Beiträge von Toadstool im Thema „15.01.-21.01.2018“

    Bei mir gab es, auf zwei Spielnachmittage verteilt:


    #TerraformingMars (zu dritt)

    Zwei waren Anfänger und haben daher auch Anfängerkonzerne erhalten. Ich selbst hatte die Wahl zwischen dem Helion-Konzern und Aphrodite und entschied mich für ersteres. Gespielt wurde auf der normalen Marskarte, plus Venus-Next Erweiterung, aber ohne Drafting.

    Anfangs verlief das Spiel recht gut für mich. Relativ zügig konnte ich meine Energie und Wärmeproduktion ausbauen, so dass ich eher selten Finanzierungsprobleme hatte und oft genug die Temperatur auf dem Mars erhöhen konnte. Die beiden Neulinge fanden sich ebenfalls schnell zurecht und saßen mir schon bald im Nacken. Einer jedoch besonders, da er nicht nur seine Geldproduktion ausbauen konnte, sondern auch viele Grünflächen ins Spiel brachte.

    Zur Mitte des Spieles verlor ich meine Favoritenposition vollständig. Mir gelang es weder einen Meilenstein zu beanspruchen, noch Grünflächen zu platzieren. Mein Drafting-Glück bescherte mir vor allem blaue Karten mit vielen Wissenschaftsaktionen, die meine Handlungsmöglichkeiten ziemlich beschränkten. Es gelang mir aber alle drei Auszeichnungen zu beanspruchen, die ich am Ende auch gewertet bekam. Für einen Sieg reichte es leider dennoch nicht.

    Mit 67 Punkten lag ich elf Punkte hinter dem Sieger und fünf Punkte vor dem dritten Platz.

    Das Spiel war wieder mal superspannend und gefiel auch den beiden Neuen sehr gut - was mich besonders freut, da zwei Leute aus meiner Spielegruppe überhaupt keinen Gefallen an TM finden. Sei's drum, Hauptsache ist, dass ich ein paar Leute gefunden habe, mit denen ich TM spielen kann. Zudem macht es in der Gruppe eindeutig mehr Spaß als in der Solovariante.


    #KingOfTokio

    Wieder mal ausgegraben und immer noch gut. Zwei Partien als Absacker nach TM gespielt. Einmal zu viert und einmal zu fünft. Beide Partien haushoch mit Gigazaur gewonnen. Einmal mit einem legendären 6-Tatzen-Wurf aus Tokio heraus und das andere mal mit einem 4-Tatzen-Wurf gegen Cyberbunny, dass dann anschließend nicht mehr ganz so putzig war!

    :evil:


    #CthulhuWars

    Gestern, in privater Runde, kam es in vierer Besetzung endlich auf den Tisch.

    Mann, was war ich gespannt. Insgeheim hatte ich schwere Bedenken, einen Haufen Geld lediglich für überproportionale Monsterfiguren aus Plastik ausgegeben zu haben.

    Und ich war mit meinen Bedenken nicht alleine. Einer meiner Mitspieler und neues Mitglied unseres Spieletreffs meinte nur: Jetzt wird sich herausstellen, ob mein All-In in der Kickstarter-Kampagne ein Fehler war oder nicht.

    Tja und was soll ich sagen ...

    HAMMER! Das Spiel hat voll reingeknallt. Keine Ahnung wie lange wir drangesessen sind. Jedenfalls war meine Frau nicht da, Cthulhu-Soundtrack lief, ich konnte in der dritten Runde Cthulhu auf's Brett knallen, dann gab's Metbier, Shub-Niggurath hat "Mimimi" gemacht, weil alle so gemein zu ihm waren, Nyarlathotep hat alle mit seiner Sanduhr genervt und das gelbe Zeichen (Hastur) hat seinem Namen alle Ehre gemacht und Unmengen an Markern mit dem "älteren Zeichen" gesammelt, so dass ... aber der Reihe nach.

    Erstmal was zum Anschauen:

     


    Für uns alle war es die erste Partie, so dass niemand einen Startvorteil hatte. Die Fraktionen waren schnell ausgewählt, wobei interessanterweise Cthulhu niemand wollte, so dass ich mich um ihn gekümmert habe, was mir ganz recht war.

    Bereits in der zweiten Runde gelang es mir drei Tore im Ozeangebiet zu kontrollieren, so dass ich in der dritten Runde genügend Macht ansammeln konnte, um Cthulhu himself zu beschwören. Damit waren drei Zauberbücher bereits mein, wohingegen andere (Shub-Niggurath) noch kein einziges Zauberbuch besaßen. Nyarlathotep und Hastur verhielten sich recht still im Hintergrund, wo sie dunkle Pläne schmiedeten. Cthulhu war das jedoch völlig egal und jetzt, da er R'yleh entstiegen war, lechzte er nach Blut und ich wollte es ihm nicht verwehren.

    Der erste feindliche Kultist war schnell verschlungen, als plötzlich zwei andere große Alte erschienen: Hastur und Nyarlathotep. Und jetzt wurde es plötzlich gefährlich. Hastur konnte Todesurteile nach seinem Gefallen zuweisen und Nyrlathotep war ein gutes Stück stärker als Cthulhu.

    Das Spiel gewann jetzt außerordentlich an Taktik hinzu. Cthulhu war auf der Verderbensleiste den anderen ein gutes Stück voraus, aber Hastur schaffte es als erster alle Zauberbücher zu erringen. Eine Runde später war auch Nyarlathotep so weit und mit etwas Verspätung war plötzlich auch Shub-Niggurath im Spiel.

    Mein Vorsprung schwand rapide, so dass Cthulhu sich gezwungen sah mit seinem Gefolge abzutauchen (Sternengezücht und Priester) und in der darauffolgenden Runde sich einen epischen Kampf mit dem ungleich stärkeren Nyarlathotep zu stürzen.

    Es gelang. Das kriechende Chaos versank kreischend in den Fluten des Südpazifik und Cthulhu errang sein fünftes Zauberbuch. Anschließend stürzten sich alle auf ihn, um seinen Sieg zu verhindern.

    Cthulhu überlebte, aber seine Kultisten verschwanden und seine Tore wurden von anderen Wesenheiten kontrolliert.

    Doch ehe ein zermürbender Kampf um die Rückeroberung der Tore entbrennen konnte, besiegelte eine Ritual der Auslöschung das Ende der Welt.

    Es schien, dass Nyarlathotep die meisten Verdammnispunkte (32 Punkte) errungen hatte. Als jedoch die "älteren Zeichen" ausgewertet wurden, zog erst Cthulhu an ihm vorbei (34 Punkte) und anschließend Hastur (38 Punkte).

    Hastur war der Überraschungssieger! Auf der Verdammnisleiste stets das Schlusslicht, hatte er insgeheim elf ältere Zeichen und damit eine Unmenge an Sieg-/Verdammnispunkten angehäuft. Shub-Niggurath war mit 29 Punkten zwar letzter, aber am Ende doch nicht so weit abgeschlagen, wie anfangs befürchtet.

    Fazit: Krasses Spiel, das alle Erwartungen weit übertroffen hat. Sogar der Spieler ohne Mythos-Hintergrundwissen hatte seinen Spaß! So gesehen bin ich heilfroh, dass ich das Spiel mir auf Kickstarter geholt habe.

    Und: Für dieses Spiel dürft ihr mich jederzeit wecken!


    #Wendake

    Nachdem ich hier im Forum schon ein bisschen darüber gelesen hatte und auch schon in Versuchung war, beim Kickstarter mitzumachen, war ich total gespannt, als es ein Mitspieler mitbrachte. Und mit einer Stunde Spielzeit (laut Sankt Peter) dachte ich, wäre das ein schöner Absacker nach unserer Cthulhu Wars Erfahrung.

    ...

    ABSACKER?!

    Gut, wäre vielleicht besser gewesen, wenn man das Metbier im Vorfeld weggelassen hätte. Noch dazu, weil keiner von uns am Tisch mit den Regeln vertraut war und diese somit erst erarbeitet werden wollten. Boah, und dann dieser überraschende Magenschwinger an Komplexität! Das hat uns alle echt kalt erwischt.

    Glücklicherweise blieben wir aber hartnäckig und bissen uns durch; und nachdem die Bierseligkeit schließlich auch überwunden war, ging es langsam voran.

    Aber auch hier erstmal ein Schnappschuss:


    Die Stunde Spielzeit konnten wir jedoch nicht halten. Stattdessen sind es eher 2,5 Stunden geworden, wobei wir auch noch in der fünften Runde abgebrochen hatten.

    Punktestand war am Ende 20-19-15-11. Sieger war diesmal ich, wobei sich das Blatt vmtl noch mal geändert hätte, wenn wir die letzten beiden Runden auch noch gespielt hätten.

    Das Spiel hat jedenfalls alle überzeugt, würde es aber als Expertenspiel bezeichnen wollen.

    Die Aktionsauswahl ist ziemlich raffiniert und wieder einmal möchte man vielmehr tun, als einem möglich ist. Schön ist, dass das Thema, trotz Eurogame und so, zur Geltung kommt.

    Kleines aber fieses Detail: Beim Handel mit dem weißen Mann muss man eine Karte ziehen. Zeigt diese einen Totenkopf, hat man Pech und man hat eine alte, mit Pocken verseuchte Decke aufgeschwatzt bekommen! In diesem Fall "stirbt" ein Arbeiterplättchen, dass man erst wieder mühevoll aus seinem Langhaus rekrutieren muss! Als die Regel vorgelesen wurde, dachte ich ja erst, das wäre ein Scherz! Aber mitnichten. Finster, finster.

    Alles in allem ist das Spiel jedenfalls sehr reizvoll. Man kann eine Unmenge machen und wenn man möchte, haben die jeweiligen Indianerstämme auch noch unterschiedliche Fähigkeiten, so dass ein asymmetrisches Spiel zustande kommt.

    Ich kann Wendake jedem nur empfehlen, der ein anspruchsvolles, thematisches Eurogame erleben möchte.

    Aber eine weitere Besonderheit soll noch erwähnt werden: Es gibt nicht nur eine Siegpunktleiste sondern gleich vier, wovon zwei jeweils ein Paar bilden. Bei der Wertung werden die Siegpunktleisten (pro Paar eine Leiste) bestimmt, bei denen man am weitesten HINTEN ist. D.h. man darf keine Leiste unberücksichtigt lassen!

    Im Moment würde ich auf BGG dem Spiel zw. 8 und 9 Punkten geben. Für eine endgültige Meinung muss und ich will ich es aber noch öfter spielen. In meinen Augen ist es aber jetzt schon ein Juwel unter den Eurogames.