Hmmm. Wenn das "man muss einfach etwas aus der Downtime anderer machen" dann dazu führt, dass Mitspielern ihr Smartphone rausholen und im Internet surfen oder aufstehen, am Nachbartisch Unterhaltungen führen und dann gebeten werden müssen, weiterzuspielen, um dann selbst erstmal lange zu grübeln, weil sie aus dem Spiel komplett raus sind, ... dann sind das die Spieleabende beim offenen Spieletreff, wo ich mir anschließend sage, dass ich lieber zuhause geblieben wäre. Passiert zum Glück nicht allzu häufig so extrem, ist aber auch schon vorgekommen.
Handy herausholen meinte ich damit nicht. Das ist auch ein Aspekt: mit wem wiord gespielt? Ich komme aus einer eher brettspielschwachen Gegend, ich habe hier noch nichts von großen Spieletreffs gehört. Natürlich gibt es in Kassel die Spieleburg und in Marburg wird es ab und an bestimmt auch mal etwas geben, aber ich fahre nicht über eine Stunde nach Kassel und aus Marburg bekomme ich auch nicht so viel mit. Willingen ist einmal im Jahr und da ich Familie dort habe muss ich auch nicht im Hotel übernachten, spricht mich nicht so an. Deswegen spiele ich hier mit Freunden, die ich schon länger kenne.
Es gibt immer Themen und wir bleiben auch alle am Tisch sitzen, da steht keiner auf und macht sonst etwas nebenher. Das macht es für mich ja gerade aus, Freude am Spielen und Freundschaft. Das meine Spielegruppe nicht exemplarisch ist kann ich auch verstehen und die Probleme die aus dem Spiel mit Fremden resultieren. Wir haben aber immer Themen, sofern das Spiel nicht unsere komplette Aufmerksamkeit erfordert. Da wird auch ab und an gefrotzelt (tolles Wort ), aber es ist auch nicht unangenehm, wenn man mal 5 Minuten nichts sagt.
Handy rausholen finde ich auch nicht wirklich passend. Natürlich kann man ab und an mal drauf schauen, aber zumindest ich habe beim Spielen nicht das Bedürfnis mich mit der Außenwelt auszutauschen. Wenn jemand ewig lange Nachdenkt, dann wird eben mal etwas gesagt, aber so, dass es kein Angriff ist. Manche Spieler sind eben langsamer und brauchen ihre Zeit, setzt man sie dann unter Druck, dann verlieren sie am Ende den Spaß am Spiel und man selbst damit auch. Eine Spielegruppe richtet sich nach den Interessen aller Spieler, es zählt das gemeinsame Erlebnis und da zählt für mich auch der Downtime verursachende Spieler. nicht weniger als ein anderer. Konstruktive Kritik oder ein einfaches "Kannst du im nächsten Zug vielleicht etwas weniger n nachdenken" hilft vielleicht, ein Timer oder ähnliches kann da destruktiv wirken.