Beiträge von fjaellraeven im Thema „Wie wichtig ist Euch das thematische Gewand eines Spiels?“

    Für mich ist eine Implementation der Thematik ins Spiel wichtig und wünschenswert, aber kein muss. Ich mag viele abstrakte Spiele, bei denen das Thema eher nettes Beiwerk ist.

    Aktuell ist es zum Beispiel #Azul . Zee Garcia hat für den Dice Tower die Review gemacht, fand das Spiel auch gut, hat die Thematik aber komplett ausgelassen. Natürlich ist bei Azul kein tiefgreifend thematisch verzahntes Spiel zu erwarten, aber die paar Sätze Einleitung lassen mich doch eher verstehen um was es geht und einen Sinn erkennen, wieso die Spielsteine bunt oder rechteckig sind. Auf der anderen Seite ist #Patchwork , ähnliches Prinzip, aber das Thema (sofern es eins gibt) ist völlig egal. Hier kann man für mich ganz gut festmachen, dass es bei kleinen/kurzen Spielen nicht so immens wichtig ist ein passendes Thema zu bieten, es aber nichtsdestotrotz zum positiven Spielgefühl beitragen kann.


    Wenn ich längere Brettspiele auf den Tisch bringe ist die Sachen aber eine andere. Beschäftige ich mich 2+ Stunden mit einem Spiel, dann finde ich es wichtig mich thematisch im Spiel wiederzufinden. #EinFestfürOdin oder #ArlerErde bieten hier durch das Beiheft Informationen zu den im Spiel vorhandenen Aktionen und sorgen so für Immersion. Ich kann nachvollziehen, wieso Uwe Rosenberg die Aktionen so aufgeteilt und ausgewählt hat und fühle mich dadurch gleich viel mehr involviert im Spiel. #WinterDerTotenDieLangeNacht gibt mir das Gefühl in einer Kolonie von Überlebenden zu sein, ich sorge mich um meine Mitspieler und versuche zum Überleben beizutragen. Würde hier die Thematik fehlen, dann wäre das Spiel nichts besonderes, denn die Spieltiefe ist auch hier nicht sehr hoch. Bei #TerrafomingMars sind die Karten nett anzusehen, zum Großteil ist es es Flufftext und eine einfache Wertesteigerung, aber da ich einen (austauschbaren) Konzern spiele, habe ich ein Bild von und ein ziel für diesen vor Augen. So sind die einzelnen Karten vielleicht nicht der ausschlaggebende Punkt, aber das Zusammenspiel von ihnen ist wichtig für mich.

    #DerRingkrieg funktioniert für mich vorrangig über die Thematik. Natürlich könnte man die Fraktionen austauschen und umschreiben, aber dann wäre der Reiz auch nicht mehr da und das Spiel würde ich auch aufgrund seiner Komplexität wahrscheinlich links liegen lassen. #Blood Rage holt mich aufgrund der Thematik ab und bei #Scythe ist es ebenfalls das hervorrangende Artwork und die Vorstellung um die letzten Ressourcen einer zerstörten Welt zu kämpfen.


    Wie bereits oben geschrieben, mit steigender Spieldauer steigt für mich auch der Stellenwert des thematischen Gewandes. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, aber die bestätigen eben die Regel.