Was mich an diesem Vorgang etwas stört, ist, dass ein Wirtschaftsunternehmen, dessen einziges Ziel die Veräußerung von Hybridspielen ist, sich die Entwicklungsarbeit vom Steuerzahler bezahlen lässt und Konkurrenzunternehmen diese selbst zu tragen haben.
Siehe dazu mein Edit oben: je nach Förderquote trägt das Wirtschaftsunternehmen einen mehr oder weniger großen Anteil seiner Kosten selbst. Solcherlei Eigenbeteiligung ist im Normalfall zwingend erforderlich, gerade wenn es um anwendungsnahe Forschung und Produkte geht. Damit sichert sich der Geldgeber auch ein Stück weit ab, dass da nicht nur Lari-Fari gemacht wird. Ebenso gehört so einen solchen Forschungsantrag auch fast zwingend ein Verwertungsplan dazu, mit dem plausibel dargelegt werden muss, dass man dem geförderten Projekt/Produkt nachher Geld verdient werden kann und wie das geschehen soll. Man soll sogar manchmal bei Antragsstellung schon zu möglichen Patenten etwas schreiben, und spätestens da wird's manchmal albern.
BTW: Wenn dann die Förderquote für KMUs um 5% oder 10% höher ist oder wenn von irgendwelchen Konsortien eingefordert wird, einen bestimmten Mix aus universitären Einrichtungen und Unternehmen zu haben, dann ist solche Forschungsförderung auch immer sehr nah dran an Wirtschaftsförderung.
Ich kenne nicht die österreichische Situation, auf die der Link von dir sich bezieht, aber eine sinnvolle Diskussion könnten wir hier nur führen, wenn man die öffentliche Ausschreibung für das Forschungsförderungsprogramm kennen würde. Da steht in der Regel recht genau drin, was der Geldgeber für förderungswürdig hält und was er dafür verlangt. Diese Ausschreibung ist für alle Firmen verfügbar. Jeder, der in Frage kommt, darf Anträge stellen. Insofern ist für mich auch keinerlei Benachteiligung irgendwelcher Konkurrenzunternehmen erkennbar.