Beiträge von Reich der Spiele im Thema „SZ: Artikel über PvE (Brakus) - Größte Spielesammlung der Welt? Sicher nicht...“

    netter Service, allerdings hat auch ein Herr PvE ein Urheberrecht

    Es ist ein Zitat und als solches gekennzeichnet. Das sollte erlaubt sein. Man könnte lediglich bemängeln, dass die Quellenangabe dazu ein paar Beiträge weiter oben steht und dass @dawue sie nicht noch mal neu genannt hat. Ob das bereits ein Mangel ist, weiß ich nicht ...

    Nein, es ist kein Zitat, sondern eine Kopie.


    Es ist ein Großzitat (1) ohne Quellenangabe (2) und da er sich nicht zum Text äußert oder sich damit auseinandersetzt, erfüllt es keinen Zweck (3), außer dass er damit verhindern möchte, dass jemand auf die Seite geht.


    Nein, simples kopieren ist nicht gleich zitieren ;)


    Genau das. Wollte nur mal zum Wohl aller ein dickes Ausrufezeichen setzen. --> !

    Die Reaktion ist aber schon mehr als abenteuerlich. Das disqualifiziert aber mal so richtig für so ziemlich alles.

    Denn die Verlage gehen ja nur selten auf Rezensenten zu und bitten um Rezensionen, sondern oft gehen die Rezensenten auf die Verlage zu.

    Das kommt darauf an.


    Aus der Praxis: Sicher habe ich am Anfang aus diesem Grund immer wieder den Kontakt zu den Verlagen gesucht. Klar, schließlich will man etwas aufbauen und muss erst mal auf sich hinweisen - da ist ein solcher Kooperationspartner natürlich sinvoll. Aber ...

    • es gab bei mir nie den Wunsch, die Spiele zu rezensieren, um dann das nächste Lieblingsspiel nicht kaufen zu müssen. Andere mögen da anders sein. Es ging also gerade nicht darum, die eigene Spielesammlung zu vergrößern.
    • in den letzten Jahren - also seit Reich der Spiele nach kurzer Zeit sich einen gewissen Stellenwert erarbeitet hatte, habe ich selten mal bei weiteren/neuen Verlagen als erstes angeklopft, um nach Exemplaren zu fragen. Die Anzahl dieser Verlag dürfte in den letzten drei, vier Jahren bei maximal vier liegen. Und zwar mit dem Hinweis, wie @darkpact vielleicht bestätigen kann, dass wir Verständnis haben, wenn es nicht geht (aber eben auch nichts kaufen würden). Im Gegegenteil: Immer wieder haben wir sogar aus unserer Initiative heraus in Form von Interviews berichtet, ohne vorher ein Rezensionsexemplar anzufragen oder zu bekommen. Und ich weiß, dass so oder so ähnlich einige arbeiten, WENN sie denn mehr als Rezis bieten.
    • Viel häufiger passiert es bei uns, dass neue Verlage oder Publisher, mit denen wir bisher eher zufällig nicht zusammengearbeitet haben, bei uns anfragen oder sogar direkt Spiele schicken. Das sind jährlich sicher bis zu zehn neue Kontakte, die so laufen. Plus die von Nils genannten PR-Texte mit Hinweis auf verfügbare Rezensionsexemplare.

    Ich weiß, dass es oft anders ist. Aber es stimmt eben auch nicht so, wie du es sagst. Denn die Verlage gehen selbstverständlich auf Multiplikatoren und interessante Medien zu, wenn diese noch nicht im Verteiler sind.


    Die Sache mit den Rezensionsexemplaren ist ja in vielen Branchen seit Jahren eine übliche Form, extrem billig eingekaufter Aufmerksamkeit. Dass nicht jedes Medium gleich taugt, ist ja nun Problem des Verlages. Dieser muss eben sichten. Aber in aller Regel profitiert der Verlag davon. Er gibt ein Spiel raus, bekommt Öffentlichkeit (je nach Medium in Abstufungen) und bei "Erfolg" eben auch zusätzlich verkaufte Exemplare UND eine Multiplikatorwikung über verschiedene Spielrunden und Mund-zu-Mund-Propaganda. Das lässt sich schwer nachprüfen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass bspw. eine Rezension an der richtigen Stelle entweder den Spieletitel nachhaltig ins Gedächtnis verankert (dazu gibt es übrigens z. B. in der Werbemittelindustrie entsprechende Umfragen), sodass der Leser dieses Spiel irgendwann eher als ein anderes aus dem (virtuellen) Ladenregal zieht, oder aber der Leser direkt kaufen mag. Klar, dazu ist Reichweite erforderlich. Und wieder sind wir beim Verlag. Es ist seine PR und es ist seine Aufgabe, seinen Verteiler für Reziexemplare zu optimieren.


    Solange der genannte Herr immer wieder etwas bekommt, macht entweder der Verlag etwas falsch oder der Herr irgendwas richtig. Reichweite erzielt der übrigens tatsächlich, weil er ja überall vertreten ist. Das kann man wegen der Qualität blöd finden. Als Verlag kann man das aber auch gut finden, weil ... EBEN: Der Verlag ja kostenlos PR bekommt. Wo ich aber zustimme: Es gibt speziell in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs an Bloggern/YTlern usw, die auch gern Spiele hätten. Aber auch hier gilt: Das muss der Verlag dann eben sichten, gewichten und ggf. ablehnen. Nur, bitte nicht auf Kosten anderer, langjährig gut funktionierender und potenziell sinnvoller Rezensenten-Beziehungen. Das ist aus meiner Sicht leider nicht immer der Fall. Und genau deshalb haben wir so krude Diskussionen wie diese.

    Hier berichten aber Leute hauptsächlich, dass sie dazu negative Erfahrungen gemacht haben. "Einfach verschenken" schein mir kein Selbstläufer zu sein. Kannst du denn konkrete Positivbeispiele nennen?

    Stadtbibliotheken nehmen meistens gern etwas an. Die haben wirklich wenig Kohle und es gibt einen positiven Zusatzeffekt: Die Spiele sind ausleihbar und für alle zugänglich, die es sich sonst nicht leisten können. Bei meinen beiden größeren Spenden in den lezten Jahren waren die Verantwortlichen total aus dem Häuschen und haben sich überschwenglich bedankt. Das war mir fast peinlich. Ich würde aber ehrlicherweise keine Spiele an Kitas usw. verschenken.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Jurymitglieder ihre Exemplare hinterher nicht verkaufen, sondern behalten oder verschenken.
    Bei Rezensenten (völlig unabhängig von der Jury), von denen man weiß, dass sie ihre Spiele hinterher an Einrichtungen verschenken, würde meine Idee mit dem Verleih deshalb wenig Sinn ergeben. Man müsste also überlegen, eine Liste zu führen, welchen Rezensenten man Spiele gratis überlässt und welchen Rezensenten man Spiele nur verleiht. Ob das sinnvoll ist, weiß ich nicht. Wie gesagt, es ist bisher nur eine Idee von mir, von der ich selbst nicht überzeugt bin. Aber die Diskussion dazu finde ich großen Teilen spannend (bis auf die Beiträge, die zu emotional geschrieben sind).


    Ich kann gern noch einmal betonen, worauf du nicht eingegangen bist: Wenn Verlage keinen positiven Effekt aus der Abgabe der Rezensionsexemplare ziehen würden, würden sie es nicht machen. Es ist doch zunächst der Verlag, der etwas will, weil er profitiert. Nicht anders herum! Dass man sich im gegenseitigen kooperativen Miteinander abstimmt, was sinnvoll ist und was beidseitig geht, gehört doch dazu. Dass es außerdem Schnorrer gibt, ist doch wiederum erst einmal normal, aber dann Sache des Verlages das zu unterbinden. Auf solche leute fällt doch hoffentlich kein Verlag zweimal rein. Gleiches gilt auch für Schmalspurblödsinnsspielevorstellungen ohne Leser/Adressaten.


    Wenn du aber eine Zweiklassengesellschaft der Rezennten willst, muss ich dich leider völlig kopfschüttelnd angucken. Und ob die Juryleute nichts verkaufen, das müsste erst einmal überprüft werden. Und wer sonst etwas verkauft, das wohl auch. Das war ja dein Ausgangspunkt. Dabei ist es ganz einfach: Dann gebt doch nicht allen ein Exemplar! Es ist doch EUER Job, die Graupen auszusortieren.


    Und ganz konkret: Wenn aber ein Verlag mit so etwas wie generellem Verleih anfängt, weil er diese Aufgabe des Aussortierens nicht hinbekommt, dann würde ich verzichten. MIr ist das bei rund 250 Exemplaren im Jahr und über 40 Leuten, an denen ich Spiele auf eigene Kosten weiterschicke und dann zurückholen und wieder in Verlagspaket packen und zurücksenden müsste, viel zu viel Aufwand. Das ist so schon extreme Arbeit. Dann rezensiere ich bzw. wir für den Verlag eben nicht mehr und DER VERLIERT einen faktisch kostenlosen WERBEPLATZ mit super Reichweite und Multiplikatorfunktion! So ist es nämlich. Soll ich es noch einmal sagen? Verlage machen das, weil es sich für sie lohnt! Die machen das doch nicht, weil sie die Rezensenten glücklich machen wollen. Eine solche Regelung vergrätzt allein wegen des Aufwands die ernsthaft arbeitenden Leute, während die Kostenlosgeier so zumindest die Chane haben, das Spiel in Ruhe auszuprobieren. Von daher: Humbug! Und zwar total.


    Es gibt übrigens einen bekannten mittleren Verlag, der bei Reich der Spiele aus bestimmten anderen Gründen außer bei Ausnahmen nicht mehr vorkommt. Haben wir einen Nachteil dadurch? Nein! Dem Verlag entgeht aber eine Werbechance. Klar, wenn wir jetzt mit zehn Verlagen dieser Größe nicht mehr zusammenarbeiten würden, wäre es vielleicht anders. Normal sehen unsere Partner aber keinen Grund, das nicht zu machen. Warum auch!?


    Und @widow_s_cruse: Genau! Wenn mein Magazin mal vierstellige Jahresüberschüsse schreiben würde, wäre ich der erste, der für Rezensionen Kohle zahlt. Das ist aber trotz Vermarktung derzeit nicht denkbar. Von Rezensionen leben können nur Leute, die sie als Mitarbeiter in großen Medien platzieren können oder eben der Chefredakteur der Spielbox. Selbst die Juryleute leben lange nicht alle von Rezensionen.
    Und in dem Zusammenhang sollten Verlage froh sein, wenn Sie mit kostenlosen Exemplaren Reichweite erzielen können. Abgesehen davon, dass es inzwischen Verlage zu geben scheint, die lieber Rezensionsexemplare sparen und dann über eine Agentur eine Rezension (MIT Exemplar) gegen Geld platzieren wollen (von uns abgelehnt, aber ziemlich kurios, oder?). Wäre das nichts für Pegasus, @Thygra? :P

    Klopfer gibt es überall immer mal wieder. Bei einigen Zeitungen häufiger, bei anderen weniger. Zeit und Süddeutsche sind eigentlich recht verlässliche Quellen. Und noch einmal: Es ist in meinen Augen nicht Aufgabe des Journalisten zu prüfen, ob es eine größere Sammlung gibt, wenn der Vorgestellte behauptet, mit seiner ins Guiness Buch der Rekorde kommen zu wollen und dort eine kleinere Sammlung verzeichnet ist. Das wäre dann Aufgabe eines Jurors. Für den Bericht sehe ich kein Versäumnis beim Journalisten.

    Der Nachteil beim jetzigen System ist die mangelnde Transparenz - ich als Leser weiß nicht, unter welchen Bedingungen die Rezension zustande kommt: Ist eine unkritische Rezension der "Dank" für ein überlassenes Spiel oder Rezensent/in einfach handwerklich nicht fähig für eine kritische Rezension oder Spiel einfach ok? Vielleicht rechtfertigt mehr Glaubwürdigkeit gegenüber dem Endkonsumenten den Aufwand.

    Entschuldigung, aber das eine hat mit dem anderen doch gar nichts zu tun. Weder gibt es einen Zusammenhang von Spieleversand und Glaubwürdigkeit noch von handwerklicher Qualität und dem Zwang, alles zurückzusenden.


    Im Übrigen ist es Aufgabe der Verlage, die Graupen unter den Rezensenten herauszufiltern und nich mehr zu bestücken/beglücken. Und, glaube mir, das würden ganz viele ernsthaft arbeitenden Rezensenten sehr begrüßen. Denn kurioserweise schießen einige Verlage derzeit in Salzstreuermanier Exemplare an Hinz und Kunz raus und am Ende bleibt für langjährige Partner weniger über. Irgendwie verrückt. Soll heißen: Wenn die Verlage mehr darauf achten würde, wer Exemplare bekommt, wäre diese Diskussion in der Art ziemlich sicher überflüssig.

    Ich interepretiere dein Zitat mal so, dass du das Rezensionsexemplar für einen berechtigten "Lohn" für die Rezension hältst, korrekt?

    Nein. Nicht korrekt. Ich wollte damit nur sagen, dass zunächst die Rezensenten keinen Vorteil haben, sondern ihr. Das ist der alte PR-Deal: "Gib mir euer Spiel und ich schreibe drüber. Gib es mir nicht und ich schreibe nicht." Ähm, wer wollte doch gleich kostenlose (okay, Kosten des Spiels, faktisch = Herstellung + Porto, buchalterisch vermtulich VK-Preis) Werbung? Doch wohl der Verlag. Das ist doch alleiniger Grund der Abgabe von Rezensionsexemplaren. Von daher finde ich schon, dass der Verlag als Profiteur dann auch dem Empfänger bzw. Partner der im Regelfall kostenlosen "pr-unterstüteznden Maßnahme" überlassen sollte, was er damit macht.


    Dass da draußen Leute rumturnen, die das als Abgreifen und Nebenerwerb durch Verkauf unterlaufen, ist wohl ein Teil des kaum vermeidbaren Bodensatzes im System. Aber wenn ein Verlag das Spiel grundsätzlich immer zurückfordern würde. Hm, wer würde dann noch Lust haben, darüber zu schreiben. Die Abwicklung würde abschrecken. Und jetzt kommt es: Wer hat den Nachteil? Der Verlag! Denn dem fehlt die kostenlose PR.


    Außerdem würde mich mal interessieren, was ein solcher Verlag dann mit der Jury usw. macht. :D Nur mal so als Geraderücken der Idee.


    Übrigens gab es in den letzten 16 Jahren, seit ich aktiv dabei bin, abseits von Prototypen und KS-Projekten mehrfach Situationen, in denen ein Spiel innerhalb einer gewissen Zeit zu bearbeiten und zurück- bzw. weitertzusenden war. Dabei handelte es sich jedoch um verständliche Ausnahmen. Sollte so etwas die Regel werden, würden sich viele Rezensenten verweigern. Nicht, weil sie das Spiel nicht behalten/verkaufen dürfen (diese Meinung gibt es sicher auch), sondern weil der Aufwand katastrophal groß ist.


    Und um potenziell komischen Einwürfen vorzubeugen: Wenn du meinem Link gefolgt bist, weißt du, was ich meinerseits mit einem großen Teil der Rezensionsexemplare mache.

    Das hat vermutlich der Journalist gedacht: "Der hat viele Brettspiele und einen Eintrag in das Guinessbuch der Rekorde beantragt." So, muss der Journalist wirklich prüfen, ob der Eintrag berechtigt wäre? Er stellt den Sammler vor, der das beantragt. Es ist für den Artikel eigentlich unerheblich, on es größere Spielesammlungen gibt.


    Nicht, weil ich es richtig finde oder so, aber als Erklärung: So in der Art wird es gelaufen sein.