Beiträge von Baseliner im Thema „Wie wichtig ist Euch das thematische Gewand eines Spiels?“

    Thema ist wichtig

    Wenn ich ein Spiel erkläre frage ich zunächst einmal ob die Leute wissen möchten was der thematische Hintergrund des Spiels ist, um was es also geht. Ähnlich den Westpark Gamers in Ravnˋs Ausgangspost sagen ca. 60% der Leute, ich solle gleich mit den Mechaniken anfangen. Das finde ich schade. Meine Frau und ich möchten immer wissen um was es geht und weshalb ich die Dinge in eine Spiel tun soll.


    Noch viel wichtiger ist jedoch, dass das Spiel funktioniert und ich bei dem Spaß habe was ich tue. Ich habe halt Spaß daran, dass mich das Spiel fordert. Fordern im Sinne von reizvollen Mechaniken, die von den Spielern verlangen planvoll (#Nippon , #Navegador ) oder taktisch (#Murano , #Hansa Teutonica ) zu handeln, Timingaspekte zu berücksichtigen (#BoraBora )oder auch mal geschickt zu kommunizieren, also zu verhandeln (#DieHändlervonGenua).


    Leider verstecken sich hinter scheinbar thematischen Spielen meist spielerische Krücken. #WinterderToten wurde hier schon angesprochen. Tolles Thema, schwache thematische Umsetzung. #Arkham Horror oder #VillendesWahnnsins schrecken mich eher ab. In Spielen, die mir mechanisch nicht gefallen, KANN ich das Thema nicht entdecken, weil ich es nicht sehen WILL. #LordsofWaterdeep ist so ein Beispiel. Hier ein Klötzchen, da ein Klötzchen, ein bisschen bauen, ein bisschen Missionen. Mir hat es keinen Spass gemacht, also FINDE ich kein Thema. #Eclipse ist mein letztes Beispiel. Wenn ein Spiel so konzipiert ist, dass am Ende, nach 3, 4 oder mehr Stunden gekämpft werden muss, dann ist da was falsch gelaufen. Gefällt mir nicht. Mag ich nicht. Also ist das ganze eher Zeitverschwendung als Weltraum entdecken und Kampfschiffe ausbauen. Ein anderes Beispiel das bereits erwähnte #Borabora . Ein großartiges Spiel. Für mich absolut thematisch. Aktiviere ich die Frau, geht sie Muscheln sammeln, die Männer werden tätowiert. Bin ich im Tempel am stärksten, hilft mir der Hauptgott, usw. Ich verstehe, wenn jetzt viele den Kopf schütteln. Nochmal: wenn mir gefällt was ich tue tauche ich in das Thema ein, weil ich es WILL. Beim Erklären des Spiels und im Spiel verwende ich fast immer die Begrifflichkeiten des Spiels. Bei Trajan verschiffe ich Waren, ich lege keine Karten aus, ich bewege meinen Feldherren und ziehe Soldaten nach etc.


    Nur in spielerisch guten Spielen, also mit Mechaniken, die mich begeistern, kann ich das Thema sehen. Und was „spielerisch gut“ ist, tja dafür hat jeder von uns eine andere Messlatte :)