#Gloomhaven
Erstmal: Es ist wirklich unfassbar viel Zeug in der Schachtel! 9,9kg hat das Päckchen bei Anlieferung gewogen! Kann sich einer vorstellen, wie lange man mit Auspöppeln beschäftigt ist?
Ist man dann endlich fertig, stellt man jedoch fest, dass der Rest nicht mehr in die Schachtel passen will! Man sollte meinen, ein Berg an ausgepöppelten Stanzbögen hätte ein wenig Stauraum freigemacht! Letztendlich, mit ganz viel Getrickse und ein wenig Timelord-Technologie, hat der Deckel doch wieder draufgepasst.
Aber zurück zum Wesentlichen. Mein Wochenende stand jedenfalls ganz im Zeichen von Gloomhaven, wobei der Samstag vor allem mit dem Sichten und Einordnen von Dingen und dem Studieren der Regeln gewidmet war.
Später besorgte ich mir noch den Soundtrack zu "Elder Scrolls Online" und am Sonntag begann für meine Frau und mich unser erstes Abenteuer.
Los ging es mit der Charakterwahl, die wir unserer Intention überließen. Jeder suchte sich ein Symbol aus, das einen ansprach. Meine Frau erhielt so eine Scoundrel und ich einen Inox Brute. Was die Ausrüstung angeht, beließen wir es bei dem vorgeschlagenen Standard.
Szenario eins startete, wie erwartet, holprig. Oft mussten Regeln nachgeschlagen werden und trotzdem lief so einiges falsch: die Actiondecks waren unkorrekt zusammengestellt; wir vergaßen den Rundenzähler; wir brachten das mit den Elementen durcheinander, so dass ich der Meinung war mein Inox könne sich nicht heilen; „Schnelles Looten“ kannten wir auch nicht, usw.
Am Ende reichte es dennoch knapp zum Sieg und auch wenn wir Vieles falsch gemacht hatten, beschlossen wir, dass es ein gültiger Sieg sei, da die meisten Fehler zu unseren Ungunsten verliefen. Insgesamt war es ein sehr intensives Spielerleben. Der ESO-Soundtrack passte perfekt. Die Soundkulisse war angenehm präsent, ohne dabei aufdringlich zu sein.
Später am Nachmittag meinte meine Frau plötzlich, dass sie gerne noch mal eine Partie spielen würde!
…
Ich also Sound rein, Schachtel auf, Chaos auf dem Tisch verteilt, anschließend Zeug sortiert, gesammelt und gestapelt, Rest-Chaos zurück in die Schachtel gestopft, danach das Chaos aus der Schachtel auf einem anderen Tisch verteilt, weil man was vergessen hatte, wieder gestopft, die letzten beiden Punkte ein paar Mal iterativ wiederholt und schon konnte es losgehen.
Szenario zwei:
Wir stiegen tiefer in die Banditenhöhle hinab. Zum einen wollten wir uns den Anführer vorknöpfen und zum anderen wollten wir dem nekromantischen Treiben ein Ende bereiten. Insgeheim hatte meine Frau jedoch anderes im Sinn. Obwohl sie in der oberen Ebene mehr Goldmünzen einheimsen konnte als ich, hatte sie es mir nicht verziehen, dass ich die Schatzkiste für mich beansprucht hatte.
Und nun, hier unten, umgeben von Untoten, Fallen und feindlichen Bogenschützen, leuchtete Raffgier in ihren Augen.
Natürlich bekam ich davon nichts mit, doch das sollte sich bald ändern.
In der Vorkammer erwarteten uns Fallen und ein paar Bogenschützen, doch die waren schnell bezwungen, so dass wir uns wenig später in der Haupthalle Auge in Auge dem Banditenanführer gegenüberstanden.
Augenblicklich stürzte ich vorwärts, während meine Frau sich vorsichtig umsah.
Doch noch ehe ich ihn erreichen konnte, öffnete der Banditenanführer eine Kammer, aus der sogleich muskelbepackte Untote stolperten.
Erneut griff ich an, woraufhin ein Bogenschütze mich unter Beschuss nahm. Meine Frau mischte sich ins Kampfgeschehen, tauchte jedoch sofort ab, als die zweite Kammer geöffnet wurde.
Sie rannte los, stürzte in die Kammer, vorbei an dem Untoten, hin zur Schatzkiste. Dort angekommen musste sie jedoch bestürzt feststellen, dass sie die Kiste nicht öffnen konnte. Dann fiel ein Schatten auf sie und das schleimige Knurren eines Untoten erklang.
Mir erging es kaum besser. Von meiner Frau im Stich gelassen, bestritt ich einen verlorenen Kampf. Mittlerweile standen vier Kammern offen, aus denen Untote hervorquollen; und als ob das noch nicht ausgereicht hätte, beschwor der Bandit ein Skelett nach dem anderen.
Dann geschah das Wunder: Ich landete einen Glückstreffer mit meinem mächtigsten Angriff und der Anführer war tot!
Gut, da waren noch Skelette, ein Haufen Untoter und der Bogenschütze. Ein Sieg war ausgeschlossen, trotzdem freute ich mich, den eines konnte ich noch tun. Etwas, was meine Frau nicht konnte.
Meine Frau hingegen erlebte eine Katastrophe. Der Untote stellte sich als nahezu unverwüstlich heraus und nach einem langen zähen Ringen, ging sowohl der Untote als auch sie zu Boden.
Kurz darauf gelangte ich zur Kammer. Ich stieg über den Körper des Untoten, danach über den Körper meiner Frau und stand schließlich vor der Kiste.
Mit meinen letzten Kräften öffnete ich den Deckel und fand zehn Goldmünzen darin. Dann verlor auch ich das Bewusstsein und Dunkelheit umgab mich.
Die Uhr zeigte mittlerweile acht Uhr abends an. Das Spiel war vorbei und wir mussten erstmal herzhaft lachen. Wir ließen das Erlebte noch mal Revue passieren, während wir alles zurück in die Schachtel verstauten.
Kurzum: Gloomhaven hat es uns definitiv angetan. Wir beide, meine Frau und ich, wollen unbedingt wissen wie es weitergeht. Außerdem wollen wir unsere liebgewonnen Charaktere hochleveln, Ausrüstung kaufen, die Gegend erkunden, usw.
Alles in allem steckt in der riesigen Schachtel von Gloomhaven eine unglaubliche Fülle an Abenteuern und Erlebnissen. ABER: Man braucht ein vernünftiges Inlay, um das Schachtelchaos gebändigt zu bekommen. Ohne solchen Komfort dauert Spielauf- und Abbau (gefühlt) länger als das Spiel selbst. Aber dem kann ja abgeholfen werden.
Gloomhaven ist jedenfalls mein zweites Spiel, dem ich auf BGG zehn Punkte gegeben habe.
#Mysterium (plus Erweiterung)
Seit langer Zeit mal wieder hervorgekramt und Anfang letzter Woche zu fünft gespielt.
In der ersten Partie übernahm meine Frau die Rolle des Geistes und bereitete den Spielaufbau vor. Ich mimte währenddessen den Erklärbär für drei Erstspieler. Dabei war es ganz spannend zu beobachten, wie die Leute immer aufgeregter wurden, als ich ihnen das Thema näherbrachte.
Kaum das die erste Partie gespielt war (leider haben wir verloren),war sofort der Wunsch nach einer weiteren Partie da. Die Rolle des Geistes übernahm jemand anderes und wieder rätselten alle eifrig über die erhaltenen Symbole und Traumgebilde. Diesmal gelang es uns alle Zeichen richtig zu deuten und sogar der letzte gemeinsame Fall am Ende konnte gelöst werden.
Was mich mal wieder verblüfft hat, war, wie intensiv die Spielatmosphäre war. Immerhin waren wir in einem öffentlichen Lokal, wo der Fernseher lief und irgendwelche Sportdinge zeigte. Trotzdem waren wir alle ganz tief im Geschehen drin. Schönes Spiel, das viel zu lange vergessen im Regal lag.
#Klong!
Eigentlich habe ich das Spiel im Moment etwas über, aber da es die Gelegenheit gab, Klong endlich mal zu viert zu spielen, gab es noch mal eine Partie.
Und um es vorwegzunehmen: Entweder hatte der Drache meinen Missmut bemerkt oder die Farbe Rot war einfach verflucht. Denn egal wann der Drache geweckt wurde, immer purzelten rote Steine aus dem Beutel. Da half auch der Vorsprung nicht, den ich vor den Anderen hatte. Am Ende sah ich mich gezwungen, mich mit einem mittelprächtigen Artefakt zufrieden zu geben und den Rückweg anzutreten.
Doch geholfen hat auch das nicht. Einen Schritt vor dem „sicheren“ Verlies-Bereich entfernt, wo wenigstens jemand zur Rettung gekommen wäre, erwischte mich der Drache.
Damit war ich nicht nur tot, sondern es gab auch keine Siegpunkte für mich!
Meine Mitspieler hingegen nahmen mein Schicksal recht gelassen und räumten den Dungeon bis zur letzten Brotkrume leer.
War trotzdem ein schönes Spiel, dennoch ist jetzt erstmal gut.