Beiträge von MetalPirate im Thema „27.11.-03.12.2017“

    Helios macht nur solange Spaß, bis man jede Strategie einmal erkundet hat. Danach fällt der Wiederspielwert auf knapp über null, weil das Spiel viel zu wenig Interaktion hat und auch die Zufallseffekte eher schwach ausgeprägt sind. Der einzige Spannungshöhepunkt ist dann die erste Kaufphase.

    Jetzt das, was ich eigentlich schreiben wollte. Ich bin zurück von Spieletreff. #HeavenAndAle gespielt und danach noch #Azul. Alles als 4er.


    Bei Heaven & Ale war ich der einzige am Tisch, der das Spiel noch nicht kannte. Alle drei anderen, gute Spieler, hatten schon 3+ Spiele auf dem Buckel. Tja. Mit deutlichem Vorsprung gewonnen. :) Das ist spielmechanisch die Art von Spiel, die mir einfach liegt. Dauernde taktische Timing-Fragen, die man nicht berechnen kann, sondern aus dem Bauch heraus entscheiden muss. Dazu strategisch sehr unscharf, weil man sich selbst Zwischenziele auf unterschiedlichem Zeithorizont setzen muss. Insbesondere beim Geld ist's auch ein ständiger Ritt auf der Rasierklinge. Das Spiel braucht sehr gezieltes Aktivieren von irgendwelchen Sachen, denn man kann alles nur einmal im Spiel aktivieren. Der Zeitpunkt muss gut gewählt werden. Lieber eine frühe Aktivierung, weil man das Geld braucht, oder eine spätere und dann stärkere Aktivierung?


    Ich hatte ein paar erstaunte Ohs und Ahs von den erfahrenen Spielkennern, u.a. als ich nach drei 5er-Käufen (2x dunkel, 1x hell) in meinem vierten Zug das 5er-Plättchen-Werten-Feld aktiviert habe, aber das Ergebnis spricht für sich. :) Ein bisschen dunkel, dann viel und hochwertig hell, und gegen Ende noch ein bisschen dunkel mit niedrigen Zahlen/Mönchen für den Braumeister. Viele Punktlandungen mit 18 für die 3er-Plättchen. Das Spiel muss ich mir noch kaufen, selbst wenn's thematisch aufgesetzt hoch drei ist. Thema kommt null rüber, und damit ist's schon mal kein absolutes Highlight dieses Jahrgangs, aber rein mechanisch ist's schon saustark. Wer ein Heaven & Ale besitzt und gemerkt hat, dass es doch nicht sein Fall ist (z.B. weil er/sie mit "null Thema" noch weniger anfangen kann als ich), der darf mir gerne eine Nachricht schreiben und seine Preisvorstellung nennen...


    Tja. Während Heaven & Ale sich im Vergleich zu meiner Vor-Essen-Einschätzung nach Regellektüre ein gutes Stück verbessert hat, gilt für Azul eher das Gegenteil. Auch gewonnen (2 Spalten und 1 Reihe fertig brachten am Ende genau 1 Punkt mehr als beim Zweiten, der sich schon als Sieger wähnte). Aber das ist nur auf einer rein intellektuellen, mathematischen Ebene interessant, und noch dazu beim Punktetracking arg fummelig. Man muss viel simple, aber längliche Kopfrechnerei mit schwarzem Würfelchen auf kleiner Skala tracken. Passt irgendwie auch nicht so zum "Edle-Komponenten"-Anspruch von Plan B. Vermutlich ist Azul im 2er-Spiel interessanter, aber als 4er fand ich es zu lang und zu abstrakt für das Gebotene. Mitspielen jederzeit gern, aber haben muss ich das nicht.


    Ich merke wie bei Tzolkin: „Ältere Spiele“ zwischen 2010 und 2015 machen mir zumindest im Eurobereich irgendwie am meisten Spaß.

    Ich glaube, das liegt primär daran, dass man heute eben diejenigen älteren Spiel noch kennt, die den Test der Zeit bestanden haben. Damals wie heute wurden genauso viele gute wie verzichtbare Spiele veröffentlicht. Die verzichtbaren Spiele von damals sind eben heute schon in der Versenkung verschwunden. Das dürfte weitgehend unabhängig von Spielegenre sein.