Beiträge von Dumon im Thema „Fakes, Zitate, Quellenangaben, Links etc.“

    yzemaze:
    Och, ein bisschen mehr Mund halten stände mir sicherlich auch ganz gut zu Gesicht. Denn so richtig kann ich den dann ja doch nicht halten...
    ...also keine Sorge. Mit dem "Fresse halten" ging es mir ja nur um das Verbreiten unbestätigter Infos. War natürlich auch keine Drohung...
    ;)


    Elfenbeinturm ist doch eher "wir sind erhaben, unantastbar, wir "wissen", wie die Welt läuft", oder? Kann aber sein, dass ich mich da täusche.
    Ich hab das aber tatsächlich ernst gemeint. Klar operiere ich auf Basis grundlegender Annahmen, die ich als "gegeben" akzeptiere (Dinge fallen unter normalen Umständen runter, 1+1 ist in dem von uns als normal angenommenen mathematischen System (bin kein Fachmann) 2, gelb und blau vermischt sich zu grün, etc.). Allerdings würde ich nie annehmen, dass das nicht widerlegbar ist, oder dass das eine endgültige, allgemeine "Wahrheit" ist. Vielleicht kenne ich nur noch nicht alle Parameter, und neu entdeckte verändern meine Sichtweise...?


    Zum zweiten Punkt - ich glaube nicht, dass ich es in den falschen Hals bekommen habe. Tatsächlich begrüße ich die Intention hinter Deinem Statement. Und ich bin der letzte, der Formulierungen auf die Goldwaage legt, da ich selbst mich damit so oft kolossal schwer tue. Aber genau, wie ich akzeptiere, dass jegliche Wahrnehmung meinerseits auf falschen Annahmen beruht, so würde ich auch nie mehr tun, als meine eigene Meinung oder Ansicht für mich selbst geltend zu konstatieren.

    Mein Statement heißt also einfach nur: ICH bin einfach zu faul. Da das hier Freizeitbeschäftigung ist, und meine Zeit mehr und mehr dem Arbeitstag weichen muss, mag ich die nicht damit verbringen, Argumente zu überprüfen oder meine Infos wasserdicht zu machen...

    Das ist aber natürlich das Extrem. Genau, wie Du Dir ein Bewusstmachen der Situation und ein Hinwenden zur Verbesserung seitens der User als Resultat erhoffst, nicht eine absolute Umstellung, ist meine Ansicht auch nur im Extrem konstatiert worden. Selbstverständlich, wenn ich zitiere, und die Quelle offen habe, dann zitiere ich richtig. Wenn ich in einer hitzigen Debatte verstrickt bin, gehe ich sogar ganz bewusst auf die Suche, um Argumente konkret untermauern zu können. Aber halt nicht immer.
    Wichtig ist es mir allerdings bezüglich der Paraphrasierung. Es kommt nicht selten vor, dass ich etwas "irgendwo gelesen" habe und das so schreibe, oder sage "ich glaube, das ist so" oder "Meiner Meinung nach xy" etc. Und das würde ich auch weiterhin tun. Es sei denn, das ist tatsächlich nicht gewünscht. Behaupten würde ich nur Dinge, bei denen ich von ihrer Richtigkeit überzeugt bin (und kann damit falsch liegen). Aber auch dabei weiß ich vielleicht nicht mehr, warum ich davon überzeugt bin.

    Zusammenfassend:
    Ich denke, dass das Bewusstmachen wichtig ist, und dass man nicht auf Information einfach vertraut, weil sie "irgendwo" steht, sondern kritisch mit Inhalten umgeht. Oder eben bereit ist, zu akzeptieren, dass man etwas für bare Münze nimmt, was sich letztendlich als Ente herausstellen kann. Und umgekehrt etwas Sorgfalt bei Informationsverbreitung an den Tag legt. Das ist ja das, was Du intendierst.

    ABER
    Die von Bandida z.B. im anderen Thread vermittelte Info

    Übrigens haben die Twitter-Media-Mitarbeiter gerade verlauten lassen, dass die Türen -trotz Umfrage- auch in Zukunft nicht eine Minute eher geöffnet werden

    ist mitnichten so komplett falsch. Nur das "auch" ist zu viel, oder kann missverständlich ausgelegt werden. Da möge man ihr aber einfach genauso die unsaubere Formulierung des intendierten Inhaltes verzeihen, wie man Nachsicht von anderen bei eigener Unsauberkeit erwartet.
    ...solche kleinen Faux-Pas (Mz?) bieten natürlich dann Clowns wie mir ein gefundenes Fressen für Ironie, oder auch für beißenden Spott...

    Einfach weniger aufregen, nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, nochmal nachfragen. Und nicht gleich wettern oder Emotionen hochkochen lassen. Musste ich auch lernen. Dann braucht man auch nicht alles von vornherein zu überprüfen. Irgendwer wird im Falle einer falschen Info oder fehlerbehafteten Überzeugung schon mehr wissen und dabei helfen können, die Perspektive gerade zu rücken. Einfach mehr mit, weniger gegen. Schließlich gehts bei Diskussionen und Debatten nicht uns Gewinnen, sondern ums Lernen - über andere Ansichten und auch über die eigene...

    Bezüglich Twitter - ich weiß, dass es das gibt, komme damit aber nur in Kontakt, wenn irgendwo Tweets zitiert werden. Extrem selten überprüfe ich deren Authentizität...

    Edit:
    Zur Klarheit ein paar Formulierungen angepasst.

    [Tom] - das ist Fake News!!!! Fake News!!!
    X(:lachwein:

    Naja, nicht ganz.
    Im Allgemeinen gehe ich davon aus, dass mein Gegenüber, wenn er eine Information anbringt, entweder weiß, wovon sie redet, oder nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Bewusste Fehlinformation schließe ich von vornherein aus.
    Ersteres ist natürlich der Idealfall, und nur das Verbreiten von vermeintlich als richtig angenommener Fehlinformation ist das Problem. Oft wird dies aber, gerade in solchen Foren, wo doch ein sehr breitbasiges Wissen vorhanden ist, irgendwann richtig gestellt. Das langt mir dann...

    Ich habe Publizistik studiert. Daher weiß ich zum Beispiel, wie sehr (oder wie wenig) man sich auf die Inhalte der Medien verlassen kann. Ich weiß, dass ich nichts weiß, bis ich es nicht persönlich überprüfe (und das ist oft nicht mal möglich, da man oft keinen Zugang zu den grundlegenden Informationen bekommen kann).
    Zusätzlich weiß ich (oder nehme es für mich als Prämisse an), dass es Wahrheit nicht gibt, da Wahrnehmung subjektiv, fehlerhaft und in Retrospektive immer verfälscht ist. Dass es oft mehr als eine valide Sichtweise gibt. Und dass jeder Fakt an Parameter geknüpft ist.

    Trotzdem kann ich mit der mir zur Verfügung stehenden Information arbeiten. Ich gehe einfach davon aus, dass jegliches Wissen, das ich zu haben glaube, jederzeit widerlegt werden kann, und dass nichts absolut ist. Eigentlich genau der wissenschaftliche Ansatz...

    Heißt:
    Ich muss nicht alles anzweifeln, um zu überleben, mich zu unterhalten, zu diskutieren. Ich muss nur bereit sein, jederzeit zu akzeptieren, dass ich einer Fehlannahme aufgesessen bin, Fehler gemacht habe und Fehler mache. Und dann bereit sein, aufgrund neuer Information meine eigenen Meinungen und Einstellungen zu überprüfen/überdenken und ggf. anzupassen.

    Diese Philosophie würde meines Erachtens nach auch vielen anderen ein bisschen besser zu Gesicht stehen als die, die sie sonst verfolgen...

    Das Ansinnen ist anerkennenswert, yze, das Prozedere mir aber zu viel Aufwand. Wenn ich nun erst noch alles überprüfen muss, dann sehe ich gar keinen Grund mehr, mich an Diskussionen zu beteiligen. Hier geht es schließlich nicht um wissenschaftliches Arbeiten...

    Ich verstehe es, im Hinblick auf die hier manchmal hochkochenden Emotionen, völlig und bin auch schon (insbesondere in einem anderen Forum) Verbreiter nicht ganz korrekter Info gewesen, weil ich einer Ente aufsaß. Backtracking hinterher ist natürlich auch anstrengend, aber mir fällt es dann nicht schwer, meine Fehler einzugestehen.

    Dennoch will ich aber nicht erst jede paraphrasierte Information auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen müssen. Und zugleich möchte ich nicht für Informationen, die andere interessieren könnten, für die ich aber keine Quelle parat habe, erst auf die Suche nach einer solchen gehen müssen.

    Was lerne ich also daraus?
    Dass ich mich mehr an die Worte des Philosophen D.Nuhr halten werde, wenn es um Information geht, die ich habe (oder glaube zu haben). Und dass ich Information von anderen einfach nicht für bare Münze nehme. Alles Andere ist mir zu anstrengend...