Beiträge von drfunk im Thema „Wie wichtig ist Euch das thematische Gewand eines Spiels?“

    Wenn dein Spielprinzip thematisch nicht mehr hergibt als "wir optimieren an unserer Siegpunkteproduktion", dann klatsch gefälligst den Namen einer mittelalterlichen Stadt drauf. Das ist wenigstens ehrlich. ;)

    Ich kann dir in allem bis auf dem Zitierten folgen. Das Mittelalterthema ist da genauso wenig ehrlich wie jedes andere. (Ich habe deinen Smilie registriert). Das Problem ist, das für mich alle Spiele mit Namen einer mittelalterlichen Stadt verbrannt sind, weil zuvor ein solches Schindluder damit getrieben worden ist. Sieht ein Spiel nach eurpäischem Mittelalter aus, kann die absolute spielerische Bombe drin stecken, das juckt mich dann nicht die Bohne. Ich bin halt geschädigt durch den Euro-Themen-Einerleibrei :kotz:

    Ist mir doch völlig egal, dass der Spielzugmarker ein abgehackter Pferdekopf ist. Es bleibt ein Spielzugmarker.

    Deine Meinung sei Dir unbenommen, aber folgender Gedanke dazu:

    Was wäre, wenn gleich bei den ersten Spielen, die auf den Markt kamen, Spielmaterial beigelegen hätte, das thematisch mehr Sinn oder einfach ästhetischer gewesen wäre?

    Wenn danach der einfache Holzwürfel hätte herhalten müssen, wie würde man das bewerten?

    Beide Varianten erfüllen ihre Funktion, aber welche ist thematischer oder ästhetischer?



    Ausgefallenste Themenwelten, aufregendstes Material, aber man macht eigentlich dasselbe damit, was man zuvor mit stumpfen Holzwürfelchen auch irgendwie hinbekommen hat.

    Nur ist es dadurch abwechslungsreicher, schöner und vielleicht auch thematischer. Deine Enttäuschung, die Du nach dem pseudothematischen Bohei empfindest, ist doch geprägt von dem Wunsch, dass da was ganz neues, vor Thema triefendes um die Ecke kommt. Nachvollziehbar aber auch vermeidbar.

    Manchmal stören mich auch nur kleinere Details, wenn die Mechanik sich dann an manchen Stellen doch vordrängelt. Ich verstehe zum Beispiel (wie die Jungs vom Dice Tower) nicht, warum ich bei #Agricola keine reine Rinderfarm haben darf, wenn ich das eben so spielen möchte. Dass mich die Wertung in Richtung "von allem ein bisschen" drängelt, empfinde ich als immersionsbrechend.

    Aber das ist doch thematisch gerade richtig. Du spielst im Mittelalter und nicht in der Neuzeit. Aufgrund der geringen tiermedizinischen Möglichkeiten war Produktdiversifizierung die beste Möglichkeit sich vor spezifischen Tierkrankheiten zu schützen, ohne den gesamten Tierbestand zu verlieren. Weiterhin war man zum Teil ja Selbstversorger und auf unterschiedliche Erzeugnisse von unterschiedlichen Tieren angewiesen.

    Btw. ich würde gerne auch immer nur eine Tierart züchten.8-))