Beiträge von toasted im Thema „SZ: Artikel über PvE (Brakus) - Größte Spielesammlung der Welt? Sicher nicht...“

    Theoretisch vielleicht ja, aber praktisch kann das den Bloggern und anderen Rezensenten nur so lange egal sein, wie sie noch genug Reichweite gegenüber den Verlagen nachweisen können, um auch noch in Zukunft ihre kostenlosen Rezensionsexemplare zu bekommen.

    Das habe ich nicht bedacht... richtig. Trotzdem ein Aber: wie oft wird die Reichweite auch vom Verlag überprüft? Vor jedem Exemplar? Einmal im Jahr? Oder eher in der Kategorie "Der hat vor 5 Jahren mal echt viele Besucher gehabt, wird wohl jetzt immer noch so sein, vielleicht sogar mehr"? Außerdem könnte ich ja theoretisch beliebige Zahlen nennen (ja, das ist schon mutwillige Täuschung).

    Ist es nicht die Pflicht des Lesers für sich persönlich die Spreu vom Weizen zu trennen? Spätestens, wenn man ein Spiel bereits kennt und der Rezensent alles falsch wiedergibt (Extrembeispiel), weiß man, wie der Hase läuft.

    Ja, da stimme ich dir zu – zumindest teilweise. Ich selbst lese nur sehr selten Rezensionen. Und wenn, nur bei einer sehr ausgewählten Gruppe. Aber: das Problem mit dem Verteilen von "kostenlosen" Exemplaren löst sich damit ja nicht auf. Wenn ich Rezensent A und B komplett ignoriere, interessiert es diese doch weniger. Denn die haben ihr Spiel zu Hause im Regal, haben dazu zwei, drei Sätze verfasst und gut ist. Denen kann doch theoretisch egal sein, ob und wie viele Leute das überhaupt lesen.

    Ich finde es vollkommen legitim, wenn man sich auf diesem Weg das eine oder andere kostenfreie Exemplar zulegt. Denn wirklich "kostenfrei" ist es ja nicht. Man ist damit verpflichtet, eine Rezension zum Spiel zu erstellen. Wie diese auszusehen hat (jetzt nicht in Bezug auf eine Bewertung, sondern auf Länge, Umfang, Anzahl der gemachten Spielrunden, ...) ist (vermutlich) nicht definiert.


    Das sehe ich auch als einzigen Kritikpunkt. Wie schon mal hier erwähnt, besteht eine Rezension nicht aus "Ich packe das Spiel mal aus", "Lese die Regel" und schreibe dann einen kurzen Absatz zum Spiel. Ich erwarte hier schon mehr... was ist gut? Was nicht? Wie spielen Mechanismen zusammen (aus subjektiver Sicht)? Denn: Anleitung lesen kann ich selbst.


    Auch wenn @Thygra schreibt, dass seiner Meinung nach das kostenfreie Exemplar die falsche Motivation so was ist, muss ich hier dann die Lanze für die Rezensenten brechen. Aus welchem Grund macht man das sonst? Aus purer Nächstenliebe? Weil man es toll findet, einen Artikel zu schreiben? Das kann man sicher mal machen... aber auf Dauer ist das einfach ein sehr zeitintensives Hobby. Es ist am Ende (für einige zumindest) Arbeit, viel Arbeit. Für die man keine Entlohnung bekommt. Und auch @ahdiabolo hat es angesprochen. Man hat immer laufende Kosten, so etwas anderen zur Verfügung zu stellen.


    Ich sehe die Verantwortung hier bei den Verlagen selbst. Diese müssen mehr selektieren. Sich anschauen, was nach Zusendung eines Rezensionsexemplar an Artikel rausgekommen ist. Und für sich entscheiden: langt mir das? Oder ist das lediglich eine schriftliche Zusammenfassung der Anleitung? Sollte das nicht so sein gibt es das nächste Mal eben KEIN Exemplar.


    In diesem Zusammenhang würde mich mal interessieren: wie viele Exemplare von Spielen werden eigentlich so versendet? Mir ist bewusst, dass das je nach Verlagsgröße extrem unterschiedlich ist. KOSMOS versendet sicher andere Menge als ein Schwerkraft Verlag. Aber kann man das so pauschal beantworten? Vielleicht kann uns auch mal ein Verlagsvertreter am Beispiel eines Spiels das Ganze ausführen?

    Ich werde mal im Marketing von Pegasus anregen, Rezensionsexemplare nicht mehr zu verschenken, sondern zu verleihen. Nach der Rezension kann man das Spiel nämlich immer noch einem Spieleclub, einer Ludothek, einer Freizeiteinrichtung o. Ä. schenken. (Das Porto der Rücksendung müsste natürlich Pegasus tragen.)
    Mal sehen, ob diese Idee Anklang findet. Mir gefällt sie erst mal (ohne dass ich jetzt jedes Detail durchdacht habe). Ich bin aber offen für Meinungen dazu.

    Prinzipiell finde ich die Idee auch gut, zieht vermutlich aber einen großen Verwaltungsaufwand mit sich. Es müsste genau dokumentiert werden, wann jemand welches Exemplar erhalten hat, wie lange er überhaupt dafür Zeit bekommt und mit welcher Frist das Spiel wieder zurück gesendet werden muss. Außerdem trägt der Verlag dann zwei mal die Versandkosten (unter der Annahme dass der Weg zum Rezensenten für diesen kostenlos erfolgt). Ob sich das am Ende wirklich lohnt?


    Ich fände eine Art Vertrag (gibt es sowas überhaupt?) sinnvoller, bei dem der Rezensent verpflichtet ist, das Spiel an eine gemeinnützige Einrichtung zu spenden. Ob das eine Schule, eine (öffentliche) Spielgruppe oder ähnliches ist, steht ihm frei. Auch hier muss natürlich gelegentlich geprüft werden, ob das am Ende auch so stattgefunden hat. Aber man hat ja immer noch einen Vertrag, auf den man sich beziehen kann.


    Andererseits frage ich mich natürlich ob es dadurch am Ende weniger Rezensionen geben wird. Denn das ist natürlich zusätzlicher Aufwand. Viele rezensieren Spiele vermutlich auch aus dem Grund, am Ende ein kostenloses Exemplar für die eigene Sammlung zu haben. Bei manchen ist das ein 20-Minuten-Job mit einer sehr oberflächlichen Rezension (oder eher Vorstellung) des Spiels, andere spielen den Titel mehrfach und schreiben am Ende über viele Stunden einen Artikel. Zweitere haben meiner Meinung nach wirklich verdient, den Titel auch zu behalten (aber definitiv NICHT zu verkaufen). Sollte einem ein Titel einfach nicht gefallen, kann man ihn ja immer noch spenden.