: Würfelturm, Würfeltablett, Würfelbecher etc.“

    Ich selber habe ja auch ein Diplom in Aleomantik.

    Reguläre Hexaeder Aleomantik oder doch die anspruchvollere Dodokaederomantik und ähnliche Seitezweige dieses großartigen Wissensgebiet?

    Vorsicht, hier lauert eine semantsche Falle. Im Deutschen (und auch anderen Sprachen) wird der Kubus zwar gleichgesetzt mit dem Würfel als Zufallsgenerator (als vermeintlichem Zufallsgenerator, wohlgemerkt!). Für die Identität eines Würfels ist es aber völlig unerheblich, welche geometrische Form ihm zugrunde liegt. Die Unterschiede zwischen Würfel unterschiedlicher Formgebung offenbaren sich eher in der praktischen Anwendung der Aleomantik. Je mehr Flächen er aufweist, umso schwieriger wird es, den Würfel dazu zu zwingen, ein konkretes Ergebnis anzunehmen.


    Nebenbei bemerkt, berührt dieser Aspekt noch ungeklärte Fragen der Kosmologie. Der einzige Würfel, den man nach heutigem Stand der Kenntnis mit einer Wahrscheinlichkeit von p=1 immer dazu zwingen kann, das gewünschten Ergebnis zu produzieren, ist der d1. Für den d1 kommt nur eine einzige raumgeometrische Lösung in Frage, wenn er isotrop und isomorph sein soll, nämlich die Kugel. So. Nun könnte man ja argumentieren, dass die Kugel in Wirklichkeit gar kein d1 ist, sondern ein dn! Also ein Raumkörper mit n Flächen (mit n sehr kleinen Flächen, versteht sich). Die entscheidende Frage ist dann in diesem Zusammenhang, ob man n gleich unendlich setzen darf. Es ist nämlich noch nicht geklärt, ob das Universum in seiner Natur diskret oder kontinuierlich ist. Und sollte das Universum kontinuierlich sein, dann wäre 1 = Unendlich. Wow.


    Aber allzutief ins Detail möchte ich hier nicht gehen,denn ich weiß um die Popularität der Abwertung der Aleomantik als "unwissenschaftlich" und möchte dazu gar nicht viel mehr sagen, als dass ich dem sowohl aus einem persönlichen als auch einem wissenschaftlichen (!) Standpunkt keinesfalls zustimmen kann.

    Nein nein nein, das ist kein Tippfehler!


    Die Aleomantik (von lat. "alea" = Würfel, "Mantik" = Wahrsagerei bzw. Magie im weiteren Sinne?) ist eine uralte Wissenschaft, die, so vermutet man, bereits die Babylonier betrieben haben. Im alten Griechenland versuchten sich die Gnostiker an einem Einblick in die höheren Existenzebenen des Universums mit dem Ziel, den Ausgang eines Würfelwurfs vorherzusagen und beeinflussen zu können. Ein gewisser Julius C. setzte dann dem Würfel etwa zur Zeitenwende mit einem epochalen Ausspruch ein Denkmal für die Ewigkeit. Nicht nur Verschwörungstheoretiker vermuten, dass der große Feldherr und Staatsmann genau wusste, was passieren würde, als der Würfel schließlich gefallen war. Vermutlich war das verborgene Wissen um Würfel bereits sehr fortgeschritten, doch dann brannte die Bibiothek von Alexandria aus, und damit war dann das Wissen für die Menschheit vorerst verloren.


    Es folgten dann Jahrhunderte der Dunkelheit (ich sage nur ein Wort: Mittelalter!), und die gelehrten jener Zeit beschäftigten sich vornehmlich mit der Interpretation alter Schriften aus dem vorderen Orient oder damit, wie man aus Pferdemist das Gold herauskocht. Erst in jüngerer Zeit fand dann die Aleomantik dann wieder mehr Beachtung in der Welt der Wissenschaft. Leider ist die Akzeptanz dieser außerordentlich relevanten Disziplin noch nicht überall gegeben, aber hinter den Kulissen, so habe ich gehört, bearbeiten die führenden Vertreter der Aleomantik bereits Politiker, Journalisten und andere Meinungsmacher, damit sich das Bild dieser Wissenschaft in der öffentlichen Wahrnehmung ändert.


    Ich selber habe ja auch ein Diplom in Aleomantik. Leider wird das staatlich nicht anerkannt (von wegen das müsse man an einer staatlich anerkannten Hochschule studiert haben bablabla...), aber ich kann da ein paar todsichere Tipps geben. Das ist eigentlich natürlich streng geheim, aber wir sind ja hier unter uns.