Bei Schnitt 6,x (oder noch niedriger) und vielen sehr niedrigen Noten frage ich mich manchmal, wo die ganzen schlechten Noten her kommen. Sind das Blogger oder Spielejournalisten, die haufenweise Schrottspiele für Rezensionen spielen müssen? Sind das irgendwelche "ich muss das Spiel (aus welchen Gründen auch immer) bewusst runterziehen"-Wertungen? Ist das Masochismus, wenn man oft schlechte Spiele so oft spielt? Ist das ein "meine Güte, ich muss so viel Schrott spielen!"-Hilferuf? Haben diejenigen unpassende Spielerunden, wo oft Zeugs gespielt wird, das ihnen nicht gefällt?
Ich versuche eigentlich, das Spielen von schrottigen Sachen zu vermeiden, so gut es geht. Lieber vorab etwas mehr informieren und z.B. Regeln lesen, als kostbare Spielzeit zu verschwenden.
Obwohl ich gerne mal etwas Neues auf dem Spieletreff ausprobiere, komme ich vielleicht alle zwei Monate mal auf ein Spiel, das ich mit <= 5 bewerten würde. Ich weiß, dass andere hier wesentlich öfter spielen als ich. Manche bestellen auch hemmungsloser, öfter und mit weniger Informationen Neuheiten, insbesondere Kickstarter, und verscherbeln sie nach 1-2 Spielen wieder. Völlig okay. Da können auch einige schlechte Noten herkommen. Und wenn man schon bewertet, dann natürlich auch gerne schlecht, z.B. als Warnung, dass irgendein Kickstarter-Hype doch nicht viel Substanz hat. Ich freue mich immer über negative Wertungen und Reviews und habe auch selbst wenig Hemmungen, irgendwas schlecht zu bewerten. Aber wieso kommen bei manche so viele schlechte Wertungen unter 4/10 zustande?
Dazu kann ich gerne was sagen. Meine Bewertungen sind für mich einfach relativ zueinander zu sehen. Ein Spiel, das aus einem Genre kommt, was mir eigentlich gefällt, teste ich auch gerne an. Dabei kann es aber relativ zu einem anderen Spiel aus dem Genre einfach aus Spielspaßsicht deutlich schlechter abschneiden, so dass ich dieses Spiel viel weniger gerne wieder spielen möchte, als ein anderes. Das bedeutet auch nicht automatisch, dass das Spiel Schrott ist, sondern dass es in gewisser Weise die Erwartungen untererfüllt hat. Auch wenn man mal etwas über den Tellerrand schaut und verschiedene Genres ausprobiert, merkt man eher, was einem dort gefällt und was nicht bzw. ob überhaupt. Auch da heißt es für mich bspw. nicht, dass ein von mir mit einer "3" oder "4" bewertetes Spiel per se Mist ist, sondern, dass es mir einfach nicht so viel Freude bereitet hat.
Ich zum Beispiel kann für meinen Teil gar nicht verstehen, wenn man sich in seinen Ratings bevorzugt zwischen 6 und 10 bewegt. Dafür müsste man entweder die absolute Kontrolle über die gespielten Spiele haben, mitsamt exzessiver Recherche und lässt sich fast nie auf etwas fremdes ein, oder man mag halt aus bestimmten Genres irgendwie alles und lehnt dafür andere partout ab. Das ist sicherlich legitim, ich denke aber dadurch entgeht einem etwas.
Hinzu kommt für mich noch: ich mag zwar öfters mal Spiele spielen, die ich nicht so prall finde, auch weil man den Konsens mit der Gruppe sucht, dafür habe ich eine wirklich exzellente Auswahl von Mitspielern in meinen Spielgruppen, die immer dafür sorgen, dass auch jedes eher für mich fade Spaß macht (nur dann halt weniger als andere). Und die kann ich wohl schlecht in die Bewertungen mit reinrechnen