Ich denke jeder von uns kennt Videospiele.
Dort gibt es Tutorials die einen in die einzelnen Spielmechaniken einführen.
Sowas ginge auch für Brettspiele!
Daraus folgere ich, dass man auf ein Regelstudium verzichten kann.
Grundsätzlich stimme ich dir da zu. Ich halte aber jenseits des Rot-Pöppel- (oder in Zukunft vielleicht mal Grau-Pöppel-) Bereichs eine Umsetzung nicht mehr für realistisch, weil erstens der Aufwand Richtung Expertenspiel krass ansteigt und dafür der Kreis potenzieller Kunden, die den ganzen Aufwand letztendlich irgendwie bezahlen müssten, entsprechend stark sinkt.
Ein Spiel des Jahres Gewinnerspiel kann man sich app-technisch (oder allgemein gesprochen irgendwie multimedial) so aufarbeiten, dass das Regellesen überflüssig wird. Im Prinzip ist das ja ein alter Hut: ich kann mich an Siedler von Catan Versionen aus den späten 90ern oder frühen 00ern erinnern, wo eine CD mit Regelerklärvideo beilag. Bei Kalibern wie Great Western Trail wird man das aber so schnell nicht finden. Der Aufwand wäre zu groß.
BTW: Wer im Videospiel-Bereich bei den Strategiespielkloppern mit entsprechender Regeldichte und gegenseitigen Abhängigkeiten, z.B. bei den Globalstrategiespielen von Paradox Interactive, ernsthaft und gut mitspielen will, der liest mindestens genauso viel Text wie derjenige, der sich etwa einen Lacerda-Titel erarbeiten will, nur muss er sich die Regeln und Erklärungen erst noch umständlich in diversen Internetforen und sonstigen Quellen zusammensuchen. Da gibt's Tutorials, ja, aber für mehr als den ersten Einstieg taugt's nicht, und danach ist dann doch wieder lesen, ganz viel lesen, angesagt.