Beiträge von papadjango im Thema „18.09.-24.09.2017“

    Die Spiele dieser Woche:


    #Fresko
    Und gleich mal eine Riesenüberraschung. Ein wunderschönes WP-Spiel rund um den mittelalterlichen Beruf eines Porträt- und Freskenmalers. Reichlich Kniffe (wenn man die drei im Grundspiel vorhandenen Erweiterungen gleich mit einbaut), nett vor allem, dass das "Frühaufstehen" Zugvorteile, aber Preisnachteile bietet. In einer Viererkennerrunde waren nur Fresko-Neulinge (obwohl es vor 7 Jahren einige Spielepreise gewonnen hat), aber alle waren sehr angetan von den fein verzahnten Mechanismen. Gut auch, dass durch gleichzeitiges Auswählen der Züge einer Runde die Downtime sehr minimiert wird. ca 80 Minuten im Erstmatch zu viert. Und es wird nicht das letzte bleiben!


    #ZugUmZugEuropa
    Und noch ein Oldie, der für zumindest für zwei von Vieren neu war. Die Europa-Version bietet kleine, angenehme Zusatzaufgaben durch Erschwerungen mittels Tunnels und Bahnhöfen, bleibt aber das leicht und flott zu spielende Eisenbahnlegespiel. Macht Spaß, geht flott, aber unterfordert auch den Vielspieler nicht. Angenehme Abwechslung.


    #UnserAllerbestesBaumhaus
    Einfaches, nett gezeichnetes Familienkartenspiel. Man legt gleichfarbige Karten an sein Baumhaus, ohne es ins Wanken zu bringen. Und dann kann man noch bestimmte Farben blocken oder fördern. Unterfordert den Vielspieler aber eindeutig!


    #LorenzoDerPrächtige
    Zwei Mal in unterschiedlicher Viererunde; einmal war ich der Erklärbär und hab so gut erklärt, dass ich nur Zweiter wurde. Mit einer grünen Kartenkette ganz gut unterwegs gewesen. Bei einer Lorenzo-Kennerrunde habe ich dann erstmals richig taktisch zu spielen versucht. Ergebnis: völlig verzettelt und das schlechteste Punkteergebnis in meinen vier Spielen bisher. Ich hab die falschen Personenkarten gewählt, vergeblich versucht, diese rechtzeitig zu erfüllen und dann nach und nach verkauft. Daher war ich mit meiner gelben Kartenkette letztlich chancenlos. Was hat dieses Spiel nur, dass man es gleich nochmal und besser spielen möchte?!


    #EuphratUndTigris
    Sehr schöner Kniziaklassiker, den kaum noch einer spielt. Warum eigentlich? Weil es doch ein bisschen anstrengend beim Nachdenken ist, mit welchen Plättchen oder welchem Herrscher man nun die anderen am besten um ihre Punkte bringt? Der Oberkniff ist ja, dass von den vier verschiedenen Wertungsfarben nur die zählt, von der man am Schluss am wenigsten hat. Noch dazu sieht man wegen der Sichtschirme auch nicht, wie weit die anderen jeweils unterwegs sind. Das ist echt herausfordernd und echt schön! (zumindest in der Pegasus-Holzfassung). Endstand: 5 zu 4 zu 3!


    #HansaTeutonica
    Hier haben wir erstmals die Britannica-Karte gespielt, die - außer den geographischen Unterschieden - Zusatzüberlegungen erfordert. In die Gebiete von Schottland und Wales kann man nämlich nur setzen, wenn man bereits je eine entsprechende Stadt oder London besetzt hat. Bei den meisten Streckenverbindungen kommt immer die Überlegung, ob Stadt übernehmen oder doch lieber mehr Aktionen/Arbeiter/Punktemultiplikatoren. Dazu Sonderplättchen krallen oder den Gegner vertreiben. Besonders effektiv ist es, wenn man seine Arbeiter wo anders hin versetzt, weil man da doppelt so viele verwenden kann, als wenn man sie erstmals wo hinsetzt. Diesmal hab ich mein Hauptaugenmerk auf das Verbinden von Städten gelegt, dabei Schottland übernommen und einen Punktedoppler rechtzeitig freigeschaltet. Siehe da: deutlicher Sieg! Erstmals und gegen ganz schön versierte Gegner. Spiel soll - laut Loriot - Freude machen. Und hier hat es das ganz besonders!

    Am Wochenende dann in vertrauter Runde wieder mit den erfahrenen Zockern zu viert.
    #HansaTeutonica
    Und wieder eine spielerische Wissenslücke gefüllt. Dem Spiel merkt man an, dass es schon etwas älter ist. Es ist für meinen Geschmack doch etwas zu abstrakt und zu viel Würfelgeschiebe mit einem nicht wirklich vorhandenen Thema und hat mich nicht so richtig gepackt. Aber: Es hat was - irgendwas. Die Einfachheit der Abläufe (die schwieriger erklärt wurden, als sie am Ende tatsächlich sind), sorgt eigentlich dafür, dass die Runden schnell laufen und man überraschend viel Interaktion auf dem Brett hat. Ich weiß nicht, ob das für das Spiel typisch ist, aber bei uns wurde sich direkt um Göttingen rum gestritten - die beiden Handelsrouten waren fast durchgängig besetzt und ich habe versucht, antizyklisch zu agieren, was mir leider nicht soviel gebracht hat außer den verschenkten Sieg, denn wenn einem plötzlich die Aktionen fehlen um direkt Handelswege aufzulösen und zu werten, wird man schneller wieder von der Route geworfen als man "Hansekogge" sagen kann (oder ähnlich schnelles...). Es lief aufgrund dieser Fehlentscheidungen irgendwann gar nicht mehr und die Maschine kam total ins Stottern um am Ende weit abgeschlagen als letzter auf der (mir mittlerweile verhassten) Siegpunktleiste zu münden. Ist das mit den Göttinger Handelsrouten eigentlich immer so, oder war das bei uns nur Zufall?
    Letztlich würde ich mir nochmal eine Runden gönnen um mal auszuprobieren, ob es abseits dieses "Hotspots" doch noch funktioniert, anders zu spielen. Wir zwei (das Spiel und ich) werden aber bestimmt keine besten Freunde - eher gute Bekannte, die sich ab und an mal wieder treffen können.

    Bezüglich Göttingen: bei meinen zwei Spielen war es ebenso, dass rund um Göttingen anfangs der Teufel los war. Beim ersten hat auch der gewonnen, der sich dort gleich eingenistet und somit andauernd Punkte bekommen hat. Beim zweiten hab ich diese Taktik kopiert und bin letztlich doch nur dritter geworden; also allein selig machend ist das auch nicht. Möchte das nächste Mal auch was anderes probieren, als anfangs nur Aktionen frei zu schalten. Mal sehen. aber jedenfalls ein sehr ansprechendes Taktikspiel...