Beiträge von ravn im Thema „Grübler - immer ein Fluch?“

    Ist für mich immer eine Frage der gemeinsamen Erwartungshaltung an eine Spielpartie, die innerhalb der Spielrunde dann durchaus abweichen kann. Wenn diese Erwartungshaltungen zu unterschiedlich sind, kann das zu Lasten des Spielspasses gehen. Eben weil das Spiel zu lang, zu grübellastig, zu viel Downtime wird bzw hat.


    Ich bin sowieso ein Fan davon, die Siegpunkte auf die Bedenkzeit umzulegen. Weil wenn man sich stets die dreifache Zugzeit wie alle Mitspieler zusammen gönnt, kann man sicherlich alles durchdenken und eventuell auch optimaler spielen, nur welche Aussagekraft hat dann noch das Spielergebnis, wenn alle anderen sowieso nur noch froh sind, wenn die Partie endlich vorbei ist? Da ein DGT-Cube (Mehrpersonen-Schachuhr) allerdings eher zu Hektik und gestresste Mitspieler führt, plediere ich eher dazu, den Mut zu haben, auch mal halboptimale Züge zu wagen in einer angemessenen Bedenkzeit, die dem Mittelwert der Gruppe entspricht. Bin allerdings auch eher ein Spass-Spieler, der gemeinsame Spielfreude und die Herausforderung sucht und nicht das Gewinnen über alles stellt.


    Nur ist so eine DIskussion sehr hypothetisch. Weil entweder spricht man am Spieltisch an, wenn einem etwas stört und muss dann auch mit allen Konsequenzen daraus leben oder man erträgt die Situation, weil einem der scheinbare Spielfrieden wichtiger ist, auch wenn man sich selbst unwohl dabei fühlt. Ist dann auch immer eine Frage, wie und wann man das anspricht. Bin da ein Freund der offenen Worte und erwarte das auch von meinen Mitspielern, wenn ich mich doof oder störend verhalte. Weil nicht immer merkt man das selbst.