Beiträge von Klangfarbe im Thema „2017: Eure Tops und Flops des Jahres - der Rückblick“

    Viele haben geschrieben, dass Reviews sie am Kauf gehindert haben.

    In der Tat habe ich keinerlei Infos, Videos oder Reviews vor- und nacher geschaut. Von daher kann ich nur sagen was mein Ersteindruck war. Das mag sich vielleicht ändern, wenn man es hat und regelmäßiger spielt. Und mehr als ein Ersteindruck war es ja auch nach nur einer Mission nicht. Würde ich nicht den Vergleich zu Robinson Crusoe haben und dementsprechend (zu) hohe Erwartungen, würde mir das Spiel denke ich gefallen. Abgesehen von den handwerklichen Schwachpunkten. Denn das Thema finde ich schon super.

    #FirstMartians - es ist wirklich genau das gleiche Spiel wie #RobinsonCrusoe , nur mit einem viel stärkeren Thema. Den Mars zu besiedeln ist ja soviel geiler! :)

    Wieso manche finden, daß "ein Leck im Sauerstofftank" so viel weniger mitreißend ist, wie "Deine Hütte hat kein Dach", erschließt sich mir nicht.

    Ob das eine oder andere Thema einem eher zusagt ist wohl ziemliche Gechmacksfrage. Ich mag beides sehr gerne. Und warum mich „ein Leck im Sauerstofftank“ so viel weniger mitreißt als „Deine Hütte hat kein Dach“ habe ich ja oben gewchrieben. Immersion vs. Schaltpult war halt mein Empfinden.

    Kann man eigentlich #FirstMartians als großen Flop bezeichnen? Ich hatte den Eindruck, dass sich einige sehr drauf gefreut haben, aber nach ein paar durchwachsenen Reviews hat man kaum noch was gehört. Da bin ich an Meinungen interessiert, besonders von denjenigen die sich drauf gefreut haben.

    Ich habe mich riesig drauf gefreut und es dann auf der Messe gespielt. Fazit: ich war endlos enttäuscht :(


    Warum?


    Zunächst mal die App. Generell bin ich Apps bei Brettspiele erstmal skeptisch eingestellt, aber nicht völlig abgeneigt. Gerade bei so einem Spiel hat man die Möglichkeit, Ereignisse über viele Züge oder Missionen zu speichern. Da gibt es Potenzial. Nur leider ist diese App Handwerklich dermaßen schlecht gemacht, es war einfach nur nervtötend. Das fing mit einer katastrophalen UI an (z.B. so kleine Schriften die man selbst mit Brille und Lupe kaum lesen konnte) bis zu ständigen Abstürzen usw. Für mich als Informatiker war das nicht erträglich. Aber gut, da kann und wird auch hoffentlich dran gearbeitet.


    Was mich aber viel eher gestört hat war aber das Folgende. Es war langweilig, vollkommen langweilig und viel zu leicht. Es kam keinerlei Atmosphäre auf, kein Gefühl des Überlebenskampfs, die Ereignisse waren nichtssagend und gefühlt war jedes zweite Ereignis „es geht was kaputt“. Nur hat diese Auswirkung keinen gekratzt, denn entweder konnte man es einfach reparieren oder ignorieren.


    Bei Robinson Crusoe fühlte man mit seinem Charakter. Man spürte wie man durch den Dschungel der Insel geht und die Gefahr in jeder Ecke lauert. Hier fühlte es sich eher an wie der Missionsleiter der NASA, der seine Mitarbeiter im All koordiniert und an seinem Schaltpult sitzt. Keiner von uns konnte auch nur Ansatzweise eine Art Bezug zu seinem Charakter aufbauen.


    Habe ich schon winzige Schriften erwähnt? Neben der App führt sich dies auch auf den Szenarien fort. Gekoppelt mit einer grafischen Unübersichtlichkeit war das nicht schön und ich hatte ernsthaft Probleme das zu lesen und strukturell zu erfassen.


    Natürlich konnte man auf der Messe leider nur das erste Szenario spielen. Daher mag es möglich sein, dass es später anspruchsvoller und interessanter wird. Aber wie es halt so ist: bei so einem Kracher wie Robinson Crusoe muss man bei einem „Nachfolger“ halt direkt liefern, sonst hat man es schwer. Zumindest bei den Leuten die Robinson Crusoe kennen und mögen.


    Unterm Strich ist das Spiel bei mir komplett durchgefallen und ich treibe mich lieber weiter auf der Insel herum. Schade, denn First Martians hätte wirklich gutes Potenzial gehabt.