Klingt mir in diesem Falle auch eher so, als wäre der Gegenspieler keine Herausforderung gewesen, wenn der Sieg so hoch war.
Wenn der schwache Eindruck ("langweilig") daher kam, dass du haushoch gewonnen hast, dann kann das z.B. auch daran liegen, dass deinen/deinem Mitspieler einfach nur der Zugang zum Spiel schwerer gefallen ist als dir selbst.
Ich kann euch versichern, dass das nicht daran lag. Gewinnen wird für mich immer belangloser. Und in einer Erstpartie eines solchen Eurokloppers ist es mir erst recht egal. Die Punkte habe ich auch lange Zeit gar nicht verfolgt, habe eher in der zweiten Hälfte realisiert, dass es eine ziemlich klare Sachen werden wird (ca. 40 P Vorsprung am Ende). Die Mechaniken und/oder die Thematik, das was man da macht, das muss ich fesseln. Das tut es z.B. bei einem Terra Mystica oder einem Terraforming Mars (zwei 10er Spiele für mich). Da habe ich die ganze Zeit Spaß an dem, was ich da tue. Oder Brass wäre vielleicht noch so ein Beispiel. Natürlich schaut man auch auf das Ergebnis am Ende (ich mag ja auch Statistiken), aber die Spiele leben für mich weniger wegen der Spannung um den Sieg, sondern weil sie mir einfach Freude machen (ich werde glaube zu so einer Art Hybrid-Spieler , der gerne Euros spielt, aber nicht ewig knobeln mag und Spielzüge auch lieber mal thematisch als punkteoptimiert spielt). Bei Lisboa hat mich das, was ich tue und auch wie man es dann tut, einfach nicht mitgenommen, eben regelrecht gelangweilt. Ich sehe das Potential durchaus, wenn man sein Spiel mit Regelfestigkeit noch besser steuern und planen kann, wenn es mal eng zugeht bei den Siegpunkten, usw., aber der Kern des Spiels hat meinen Geschmacksnerv nicht getroffen. Da bin ich mir so sicher, dass ich keine weiteren Versuche brauche oder haben will (ich weiß, solche Ausnahmen kann es geben, war es nicht Bora Bora bei dir, MetalPirate?) ... aber eigentlich ist das ja fast ein Thema für sich. Aber Lisboa wandert in gute Hände und wird dort hoffentlich mehr geschätzt.