Beiträge von SpaceTrucker im Thema „"Moderierte" Verhandlungsphase“

    Ein Hauptproblem von Spielen mit "Diplomatie" ist imho, dass es am Ende doch wieder nur einen Sieger geben kann - schlimmstenfalls, wenn alle sowieso dieselbe solitäre Siegbedingung haben (ewa "kontrolliere 7 Burgen"). Das sorgt automatisch dafür, dass Bündnisse brechen müssen... und dass es doch wieder zu einem "bash the leader" kommt.

    Bei der Eclipse-Erweiterung kann man auch gemeinsam gewinnen (Summe der Siegpunkte einer Allianz durch Anzahl der Mitglieder).
    Denkbar wäre analog, dass eine Allianz aus zwei Spielern 12 oder 13 Burgen kontrollieren müsste.

    Spannend ist auch die Frage, ob man solche Siegbedingungen dann geheim oder offen, festgelegt oder flexibel regelt.

    Geheime Siegbedingungen fand ich bisher immer furchtbar (#Risiko, #ScheibenweltAnkhMorphok). Wenn irgendwer völlig unerwartet seine Siegbedingung aufdeckt ist das mies für den Spannungsbogen, wenn jeder nur spielt um alle denkbaren Siegbedingungen abzuwenden, wird's furchtbar zäh.

    Die Bestraftung fürs Brechen passiert ja meist auf der Metaebene, dir traut einfach keiner mehr. Das ist etwas, das man wohl immer obendrauf rechnen muss, wenn man diese "Schwellenwerte an Nutzen" austariert.

    Das mag bei einem sehr langen Spiel mit häufigen Bündnisphasen vielleicht der Fall sein, je nachdem wie emotional/sozial die anderen Spieler spielen. Bei einem Spiel wie dem Eisernen Thron habe ich Bündnisse immer als kurzfristrige Kosten/Nutzenabwägung erlebt. Ich würde nicht mit jemandem ein Bündnis eingehen, nur weil er bisher immer nett war und problemlos auch mit dem eifrigsten Eidbrecher, wenn er mittelfristig kein Interesse an einem Bündnisbruch haben kann.

    Allianzen via Austausch von Markern bei #Eclipse (da kann man auch Botschafter tauschen)

    Gerade bei Eclipse und der Eclipse-Erweiterung finde ich das super gelöst. Sonst ist bei solchen Spielen eigentlich immer derjenige stark im Nachteil, der in einem Bündnis betrogen und an einer verletztlichen Stelle angegriffen wird - das sorgt dann für viel Misstrauen und oft passives/vorsichtiges Spiel. In Eclipse ist es gut denkbar ein Bündnis mal zu brechen, es muss sich aber wirklich lohnen, und unter Umständen auch mal denkbar eine Allianz aufzulösen (wenn auch schon sehr - evtl. etwas zu - teuer).
    Denke wichtig ist hier, dass man einen Gewissen Schwellenwert an "Nutzen" schafft, der nötig ist, damit es sich lohnt ein Bündnis wieder zu brechen. Das kann ein Bonus sein, den man wieder abgeben muss (etwa die Botschafter in Eclipse oder die Siegpunkte für die Allianz in der Erweiterung), oder ein Malus den man beim Brechen bekommt (Verrätermarke in Eclipse oder negative Siegpunkte durch gebrochene Allianzen), oder vielleicht ein Bonus, den der Betrogene bekommt. Wenn es diesen Schwellenwert nicht gibt, ist der Punkt an dem man eine Allianz schmerzfrei wieder bricht oft etwas zu schnell erreicht.