Beiträge von Frank Noack im Thema „Aktuelle Liefergeschwindigkeit der Spiele-Offensive“

    Wie schnell ist denn die SO mit verschicken von Pledges aus der Schmiede? Ich hatte Eine Wundervolle Welt gebacken und das steht seit mindestens Donnerstag auf Lager.

    Das kann nicht sein, denn es wurde erst gestern Abend eingebucht. Hab ich sogar selbst gemacht, daher bin ich mir ganz sicher. Der Versand hat heute begonnen und wird sich wohl etwas über eine Woche hin ziehen.

    sind nicht mal 5 Tage voll und schon Panik?

    Meine Bestellung kam übrigens jetzt am Donnerstag an. 12 Tage für "auf Lager" find ich nach wie vor schwach. Auch wenn es "spiel.digital" war. Eben genau bei SOLCHEN Aktionen sollte man sich eigentlich vorbereiten und versuchen keine solche Halde aufzubauen.

    Wie bereitet man sich auf etwas vor, dass es nie zuvor gegeben hat? Auf welche Erfahrungswerte greift man zurück? Woher weiß man das alles vorher?


    Wir wussten weder, wie viele Leute teilnehmen würden, wie viele davon online etwas bestellen würden, wie viel jeder bestellen würde, der dann bestellt... Keiner von uns hatte im Vorfeld gesehen, wie GENAU die spiel.digital funktionieren würde. Auf welche Art genau der Traffic in unsere Shops käme und wieviel da zu erwarten ist. Wir haben sogar vorher mit der Online-Expo geübt.


    Die SPIEL war aber nochmal eine ganz andere Hausnummer. Extrem viele Leute haben sich komplett anders verhalten, als unsere Online-Expo-Kundschaft. Wir hatten tausende Bestellungen in den vier Tagen und die allermeisten davon wirklich riesengroß. Das ist ja toll, aber wenn eine Logistik darauf nicht ausgelegt ist, dann kann man die nicht mal eben von durchschnittlich 4-5 Artikeln je Bestellung auf 15-20 je Bestellung umbauen. Man benötigt komplett andere Packplätze und Kommissionierstrukturen. Sowas erwartet man eher im Großhandelsbereich.


    Dazu kommt, dass im Umfeld der Messe massenweise Neuheiten angekommen sind. Dummerweise viele nicht vor der Messe, sondern praktisch in der Woche danach. Diese eisen tausende alte Bestellungen los, die schon lange vorbestellt haben und dadurch vorn in der Schlange stehen.


    Wir sind in Doppelsschichten und Wochenendarbeit und stellen jeden ein, der auch nur einen Packbandabroller halten kann. Es wird. Es dauert auch nicht mehr lange, dann ist wieder alles im Lot.

    Deine "Stammadresse" hat einen "Fehler"

    Was muss man sich da für einen „Fehler“ vorstellen? Und woher kommt dieser? Ist das ggf. ein prinzipielles Problem auch bei anderen Stammdaten?

    Die Daten werden mit einer Straßendatenbank der Post abgeglichen. Wenn dabei keine eindeutige Adresse herauskommt, ist das ein Fehler. Das kann alles mögliche sein. z.B. Tippfehler, veraltete Straßennamen, uneindeutige Straßennamen, z.B. in Großgemeinden, die aus vielen Dörfern bestehen und ihre Straßennamen noch nicht aufeinander abgestimmt haben (da gibts dann gern mal 5 Hauptstraßen), in Großstädten mit mehreren PLZ gerne auch mal ein Postleitzahlenfehler oder auch mal bei der Eingabe Zeilen vertauscht (Firmenname in der Straßenzeile oder so.). Oder, was auch immer gern von einigen Kunden gemacht wird, um unsere Versandoptimierung "auszutricksen": kleinere Variationen in der Schreibweise der Adresse, damit Bestellungen nicht automatisch zusammengelegt werden. Die müssen dann auch oft händisch kontrolliert werden.

    Dank deiner ausführlichen Schilderung konnte ich das mal nachvollziehen. Deine "Stammadresse" hat einen "Fehler" der immer wieder dazu führt, dass deine Lieferadresse manuell überprüft und korrigiert werden muss. Ich hab jetzt mal eine Änderung vorgenommen, womit uns das bei dir hoffentlich zukünftig erspart bleibt.


    Immer, wenn der Kundenservice mal etwas unterbesetzt war bzw. nur Leute da waren, die noch nicht auf das Thema geschult waren, kam es dadurch zu Verzögerungen, weil wir dein Paket nicht mit einem falschen Label losschicken können. Der Computer hält die Sendung dann solange zurück, bis die Adresse korrigiert ist. Ich kann gerade nicht erkennen, ob der Service sie selbstständig korrigiert hat, oder sie dich selbst mit Bitte um Korrekter nochmal kontaktiert haben, was ggf. auch zu Wartezeiten führt. In der Regel werden solche Sachen innerhalb eines Tages gelöst, aber das ist halt schonmal mindestens ein Tag.


    Dazu kommen auch Laufzeiten des Versenders.


    Hier mal am Beispiel der Bestellung vom 7.8. (ein Freitag, kam nach 21 Uhr. Montag nachmittags wurde die Adresse korrigiert, nachdem alle sofort versandfähigen Bestellungen bereits bearbeitet waren. Die Bestellung wurde danach in den Versand gegeben und ist am Montag nicht mehr geschafft worden. Dienstag morgens (11.8.) wurde sie dann verpackt und auf den weg gegeben). Dann war DHL noch 2 Tage damit beschäftigt. Mit anderen Worten: Die Bestellung hatte durch die Adresskorrektur 2 Werktage Bearbeitungszeit.

    Die Warensendung ist im Versandkostenmix voll eingepreist und wesntlich dafür verantwortlich, dass wir versandkostenfrei versenden können. Der Mindestbestellwert bemisst sich vor allem an Handlingkosten und natürlich auch am einzukalkulierendem Porto. Ich habe es nicht genau durchkalkuliert, was es bedeuten würde, auf Warensendungen zu verzichten, aber der unterschied wäre mit Sicherheit sehr deutlich.


    Es gibt aber gute Nachrichten. Ab 1.1. bietet die Post eine Art Warensendung+ an, die dann auch in einem gewissen Maß trackbar und vor allem leitcodierbar ist. Das hat enorme Auswirkungen, denn die fehlende Leitcodierbarkeit von Warensendungen im Postverkehr ist der Hauptgrund für die lange Laufzeit. Diese Art Warensendung werden wir dann auch einsetzen, weil anzunehmen ist, dass sie wesentlich schneller beim Kunden ankommt.


    Außerdem denken wir darüber nach, den Kunden die Option zu bieten, selbst gegen Aufpreis den Versand als Paketsendung zu wählen. Dann hat es jeder selbst in der Hand. Die technischen Vorraussetzungen dafür sind aber nicht ganz so trivial, wie es auf dem ersten Blick aussieht. Unsere aktuelle Versandlösung verfügt über keine Möglichkeit, solche Voreinstellungen zu übergeben.

    Nochmal: Du bist in diesem Fall nicht unser Kunde. Unser Kunde hat uns die Liste von Artikeln für deine Lieferadresse mitgeteilt, die du bekommen hast. Wenn da die Grundspiele draufgestanden hätten, hättest du die auch bekommen (natürlich vorausgesetzt, dass wir sie auch bereits ins Lager bekommen haben). Die Eingaben macht der Verlag entweder selbst über eine Maske oder ein festgelegtes CSV-Import-Format.


    Wenn du uns Anfragen zu FF-Projekten per Email schickst, bekommst du genau diese Aussage auch per Mail: Wende dich bitte an deinen Vertragspartner. Wir machen Logistik-Fulfillment für andere Verlage, Callcenter-Dienstleistung gehört nicht dazu.


    Wenn das Avis schon falsch war in der Email, die dazu da ist, dass die Empfänger mal kontrollieren sollen, was sie da wohin geliefert bekommen sollen, was hat dich denn daran gehindert, das deinem Vertragspartner mal mitzuteilen, dass er uns falsche Daten gemeldet hat?


    Ich werde Kritik gern annehmen, wenn wir Fehler gemacht haben - in diesem Fall haben wir aber keine Fehler gemacht, sondern 1 zu 1 das gemacht, wofür wir von unserem Kunden beauftragt worden sind. Wenn du Kundenservice von uns möchtest, dann musst DU uns beauftragen, also auch unser Kunde sein.

    Stand das, was du vermisst hast auf dem Lieferschein? Wenn nicht liegt der Fehler nicht bei uns.

    Bei Fulfillmentaufträgen versenden wir, wozu wir beauftragt werden.


    Reklamieren solltest du sowas bei deinem Vertragspartner. Wir haben in diesem Fall keinen Vertrag mit dir, also gibt e auch keinen Grund, sich über uns zu beschweren.

    Hallo Frank,

    darf es gern zurückschicken und erhält anstandslos jeden Cent zurück für das Spiel,

    dieses mal kein - wir können dir für den uns unterlaufenen Fehler nur einen Gutschein ausstellen - ??? :/

    Liebe Grüße
    Nils

    Wie auch immer du darauf kommst, So eine Anweisung gibt es bei uns nicht. Es werden aus Stornierungen keine Gutscheine ausgestellt.


    Es ist jedoch Verfahrensweise, Gutschriften immer erstmal aufs Kundenkonto zu packen, bis klare Anweisungen dazu existieren. Von da aus werden sie dann überwiesen, sofern das geht (z.B. Bankverbindungen vorhanden sind) und der betreffende Kunde es wünscht.

    Das Spiel hätte noch gar nicht angeboten werden dürfen. Das war ein Kommunikationsproblem mit dem Verlag und basierte auf einem Misverständnis. Wir machen ja gerade das Fulfillment für die Spiele und werden nach dessen Abschluss die restlichen Exemplare über die SO verkaufen. Da wir die Bestandszahlen kennen und die Bedarfszahlen aus der KS Kampagne, konnten wir das schon zum Verkauf freigeben, weil wir ja wussten, wieviel wir verkaufen können. Dass da ein Erstverkaufstag existierte, wurde uns aber erst panisch mitgeteilt, als das Spiel bereits online zum Verkauf stand (und natürlich auch bereits bestellt wurde). Daher musste es wieder abgeschaltet werden.


    Die Sache mit der Erweiterung kam aufgrund eines Übersetzungsfehlers aus einer Email zustande. Alles keine Absicht und sicher auch nachvollziehbar anhand des Preises. Bevor es bemerkt wurde, gingen die ersten Bestellungen bereits raus. Da der Artikel im Lagersystem aber nunmal ohne Erweiterung verknüft ist (was auch korrekt ist), ging der auch ohne Erweiterung raus, auch wenn in der Beschreibung fehlerhafterweise etwas von MIT Erweiterung stand. Aber der Lagercomputer liest ja auch die Beschreibung nicht... Das ist ein Fehler und der ist bedauerlich und ich entschuldige mich, wenn jemandem dadurch Unannehmlichkeiten entstanden sind, es ist aber sicher kein Betrug (Betrug setzt Vorsatz voraus). Was passiert ist, ist schlicht und einfach ein menschlicher Fehler gewesen. Sowas nennt sich Angebotsirrtum und wurde rechtlich korrekt von uns behandelt. Wer die Bestellung nur deswegen bei uns getätigt hat, weil in der Beschreibung etwas von der Erweiterung stand, darf es gern zurückschicken und erhält anstandslos jeden Cent zurück für das Spiel, welches derjenige wohlgemerkt eigentlich noch gar nicht haben dürften... (s.o.).

    Hier seh ich auch nur, dass einiges an Ware fehlt, um alles auszuliefern. Da hab ich keine Weiteren Infos. In der Regel, von einigen Containerlieferungen mal abgesehen, wird der Transport zu uns oft von den Verlagen oder Herstellern selbst organisiert. Das heisst, dass wir da auch nicht viel druber wissen.


    Im Idealfall kündigen sie ihre Sendungen wenigstens an, oftmals aber nichtmal das. Da steht dann ganz überraschend ein Container vor der Tür (bzw. beim Zoll) und wir haben vorher noch nichts davon gehört und rätseln dann, von wem der ist, um die Verzollung machen zu können. Wenigstens müssen wir beim Inhalt nicht raten, da es eigentlich immer Brettspiele sind... da passieren schon skurrile Sachen, die einem gehörig die Planung verhageln können.

    DHL holt zwei bis dreimal täglich Pakete bei uns ab. Allerdings ist es kein Geheimnis, dass DHL (wie alle anderen Logistiker) momentan sehr zu knabbern hat, weil das Auftragsvolumen enorm höher liegt, als für die Jahreszeit eigentlich zu erwarten war. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass das Paket noch unbearbeitet in einem Paketzentrum liegt.


    Technisch gesehen bekomsmt du die Nachricht des Versandes in dem Moment, wenn wir das Paket an DHL übergeben. Damit das geht, muss es verpackt worden sein - und bei uns liegen keine verpackten Pakete mehr herum, wenn der Tag rum ist.

    Viele wickeln mittlerweile ihre Logistik über Amazon ab, es gibt aber natürlich auch andere Anbieter die da Kapazitäten bieten. Es ist also nicht nötig für neue Kapazitäten den Standort zu wechseln, oder selbst neue Leute einzustellen.

    Vor allem sollte man festhalten, dass viele der Ablaufschwierigkeiten die hier geschildert werden, nichts mit dem Lager zu tun haben. Woran es liegt keine Ahnung, an angeblich faulen und unqualifizierten Noch nicht Mitarbeitern aber wohl nicht. :)

    Sehe ich genauso. Merseburg liegt ja bekanntlich zwischen Halle und Leipzig. Da sollte man genügend Fachkräfte finden. Noch dazu hat man genügend Studenten zur Auswahl, die sicherlich saisonmäßig oder per Nebenjob helfen könnten. Hier ein Klischee aufzumachen, keine Arbeitskräfte zu finden, da diese keine Lust haben und lieber Hartz IV beziehen, halte ich für unangebracht.


    Aber egal, wurde bisher von der SO wenig enttäuscht ausser die Verpackung der Spiele ist so la la. Die Angebote der SO locken mich eher wenig.

    Sollte man denken.... Aber schön wär´s. Die hohen Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt sind übrigens im Norden des Landes, nicht hier bei uns. Es sollten immernoch genug da sein (offiziell 7%), sind es aber nicht, wenn man die Arbeitsfaulen abzieht - sonst hätten wir das Problem längst nicht mehr.


    Ich denke mir das doch nicht aus. Ich erlebe es täglich und ich bin auch nicht der einzige. Solche Sätze, wie deiner sind realitätsfernes Gewäsch von Sozialutopisten. Es gibt Leute, die nicht arbeiten wollen und es sind nicht wenige! Also unterstell mir hier nicht, ein Klischee aufzumachen. Es ist kein Klischee, es ist eine Tatsache.


    Umziehen würde das Problem auch nicht lösen. Dann haben wir am Zielort das gleiche Problem und gleich noch mindestens 50% weniger Leute, weil sie nicht mitgehen würden. Abgesehen davon, dass das unfassbar teuer und auch sonst allgemein risikoreich wäre. Wir alle haben hier unsere Familien und viele auch ihr Haus, Kita, Schulen usw. und wollen hier gar nicht weg. Es lebt sich gut in Merseburg. Wir sind doch kein Großunternehmen, bei dem einem die Leute und ihre Befindlichkeiten scheißegal sind. Im Gegenteil.

    Ich kenne in meiner Umgebung keinen einzigen Unternehmer, der nicht das gleiche Problem hat. Es gibt einfach keine Leute mehr, die man guten Gewissens anstellen könnte.


    Es gäbe durchaus noch Leute, die man bezahlen könnte... aber auch nur das. Die nötige Arbeitskraft hätte man da noch lange nicht. Die hier jetzt noch arbeitslos sind, sind meinem Gefühl nach, zum allergrößten Teil nur noch Leute, die nicht arbeiten wollen oder zu unzuverlässig oder unfähig dazu sind. Und unsere Ansprüche sind nicht hoch.


    Automatisierung ist notwendig, um die Effizienz vorhandener Mitarbeiter zu steigern und um die Anforderungen an neue Mitarbeiter noch weiter senken zu können. Sie sichert Arbeitsplätze und vernichtet sie nicht.

    Ne, es ist immernoch Personalmangel. Momentan ist es nur gut, dass nicht Hauptsaison ist...


    Wir werden jetzt unser Lager nochmal ausbauen im Sinne eines höheren Automatisierungsgrads, weil nicht absehbar ist, dass die Personalsituation sich verbessert. Wir hoffen damit, die Effizienz soweit zu erhöhen, so dass mit dem vorhandenen Personal mehr erreicht werden kann. Rekrutieren möchten wir auch weiterhin.


    Also empfehlt unsere Stellenanzeigen gern weiter.

    Happyshops - wir inspirieren


    Wenn ihr betroffen seid, könnt ihr eure „Fälle“ einfach dadurch wieder öffnen, dass ihr schreibt, dass sie noch aktuell sind. Die mails sind ja nicht geloscht, sie werden nur nicht mehr beantwortet, da sich fast alle erledigt habe.

    Hätten wir das nicht so gemacht, würden wir im März noch nicht wieder aktuell auf Mails antworten können.

    Wir haben 21. 000 Artikel im Sortiment. Da für jeden Artikel jederzeit jede Detailinformation an jeden Mitarbeiter zu Schulen ist unmöglich. Und noch ist ja auch gar nichts klar und kommumizierbar. Die Information hier ist ja praktisch auch keine, denn ich weiß immer noch nicht, wann das Zeug endlich kommt oder ob es überhaupt noch kommt.


    Aktuell haben wir auch wichtigere Probleme, als das und da muß halt auch mal Priorisiert werden. Auch wenn da mal eine Info auf der Strecke bleibt. Dafür gingen dann halt ein paar mehr Pakete raus.

    Wir werden von BT immer wieder vertröstet. Teilweise wird sogar öffentlich behauptet, dass die Ware abgeschickt wurde. Passieren tut aber nichts.


    Wir versuchen immernoch, wenigstens die Ware für die offenen Bestellungen zu erhalten, um diese bedienen zu können, daher würden Die Bestellungen noch nicht storniert. Jedoch werden wir aufgrund der schlechten Lieferprozesse und des Geschaftsgebarens die Zusammenarbeit mit BT danach beenden. Die Artikel haben wir daher vorläufig aus dem Verkauf genommen, um nicht noch mehr Bestellungen dafür zu erhalten, bis die Lieferung nun doch endlich mal kommt.


    Wir stellen diese Dinger nicht her. Solche Verzögerung und Verschiebungen sind niemals unsere Schuld, sondern immer in Verantwortung des Lieferanten. Unsere Prozesse sind sauber und schnell. Sie können aber nicht stattfinden, wenn die Zulieferer nichts schicken, ausser ausreden und neuen fake Terminen, um zu vertrösten. Wir können ja gar nicht anders, als auf die Angaben vertrauen. Wenn die aber oft nicht stimmen, dann Listen wir die Verlage eben wieder aus. Denn wir kriegen den Pfeffer deswegen, obwohl wir nichts besser machen könnten, um das zu beschleunigen.

    Für die Kommission wird quasi ausschliesslich die interne Artikelnummer verwendet. Also die bereits erwähnte SKU. Es ist so, wie Andreas es beschreibt.


    Das hier geforderte Maß an Qualitatskontrolle würde eine Kenntnis des Spiels in all seinen Details erfordern. Das ist unmöglich zu leisten für einen Versandprozess. Man kann doch nicht jeden Lageristen alle Spiele schulen, damit sie in der Lage wären, den Sinn oder Unsinn der vom Partner beauftragten Lieferangaben zu hinterfragen. Man konnte das nichtmal einem schulen. Es ist noch nichtmal klar, was das überhaupt Für ein Teil ist, wenn man das Spiel nicht kennt. Es ist halt einfach ein Zählvorrichtung mit zwei Scheiben ( was technisch gesehen sogar ein Set ist. ) Was auch immer man damit zählt, spielt für den Versand doch gar keine Rolle.

    Wir verschicken gemäß der Angaben, die der Fulfillment-Partner uns macht und können auch nicht einfach so die Zusammenstellung der Lieferungen ändern, wenn der Empfänger das will, dazu muss uns der Partner den Auftrag geben, also wende dich erstmal dahin. Ich bin gerade auf Messe, aber ich vermute mal, dass der Artikel in einzelteilen konfektioniert ist und der Partner uns das nicht mitgeteilt hat, dass 4 versendet werden müssen (da hätte also Menge 4 stehen müssen) Menge 1 heisst 1 Stück nehmen. Wie der Artikel heisst, ist unerheblich. Unsere Lageristen sprechen in der Regel kein Englisch.

    Die Liefergeschwindigkeit der SO ist zur Zeit wirklich etwas schlechter als normalerweise. Ab September waren wir im Lagerumbau und hatten die Verzögerungen auch angekündigt. Das hat auch im Wesentlichen alles so geklappt, wie es geplant war, so dass wir mit Beginn der Messesaison mit den größten Maßnahmen fertig geworden sind und auch wieder auf normalem Versandstand waren. Der Umbau ist noch nicht komplett abgeschlossen, hat aber nur noch sehr geringe Auswirkungen auf die Kommissioniergeschwindigkeit.


    Viel wichtiger ist die tatsächliche Messesaison. Es zeichnete sich schon recht früh im Jahr ab, dass es diesmal eine extreme Versandspitze im Oktober geben würde. Zum einen waren noch mehr Spiele als sonst für die Wochen direkt vor der Spiel zur Erstauslieferung angekündigt und zum anderen war abzusehen, dass sehr viele Schmiede- und Fulfillmentprojekte in dieser Zeit zur Auslieferung anstehen werden.


    Unseren Planungen nach standen Aussendungen in dieser Zeit von ca. 150.000 Artikeln pro Monat an. Wir haben daher bereits im Juli begonnen, für diese Zeit Lagerhelfer anzuwerben, um unser Lager für einen Zweischichtbetrieb bereits ab September vorzubereiten. Dazu wurden von uns 14 neue Stellen geschaffen. Aber die Stellen zu schaffen ist das eine, sie zu besetzen stellt sich aktuell als besonders schwer heraus. Es gibt einfach nicht mehr genügend Bewerber. Gerade mal 6 neue Lagerhelfer konnten eingestellt werden. Mehr war trotz aller Bemühungen nicht rechtzeitig möglich. Und wir haben da nichts unversucht gelassen: Von allerlei kreativen Werbemaßnahmen bis hin zu Integrationskursen mit Flüchtlingen ist alles dabei gewesen und noch dabei. Das ist unser größtes Problem gerade. Dazu kommt, dass unsere Planungen sogar noch übertroffen wurden: Wir haben ca. 200.000 Artikel zu bewältigen und mussten den Personalbedarf auf 17 neue Stellen erhöhen. Wir suchen händeringend Leute, aber es ist zum Mäusemelken. Es stellen sich zwar pro Woche etwa 3-5 Bewerber vor, zum Probearbeitstag kommen dann aber nur 2-3, von denen sind dann 1-2 tauglich und bekommt einen Arbeitsvertrag angeboten und gerade mal einer von 4 tauglichen kommt dann tatsächlich auch zur Arbeit ("Schichten sind mir zu stressig", "Ich hab mir die Arbeit anders vorgestellt", "Hier muss man ja wirklich arbeiten") und von denen ist dann die Hälfte nochmal so unzuverlässig (Originalzitate u.a.: "Ich komme heute nicht, ich hab meinem Sohn versprochen, mit ihm einkaufen zu fahren", "Ich hab morgen eine Feier und muss noch was vorbereiten, da kann ich heute nicht zur Arbeit kommen."), dass sie plötzlich gar nicht mehr auftauchen und quasi nach ein paar Tagen entlassen werden müssen.


    Dazu kommt die Messesaison. Für den SO Messestand in Essen werden 4 LKW-Ladungen Ware bewegt. Das entspricht einem Arbeitsaufwand wie etwa 10.000 Bestellungen. München und Stuttgart stehen jetzt noch an und sind auch noch an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden. Hier werden etwa 2,5 LKWs voll Ware benötigt. Wir haben es uns hier dieses Jahr zumindest Arbeitstechnisch in der Form erleichtert, dass wir nur etwa jeweils 40% aus eigenem Lager ziehen und den Rest direkt auf die Messen liefern lassen, wo das geht. Dennoch ist das sehr viel Arbeitsaufwand, der sich nicht verschieben lässt. Ein großer Teil der Ware kommt ja nach der Messe auch wieder zurück und muss neu eingelagert werden.


    Und zu allem Überfluss hat uns Sturm Herwart noch enormen Schaden an der Lagerhalle angerichtet, was auch eine Menge Manpower zum Aufräumen und behaben gekostet hat und noch kosten wird.


    Jeder einzelne Mitarbeiter hier steht unter Vollstress. So sehr, dass es schon körperlich spürbar ist. Ich mache mir darüber große Sorgen. Es ist nicht so, dass ich jetzt das Pensum verringern könnte. Dazu hätten die Weichen bereits vor etwa einem Jahr gestellt werden müssen. aber wer kann denn ahnen, dass es so schwierig sein würde, 14 bzw. jetzt 17 ungelernte Arbeitskräfte einzustellen?


    Die guten Nachrichten: Es zeichnet sich Besserung ab: Wir haben die Personal-Anwerbung noch weiter intensiviert und können jetzt auch in begrenztem Maß auf einige externe Kräfte zugreifen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in den nächsten 2 Wochen endlich unser Personalziel erreichen werden. Es werden jetzt gefühlt alle 2-3 Tage neue Mitarbeiter eingestellt. dazu kommt, dass der Essen-Hype und die damit verbundenen Massenauslieferungen jetzt langsam abebben bzw. abgearbeitet sind.


    Dennoch möchte ich auf einige hier gemachte Äußerungen noch zusätzlich eingehen, die mit der Situation oben gar nichts zu tun haben. z.B. lese ich öfter hier oder anderswo sowas wie:

    "Als ich es bestellt habe, war es grün markiert, dann habe ich einen tag später geschaut, da war es plötzlich rot, also hab ich storniert. Und dann schau ich wieder nach, da ist es plötzlich wieder grün... Verarsche!" - ne, keine verarsche, sondern logisch. Wenn man das letzte Stück bestellt, wird es für den Besteller reserviert, und die Ampel schaltet um auf rot. Storniert man das dann gleich wieder, wird die reservierung aufgehoben -> grün.


    "Ich habe Spiel A (beliebiges Massenmarktspiel ala Siedler von Catan) bei Shop XYZ bestellt und es war in 3 Tagen da, wie angekündigt. Aber als ich bei der SO Spiel B (Importware, englisch, absolutes Nischenprodukt) bestellt habe, habe ich es nach 2 Wochen noch immer nicht gehabt." - sorry, aber das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Fall A kann man in 1-2 Werktagen nachliefern lassen, Fall B muss man um die halbe Welt erstmal herorganisieren.


    Im statistischen Mittel (den aktuellen Monat und o.g. Probleme mal ausgenommen), warten Kunden, die bei uns einen rot markierten Artikel bestellt haben, etwa 3-5 Werktage auf ihre Lieferung. Dabei rede ich aber nicht von extrem nischiger Importware, wie Wargame XY (engl.). Es gibt einen Grund, warum da dransteht "5-14 Tage, max 1 Monat". Wenn ein Spiel erst über den großen Teich importiert werden muss, dann heisst das zwangsläufig, dass das auch erstmal über den großen Teich fahren muss. Beamen wurde noch nicht erfunden und Luftfracht bezahlt keiner unserer Lieferanten freiwillig. Das größte Problem ist aber noch nichtmal die Fracht und Frachtdauer, es sind Mindestbestellmengen. Daher importieren wir die meisten Titel gar nicht selbst, sondern über Distributoren. Das meiste übrigens mit Pegasus oder Blackfire. Denn so können die die Bestellungen sammeln, bis von all den deutschen Shops mit imprtware genug zusammenkommt, um überhaupt eine Order bei den Consilidators wie PSI oder Alliance oder so bestellen zu können. Würden wir das alleine machen, würde es noch viel länger dauern. Jetzt fragt man sich natürlich, warum die Lieferzeitangaben da dennoch oft so ungenau sind. Das hat viele Ursachen:

    Wir sind nicht in der Autoindustrie, wo jedes Unternehmen Milliarden schwer ist und sich sauber in ein Supply Chain Management eingliedern kann. Gleichzeitig sind die Lieferketten bei Importware aber seeeehr lang: Publisher -> Konsolidator - Distributor -> SO und bestehen in der Regel aus Unternehmen von 1-30 Mann Größe.

    Wir können auch nicht vorausahnen, wann z.B. Pegasus wieder bei einem der Consolidators bestellen wird. So können wir das auch nur wage einrechnen und es gibt auf dem Weg zu uns 3 Parteien, die das gleiche Problem haben. Der Publisher hat vielleicht gerade keine Ware und weiß nicht, wann seine Fabrik ganz genau fertig wird, die Zulieferer der Fabrik haben das problem auch... Der Consolidator muss warten, bis sich die Bestellung beim Publisher lohnt, der Distributor macht das auch, um auf den MBW des Consolidators zu kommen. Am besten sagt noch irgendwer in der Kette: Wir wissen nicht, wann es fertig wird. "Es kommt, wenn es fertig ist." - und unsere Endkunden wollen dann ein Lieferdatum wissen. Aus welcher Kristallkugel sollen wir´s denn holen?

    Jetzt könnte man meinen: "Dann schreibt doch hin, dass ihr es nicht wisst." - Und das haben wir früher auch. Aber das ist inzwischen verboten, weil sich unser Gesetzgeber einfach nicht vorstellen kann, dass Produkte auch in Nicht-Industriemaßstab gefertigt und importiert werden von Leuten, die solche Prognosen einfach nicht machen können. und noch dazu in einem Markt, der zu über 60% aus Vorbestellungen lebt - also auch nicht darauf verzichten kann, Artikel vor deren Lieferung anzubieten.


    "Die Messe-Neuheiten sind bei allen anderen Shops lieferbar, nur bei der SO nicht." - Doch, sind sie in der Regel. Allerdings reden wir in anderen Maßstäben, als die Wettbewerber, mit denen die SO hier verglichen wird. Gerade bei gefragten Messeneuheiten ist es oft so, dass die nach der SPIEL erstmal fast ausverkauft sind. Da bekommt man dann zugeteilte 20 Stück geliefert, damit die Restauflage "fair" verteilt wird. Es dauert dann ungefähr eine Stunde, wenn die Ware eingetroffen, da ist sie bei uns einfach schon wieder alle. Bei den Mitbewerbern dauert es halt etwas länger, weil da weniger Leute bestellen.

    Sollte eine Neuheit aber normal verfügbar sein, könnt ihr getrost auch bei "rot" bestellen. Wir bekommen täglich Lieferungen der großen Verlage. Unser Bestellsystem ist so angelegt, dass es die benötigte Lagermenge versucht, vorauszuberechnen und entsprechend zu bevorraten, denn wir können uns nicht Massen von jedem Artikel einlagern - soviel Platz haben wir einfach nicht. 80% der Artikel sind nur ein einziges Mal im Lager, weil sie so selten bestellt werden. Manchmal kommt es aber dennoch vor, dass zwei Leute den gleichzeitig haben wollen, weil irgendwo eine Rezension erschienen ist - das wissen wir vorher nicht. Und bei Hype-Artikeln ist es oft so, dass sie schneller von Kunden bestellt werden, als der Einkauf sie nachordern kann. Das Einkaufssystem passt sich da an und bestellt mehr und mehr, bis das irgendwann doch mal grün wird, in der Regel wartet aber dennoch kein Kunde länger 3-5 Tage auf so ein Spiel. Meist geht das sogar noch viel schneller, da diese dann quasi im Dauerzufluss sind. Wir bekommen täglich Ware von allen großen Verlagen.

    Persönlich halte ich es übrigens für Quatsch, einen begehrten Artikel nicht zu bestellen, nur weil da gerade "wird nachbestellt" steht. Gerade bei begehrten Artikeln reiht man sich so wenigstens erstmal in die Warteschlange ein. Wenn ich da an Titel wie Terraforming Mars denke, mit denen wir quasi nur homöopatisch mal beliefert werden bzw. wurden, weil der Verlag mit der Produktion kaum hinterherkommt, da wär man doch doof, sich jeden Tag aufs neue hinten in der Schlange anzustellen... Stattdessen landen Kunden dann oft bei Shops, die sehr fragwürdige Lieferverfügbarkeitsangaben machen (teils unbeabsichtigt, weil von Hand gepflegt) und dann nie ihre Ware erhalten. Entsprechende Mails kann ich zu Hauf zitieren. Bei uns kann man sich zumindest darauf verlassen, dass die Anzeige ganz genau den Warenbastand wiederspiegelt, der im Lagersystem erfasst ist.


    Abschließen kann ich nur sagen: Wir geben unser Bestes. Wir möchten jeden so schnell es geht beliefern und so gut wie möglich informeiren. Das klappt nicht immer. Meistens liegt der Grund, wenn etwas nicht so klappt, wie gewünscht, nicht bei uns selbst, manchmal aber schon. Und zumindest an letzterem Arbeiten wir ständig, um es zu verbessern.