Um Einsteigern passend helfen zu können, muss man erstens selbst ein gewisses Niveau haben und zweitens ein bisschen Demut entwickelt haben und verstehen, dass nicht jeder alles perfekt kann.
Ich will das mal anhand einer Anektode erläutern. Früher habe ich hobbymäßig Fußball gespielt (bis das Knie irgendwann nicht mehr mitgemacht hat). Ich war aber eher der Renner und Kämpfer als der begnadeter Techniker. Ein Fußballkumpel meinte mal zu mir, dass er im Urlaub immer in Parks geht und dort Wildfremde, die dort kicken, anspricht, ob er mitspielen darf, und dass er so immer viel Spaß hat. Ich dachte nur: "Du als Supertechniker hast's da auch einfach..." Für mich als Rumpelfußballer, dessen primäre Stärke es war, gegnerischen Schönspiel-Edeltechnikern durch enge Bewachung auf die Nerven zu gehen, sie niederzukämpfen und über die Zeit damit aus dem Spiel zu nehmen, war das längst nicht so leicht...
Beim Brettspielen ist's andersrum. Da schaffe ich es, ein Spiel drei anderen Leuten zu erklären, während des Spiel aufzupassen, dass die anderen keinen groben Unfug zusammenspielen (bei vorhandenem Interesse bekommt auch jeder noch bei der Strategie geholfen) und trotzdem spiele ich noch um den Sieg mit, selbst wenn ich ohne größeres Nachdenken irgendwas zusammenspiele. Aber mir ist völlig klar, dass das nicht jeder leisten kann, sondern dass das ein Talent ist, für das ich dankbar sein muss. Beim Spielen mit Wenigspielern hilft's aber auf jeden Fall, wenn man anderswo -- in meinem Falle beim Fußballspielen -- auch selbst schon erlebt hat, wie das ist, wenn man selbst der Schwächere bzw. Anfänger ist, und dass da trotz allem guten Willen auch manchmal einfach Grenzen kommen, die nicht leicht zu überwinden sind.