Beiträge von MetalPirate im Thema „[2017] Pandemic Legacy Season 2“

    Ich will niemandem gelungene Legacy-Spielerlebnisse madig machen, aber diese ganze Diskussion ist mal wieder ein Beleg für die These, dass der Legacy-Ansatz konzeptionell extrem instabil ist.


    Legacy = komplettes Spielerlebnis potenziell im Eimer wenn

    • Spiel- und Verständnisfehler passieren
    • Materialfehler im Spiel sind (laut Herstellerangaben ~1%, wobei das sich längst nicht alles fatal auswirken dürfte)
    • Glück und/oder Pech mal extreme Ausschläge haben
    • man im Spiel exotische Sachen ausprobiert, an die der Autor vielleicht nicht gedacht hat (was auch kaum möglich ist, so vielfältig, wie sich eine Kampagne entwickeln kann)
    • man kein forumsaktiver Vielspieler ist, der an Orten wie BGG oder unknowns.de nach der "richtigen" Spielweise nachfragen kann...
    • ...und dort sogar bei den wirklich fiesen Problemen wie "meine Kiste Nummer 6 war leer!" von Mitarbeitern des Herstellern Hilfe bekommt.

    Robustheit gegenüber irgendwelchen Fehlern oder ungewöhnlichen Spielweisen, insbesondere für Otto-Normal-Verbraucher, nahe null. Und das alles wird noch verstärkt, wenn man nicht gemeinsam gegen das Spiel spielt, sondern kompetitiv gegeneinander spielen soll. Fehlende Robustheit heißt wohlgemerkt nicht, dass ein Legacy-Spiel nicht toll funktionieren könnte. Das kann es sehr wohl. Aber die Wahrscheinlichkeit für ein totalen Floppen wird bei (irreversiblem) Legacy immer signifikant erhöht sein, und ob man unter diesen Umständen relativ viel Geld (-> höherer Aufwand für Entwicklung und Produktion) für nur einmal spielbare Spiele ausgeben möchte, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich will's nicht.