Also grundsätzlich ist die Perspektive "Mach womit du glücklich bist" im Job ja erstmal erstrebenswert. Andererseits kommt im Leben doch irgendwann der Zeitpunkt, da hat man entweder etwas vorzuweisen oder kommt nie so richtig rein in einen Job. Dieses Leben wollen und können vom Influencer sein ist funktioniert doch nur, wenn man dafür wirklich bezahlt wird - oder mit seinen Produkten so viel Kohle anhäuft, das man damit etwas machen kann.
Wobei bezahlt werden dann bedeutet: regelmäßig und nicht abhängig vom Gutdünken einer Community, die dich genauso schnell fallen lassen kann, wie sich dich hochgejubelt hat. Dass Verlage zukünftig richtig Geld springen lassen, weil Influencer X Spiel Y vorstellt, ist eher utopisch. Die Umsatzrekorde holen sie derzeit ja auch ohne das.
Und dann kommt ja noch das Alter hinzu. Klar sammeln Youtuber im Laufe der Zeit Erfahrungen, aber ich könnte mir vorstellen, dass ihre Glaubwürdigkeit ab einem Lebensjahr X abnimmt bei der Kernzielgruppe. So einen Mittvierziger, der in Let's plays erzählen will, wie cool rasante Ego-Shooter sind, das ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Bei Brettspielen könnte das ähnlich sein, ich bin aber unsicher.
Als Hobby/Taschengeld/Nebenverdienst ist es ja ok, als Hauptjob ziemlich riskant. Zumal einem viel Berufserfahrung flöten geht, wenn man sich nicht für einen "richtigen Job" entscheidet. Mit 50 als Berufsanfänger im Bewerbungsgespräch zu sitzen, weil es mit der TV-Karriere doch nicht geklappt hat, ist dann doch nicht so die Traumvorstellung.
Also entweder man versucht es wie Hunter als richtiges Business, das auf mehr als nur Videos aufbaut, oder man lässt es besser.
Ich würds irgendwie niemandem raten.