Beiträge von Luzifer im Thema „Bestes Spielerlebnis 2017“

    Es gab viele grandiose Spielabende in 2017. Am genialsten finde ich, wenn ein Spielabend jedoch eine Geschichte erzählt, und vielleicht auch zu einer Anekdote wird. Ein absolut unvergesslicher Moment, über den ich heute noch schmunzeln muss, war aber auch gleichzeitig eine große Niederlage:


    #FortuneAndGlory


    Eine der ersten Partien im April.

    Pulpig und mit viel Push-your-Luck Elementen haben wir zu fünft die Weltkarte nach geheimnisvollen Schätzen durchforstet und viele Abenteuer bestanden. Und noch viel mehr Würfel gerollt.

    Ich spielte den Charakter Jacques Moreau und um ganz in die Rolle zu schlüpfen sprach ich durchgehend mit einem verwaschenen französischen Akzent. Sehr zum Leid meiner Mitspieler. ;)


    Die Partie dauerte mit fünf Personen ziemlich lange (ca. 5 Stunden) und war sehr durchwachsen. Ich setzte mich allerdings mit Jacques sehr früh an die Spitze und konnte viel Glory und noch mehr Fortune erringen. Gut ausgerüstet machte ich mich an die letzte Quest, die mir den Speer von Poseidon erringen sollte. Und durch klugen Einsatz meines Gewehrs und eines Stricks, mit letzter Kraft und dem Einsatz aller vorhandenen Ressourcen, erlangte ich auch noch dieses Kleinod. Ich musste nur noch in die nächste Stadt und dort mein Artefakt verkaufen, um genügen Siegpunkte abzustauben (2 hätten bereits gereicht).

    Leider muss man in der Stadt erst ein Cityevent ziehen. Diese Eventkarten beinhalten manchmal Kämpfe, viel öfter allerdings positive Effekte. Ich wähnte mich sicher. Oh welch falsche Einschätzung. Welch tiefer Fall mich erreilen sollte. Natürlich hatte ich in vorherigen langen Spielrunden und Neumischen des Eventkartenstapels bereits einmal gesehen, dass es die Karte "Robbed" (Raub / Überfall) gibt. Aber hey, wie groß ist denn die Chance, dass genau diese EINE Karte, die mir gefährlich werden könnte auch jetzt tatsächlich oben liegt... Fortuna hat einen seltsamen Humor. NATÜRLICH hab ich genau diese Karte gezogen. Jetzt musste ich würfeln. 50:50. Bei 1 bis 3 würde mir das Artefakt gewaltsam aus meinen Händen gerissen werden, während ich mich auf dem Weg zum Hehler meiner Wahl befand.

    Es kam, wie es kommen musste. Es viel eine 2! Aus der Traum. Weg war der Speer. Verloren war das Spiel, denn ein akzentfreier englischer Lord hatte die Gunst der Stunde genutzt und eine Runde später das vollbracht, was ich nicht hinbekam.

    Und so zeigte mir diese Partie nicht nur, dass Push-your-Luck Spiele jederzeit in alle Richtungen schwenken konnten. Es zeigte mir auch, dass ich mich auf DEN einen Würfelwurf nicht verlassen kann. Der sichere Sieg wurde mir durch eine einzige Karte geraubt (im wahrsten Sinne des Wortes). Gerne zietiere ich Shakespear, wenn ich seit dem die gigantische Spielbox von Fortune and Glory öffne:


    Denn niemals gab es ein so herbes Los / als die Niederlage des Jacques Moreaus!



    :lachwein: