Zum Thema Grübeln im Speziellen und "Gut Spielen" im Allgemein hat Udo Bartsch beim Spiel des Jahres mal einen sehr schönen Text geschrieben:
Gut spielen | Spiel des Jahres e.V.
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Gut spielen heißt: Nicht um jeden Preis gewinnen wollen
Viele Spieler denken sehr lange nach. Die Ursachen sind unterschiedlich: Mancher muss sich erst einfinden und seine Optionen überblicken. Andere haben generell Schwierigkeiten, sich zu entscheiden, haben Angst, einen Fehler zu machen oder sich mit vermeintlich dummen Zügen zu blamieren.
Problematisch wird die Grübelzeit nach meinem Empfinden dann, wenn persönliche Vorteile permanent über das Gruppenwohl gestellt werden. Ein guter Spieler ist sich bewusst, dass sein Nachdenken auch die Zeit anderer Spieler verbraucht. Optimalerweise beginnt er mit dem Nachdenken deshalb nicht erst dann, wenn er am Zug ist, sondern schon vorher. Und wenn er das Spiel noch nicht kennt, probiert er einfach mal herum und erträgt es, die Konsequenzen seiner Handlungen nicht vollständig zu überblicken. Das Ziel der ersten Partie sollte das Erlernen sein, nicht das Gewinnen.
Ich kenne Gruppen, für die es völlig normal ist, wenn sie drei Stunden für ein Spiel benötigen, dessen Dauer auf der Schachtel mit 90 Minuten angegeben ist. Wenn sie sich damit wohl fühlen, sollen sie so spielen. Ich würde mich in diesem Kreis eher unwohl fühlen.
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Das sehe ich ganz genauso. Der ganze Artikel ist im Übrigen sehr lesenswert!