Beiträge von Dumon im Thema „Geschäftsidee Spielecafe“

    Ich habe auch mal drüber nachgedacht, in Mainz so was aufzuziehen. Habe aber den Gedanken recht schnell wieder aufgegeben. Dabei lag es weniger an der fehlenden Finanzierung (die wahrscheinlich auch ein Thema geworden wäre), und ich hatte mich auch noch nicht mit Verlagen etc. in Verbindung gesetzt. Aber allein die logische Auseinandersetzung mit dem notwendigen Klientel vs. der vorort herrschenden Situation (Marktsondierung, sozusagen) sprach dagegen. Meine Erfahrung und meine Schlussfolgerungen decken sich da mit denen, die hier im Thread schon angeklungen sind - Leute, die zum Spielen kämen, würden weniger konsumieren, und solche, die konsumieren, würden weniger zum Spielen kommen. Ergo: Cafe ohne Spiele, oder bald pleite.
    Als ehemaliger Verantwortlicher für einen hiesigen Spieletreff, der in den Räumen der Caritas stattfindet, hatte ich während meiner Amtszeit eine kleine Spendenbox eingeführt - um der Caritas etwas zurück zu geben (immerhin sind Räume ja nicht kostenfrei, selbst wenn man nichts für deren Nutzung bezahlen muss). Und nur die wenigsten der regelmäßigen Besucher waren (trotz finanziellen Möglichkeiten) bereit, da auch nur irgendwas rein zu tun (es war immer kaum was drin). Wenn das schon auf einem Spieletreff so ist, wo die Leute regelmäßig hingehen...
    Viele andere Gedanken sprachen dagegen - wann kommt das Klientel zum Spielen (Wochenende, abends); wie finanziert sich das Cafe zwischen diesen "Stoßzeiten"; haben die Deutschen überhaupt Interesse daran, fürs Spielen Geld auszugeben, wenn sie das und die gewünschte Verpflegung mit Freunden daheim günstiger haben können (eher nicht); gibt es kostenlose Spieletreffs (einige); würden die Besucher genug konsumieren, damit sich ihre Besuchszeit für das Cafe auch rechnet (eher nicht, da das Gros des potentiellen Klientels wahrscheinlich aus Studenten bestehen würde, die sich - wie schon gesagt - gerne auch an einem Glas Bier festhalten); etc.
    Kurzum - selbst in einer Studentenstadt wie Mainz (gemeint: ein großer Prozentsatz der Anwohner sind Studenten) ist ein Spielecafe kein lohnenswertes Unterfangen.