Ich würde gar nicht behaupten, dass das ein generelles Problem der Wenigspieler ist. Also in diesem Fall denen (wir wollen ja präzise sein), die nur selten ein Regelwerk lesen. Klar, man wird mit jeder Regel geübter, aber oft liegt es einfach daran, dass Kleinigkeiten ÜBERlesen werden. Mit Verständnis hat das m. E. wenig zu tun. Diese Leute sind oft im Berufsleben höhere Angestellte und wenn man ihnen die Regel zeigt, sind die durchaus in der Lage, solche Regeln zu verstehen. So wie sie andere, viel komplexere Vorgänge auch begreifen.
Lucky Jen, die im echten Leben sowas wie ein wanderndes Regellexikon ist, hatte das mal ganz hübsch bei Talisman demonstriert. Wahrscheinlich hat sie das Spiel 100x gespielt und anderen erklärt, Regeln muss sie - wenn überhaupt - immer nur nochmal grob nachblättern. Bei meiner ersten Partie hat sie dann fast ihren sicheren Sieg verloren, weil sie rundenlang versucht hat, direkt auf das Wächterfeld zu kommen. Dabei muss man da einfach rüberlaufen und während des Passierens gegen ihn kämpfen.
Zugegeben: die Regel ist möglicherweise etwas blöd formuliert, steht aber so im Regelheft.
Auch das mit dem Regelweitergeben kenn ich. Ich war nach 30 Jahren doch sehr überrascht, als ich mir meine neue Monopoly-Version zulegte und da gleich 2 Seiten drin standen, wie man Monopoly NICHT spielt. Die falschen Regeln scheinen sich also SEHR verbreitet zu haben. Vor allem bei so eher einfachen Spielen, wo jeder meint, er könne sich noch an alle Details erinnern.
Hat schonmal wer die Regeln zu Mädn gelesen? Ich wüsste nichtmal, ob in meinen 3 Spielsammlungen überhaupt ne Anleitung dringewesen wäre.