Beiträge von Toadstool im Thema „25.12.-31.12.2017“

    Wir kamen gestern auch mal wieder dazu ein paar Spiele auf den Tisch zu packen.

    Los ging es mit:


    #Islebound

    Erstmal, ich mag dieses Spiel unheimlich. Allerdings bin ich der Meinung, dass man dieses Spiel pimpen muss, um in den vollen Genuss zu kommen; vor allem wenn man die normalen Ausgabe hat.

    Mittlerweile habe ich so ziemlich alles an dem Spiel geändert, was zu ändern möglich ist: Erstmal wurden die Karten gesleeved und die Pappschiffe durch Holzschiffe ersetzt (die anschließend mit Acrylfarben bemalt wurden, wobei der Farbton exakt der jeweiligen Original-Spielerfarbe entspricht). Das Spielgeld (Pappmarker) wurde durch Metallmünzen mit Drachenmotiv ersetzt. Die Fisch- und Holzmarker (Pappe) durch Marker von Meeplesource ausgetauscht. Als Ersatz für die Pappmarker-Bücher habe ich mir die Holzbücher von Spielmaterial.de geholt; außerdem wurden diese mit Lederproben vom Flohmarkt beklebt, so dass sie jetzt wirklich wie winzige kleine Bücher aussehen. Als Letztes habe ich dann noch ein Inlay aus Foamcoreplatten gebastelt, damit alles "Neue" wie "Alte" seinen wohlverdienten Platz findet.

    Das Spiel nun in diesem aufgemotztem Zustand aus dem Regal zu ziehen und alles am Tisch aufzubauen, war die reine Freude. Für das Spielpartie im Anschluss war es jedoch kontraproduktiv. Während ich als entspannter "Tourist" mit meinem Schiffchen von Insel zu Insel gehopst bin, packte meine Frau das Piratenfieber und startete einen gnadenlosen Eroberungsfeldzug. Nach einiger Zeit sah das dann ungefähr so aus:

    Ich hatte ein Buch, sie eine Bibliothek. Ich hatte Rudolph die Seeschlange als Haustier, sie hatte eine zischendes, züngelndes Heer, das die See zum Kochen brachte. Ich hatte eine Insel erobert, sie das gesamte Archipel. Ich hatte ein paar Hütten errichtet, sie hingegen eine Stadt. Ich verlor, sie gewann. Punkte bleiben geheim. Hmpf!


    #DieAlchemisten

    Liegt schon einige Zeit im Regal und ist eines von zwei Spielen, die meinen Pile of Shame bilden. Aber seit gestern gehört dieser Umstand der Vergangenheit an.

    Der Aufbau war schnell erledigt und da ich das Spiel schon einmal im Pseudo-Solomodus durchgegangen bin, um die Regeln zu verstehen, musste ich die Hauptaspekte des Spieles nur kurz gegenlesen. Die Feinheiten sollten im weiteren Spielverlauf geklärt werden.

    Leider war die Einstiegshürde doch nicht so leicht zu bewältigen, wie ich es gehofft hatte. Vor allem das Kernelement des Spieles, das Auswerten der Trank-Experimente nach logischem Ausschlussverfahren, musste ich mehrmals erklären und selbst dann war eine Spielrunde eine recht langwierige Angelegenheit. Nach jedem Experiment verschwand meine Frau hinter ihrem Sichtschirm, woraufhin ein Murmeln ertönte. Stifte kratzten über das Papier, dann wurde ein Radiergummi gesucht, anschließend kratzte wieder ein Stift über Papier, es wurde geflucht, anschließend musste Tee gekocht werden und dann wurde wieder gegrübelt.

    Die Downtime im Spiel war stellenweise einfach nur absurd. Andererseits tat es dem Spielgefühl keinen Abbruch, denn so wie die Alchemisten im Spiel waren wir tatsächlich am Experimentieren und taten nicht einfach nur so, in dem man Marker aus einem Beutel zieht oder einen Würfel wirft. Das ist einfach genial!

    Vor allem, wenn dann die eigenen Schlussfolgerungen auf die Probe gestellt werden, in dem man einem Abenteurer einen Trank verkaufen möchte, weil man unbedingt das Geld für ein Artefakt oder eine Abhandlung braucht. Nur hat man leider keine Ahnung, wie man einen grünen Plustrank herstellen soll. Was dann passiert, ist schon fast Comedy.

    "Ja, mein Herr, ich habe die besten Tränke. Der grüne Plustrank ist meine Leidenschaft. Und ich bin günstig obendrein! Drei Goldstücke billiger als mein Kollege und ich garantiere, dass die Phiole nicht leer ist ..."

    Oder Abhandlungen schreiben über eine Wurzel, mit den und den Eigenschaften; und kaum ist man fertig, wird man vom Kollegen angeschnauzt, dass das Gemüse Alraune heißt und nicht einfach Wurzel. Oh Mann, und schlussendlich die Trankvorführung. Blauer Minustrank? Kein Problem, den bekomme ich immer hin. Dummerweise habe ich nur nicht die passenden Zutaten dafür, aber wird schon schief gehen. Statt der Mohnblume nehme ich einfach den Skorpion und statt einer Feder probiere ich einfach mal die Kröte, sollte schon passen. Ich sag immer "Hauptsache die Zutat ist organisch". Tja und wenn man mal wieder im Delirium nackend über den Marktplatz rennt, weil der blöde Student plötzlich nur noch für Geld Tränke probiert und man unversehens selber ran muss, dann ist das wieder so ein Tag, der nur dadurch erträglich wird, in dem man weiß, dass es dem werten Kollegen noch viel, viel schlimmer ergeht.

    Kurzum: WAHNSINNIG TOLLES SPIEL!

    Gewinnen durfte ich. So und jetzt nur nicht den Fehler machen und das Spiel pimpen!

    ,,,

    Wobei es ein Inlay schon bräuchte ...

    Und das Pappgeld könnte man eigentlich auch ...