Aber dann haben wir da doch noch Bücher? Die können doch auch eine enorme Spannung erzeugen, warum ist das bei Brettspielen nicht so?
Bücher erzeugen Spannung, wenn sie den Leser fesseln und in die Welt mitnehmen, die sie beschreiben. Wenn sie das nicht vermögen, dann fällt auch der Grusel oder die Spannung flach. Das hat zum Teil aber auch was mit der "Fähigkeit" oder dem "Wollen" des Lesers zu tun. Der Vorstellungskraft desjenigen, und dem Willen, sich fallen zu lassen, in die Welt abzutauchen. Worte erzeugen Bilder, da sie "Marker" für bestimmte Dinge sind, die sie quasi symbolisieren. "Apfel" ist kein Apfel, sondern das Wort "Apfel", aber sobald ich das Wort schreibe, hat jeder eine Vorstellung, was damit gemeint ist. Manche stellen es sich sogar in selbigem Moment bildlich vor...
Brettspiele vermögen dies auf dieselbe Weise nur sehr sehr bedingt, weil sie keine reinen Erzählmedien sind. Sobald haptische und/oder mechanische Elemente dazukommen, wird der Vorstellungs"Fluss" unterbrochen durch die "Realität" der Spielkomponenten. Genauso sind Bebilderungen da manchmal sogar eher hinderlich, da sie Vorgaben liefern, die eventuell den eigenen Vorstellungen konträr laufen oder mit ihnen kollidieren. Heißt: hat ein Spiel viel erzählerische Aspekte, kann es (auf die Weise, wie Bücher das tun) mehr gefangen nehmen...