Beiträge von Bierbart im Thema „22.01.-28.01.2018“

    A propos Personenkreise: In den vergangenen Tagen habe zwei Spiele gespielt, aber in Runden, die sich sehr stark voneinander unterschieden.


    Da wäre zum einen El Grande. Jetzt ist natürlich die Frage, was man zu einem altbekannten Spiel wie diesem noch großartiges schreiben sollte. Vielleicht, dass es großartig ist? El Grande es completamente grandioso! Zumindest ist es grandioso als das Spiel der Wahl für einen Personenkreis von sogenannten "Gelegenheitsspielern", wenn es ein bisschen anspruchsvoller und ausgiebiger sein soll als andere Kandidaten aus der Ecke der Einsteiger-Spiele. Nichts gegen Siedler, Anno Domini, Carcassonne und Co., aber El Grande ist da einfach ein anderes Kaliber. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Spiel im Regal habe. Gemischte Runde, unterschiedliche Erfahrungsniveaus mit Brettspielen, zwei Stunden Spielspaß, niemand gefrustet, alles super.


    Zum anderen Eclipse in einer 5er-Runde aus Wiederholungstätern aus den Reihen der hiesigen Brettspiel-Szene. Ich hatte mich innerlich auf fünf Stunden Spieldauer eingestellt. Es wurden dann aber acht. Vor einigen Wochen war hier eine Diskussion über Analysparalytiker. Ich konnte damals nicht recht nachvollziehen, wie man sich dermaßen aufregen kann über Leute, die ein bisschen länger nachdenken, aber da hatte ich auch noch nicht die Erfahrung aus dieser Runde. Ich würde vermuten, von diesen acht Stunden gingen drei auf das Konto eines Einzelnen (der gewann schließlich auch das Spiel). So etwas habe ich in dieser extremen Form tatsächlich noch nicht erlebt. Bei aller Liebe und Toleranz, aber als er irgendwann etwa in Rund 7 nach 10 Minuten Analyse innerhalb seines Zuges (keine Übertreibung) zum dritten mal seine Aktion veränderte, hätte ich dann doch fast mal etwas gesagt. Aber da waren andere in der Runde, die umständehalber eher dazu in der Position gewesen wären -- und die haben nichts gesagt. Also habe ich eben auch den Mund gehalten (seht ihr mal, was ich für ein rücksichtsvoller Mitmensch bin).


    Übrigens war das aber auch wieder eine Erfahrung in puncto unterschiedlicher Spielertypen, bzw. unterschiedlicher Spielkulturen, wenn man so will. Man kann ein Spiel wie Eclipse sehr analytisch anpacken, Wahrscheinlichkeiten kalkulieren, alles durchrechnen, optimale Entscheidungen finden, nur dann kämpfen, wenn man haushoch überlegen ist... Mir macht das aber keinen Spaß. Meine Güte, man muss doch auch mal etwas riskieren! Verdammte Hacke! Wie kann man solch ein Spiel nur so emotionslos anpacken?!


    Das war natürlich eine rhetorische Frage, denn die Antwort ist ganz einfach: Weil es als Optimierungsaufgabe angelegt ist. Ich bin mir sicher, es würde so einigen harten Strategen noch viel besser gefallen, wenn da nicht diese verfluchten Würfel wären, die sich in ihrer erratischen Art und Weise hin und wieder weigern, das prognostizierte Ergebnis abzuliefern. Stimmt's, oder habe ich recht?


    Danke, Ende. :)


    Ach so, noch was: Das Ship Pack für Eclipse ist nett, aber die Dinger sehen deswegen auch nicht besser aus. Und Rise of the Ancients ist ne coole Erweiterung. Das Galaktische Zentrum ist ein ziemlicher Killer (gefällt mir viel besser), und auch so gibt es einige lustige Gimmicks.


    #ElGrande #Eclipse