Beiträge von MetalPirate im Thema „[2017] Altiplano“

    Zum Teil dürfte es daran liegen, dass bei man Altiplano die Warenplättchen auf Aktionsfeldern viel deutlicher erkennen kann als es bei Orléans mit den Personenplättchen der Fall war.

    Ah ja, stimmt, ich erinnere mich dunkel an Orléans mit Plättchen. Alles knallbunt und man musste schon genau hinschauen, wo denn überhaupt schon Plättchen aus vorherigen Runden liegen, erst recht bei Version 1 mit den dünnen Plättchen... Hat Altiplano hier wenigstens die Plättchen-Dicke der späteren Orléans-Ausgaben?


    Randbemerkung: Ich finde die Figuren auch deshalb toll, weil man sie hinstellen oder hinlegen kann. Hinstellen zum puzzeln und wenn sie hingelegt werden, dann sind sie damit so eingelockt. Wenn noch Figuren aus früheren Runden übrig sind, erkennt man sie dann daran, dass sie schon am Rundenbeginn liegen, d.h. man kann die Figuren der aktuellen Runde stehend wirder hin- und herpuzzeln, bis man zufrieden ist, ohne Verwechslungsgefahr, welche Figuren die aktuellen sind. Das ist für meinen Geschmack eine deutliche Erleichterung, die mit Plättchen alleine so nicht funktioniert (es sei denn, man würde ihnen zwei leicht unterschiedliche Seiten spendieren).

    Anfangs hatte ich auch das Gefühl, die schönen Holzfiguren aus Orléans vermissen zu müssen, muss aber sagen, dass mich bei Altiplano die runden Pappplätchen deutlich weniger stören als bei Orléans.

    Warum das, wenn ich fragen darf? Weil die Plättchen bei Orléans Personen darstellen und man als Euro-Spieler dafür Holzspielsteine erwartet, während für Ressourcen Pappplättchen eher okay sind? Oder etwas anderes?

    Interaktion gab es keine

    Erstmal danke für den Bericht, er hat mir geholfen, das Spiel weiter einzuschätzen. Und entschuldige bitte, wenn ich mich an dem einen Satz aufhänge, aber: Moment mal. Wenn alle gemeinsam auf einen begrenzten Pool von Ressourcen-Plättchen zugreifen -- und das, wie von dir geschildert, ggf ja auch über Sieg und Niederlage entscheidet --, dann ist doch sehr wohl Interaktion drin! Einen, der ausschließlich auf Ressource X setzt, kann man sehr effektiv kurz vor der Ziellinie abwürgen, indem man ihm die letzten X-Plättchen wegnimmt. Was soll das sonst sein, wenn nicht interaktiv?


    BTW: Schon im vierten Satz der Anleitung, also in der allgemeinen Flavour-Text-Einleitung, wird genau davor gewarnt: "Aber Vorsicht: Die Ressourcen sind begrenzt, manche versiegen irgendwann, so dass man rechtzeitig neue Produktionsstätten errichten und auf andere Einnahmequellen wie den Kakaoanbau umstellen muss." (Link weiter oben.)


    Ich will deine Erfahrungen definitiv nicht schön reden. Wenn ein Spiel eine mechanisch schwach ausgeprägte indirekte Interaktion hat und die Spieler sonst nur nebeneinander her spielen, ist das definitiv nicht mein Fall. Ich persönlich will möglichst viel Interaktion, allerdings bitte unterhalb der Schwelle von "ich mache dem anderen etwas kaputt". Außerdem: Wenn wir mal deinem Bericht glauben und das ein Spiel es erlaubt, sich so in die Sackgasse zu manövrieren, dass man überhaupt nichts mehr Sinnvolles machen kann, ist das alles andere als gut. Und wenn letzteres auch noch maßgeblich durch das kleine bisschen Rest-Interaktion hervorgerufen wird, die das Spiel bietet (Motto: "ich kann dem anderen normalerweise nicht weh tun, aber wenn doch, dann gleich in der Form, dass ich ihn komplett aus dem Spiel schieße, bzw. damit drohe"), dann wäre das definitiv ein etwas fragwürdiges Spieledesign. Aber dass es keine Interaktion gäbe, das sollte man dann hier nicht sagen.




    [Vergleich mit Agricola -> Caverna]

    Ist also eine schlechte Kopie ?

    Viele Leute mögen Caverna sehr... Das soll jeder selbst für sich ausprobieren und dann passend einschätzen. ;)


    Für mich persönlich sehe ich allerdings schon materialtechnisch den deutlichen Rückschritt auf Pappplättchen, was mir Altiplano etwas verleidet. Wie sich das Sammeln der Plättchen vor dem Zurückwerfen, die bewusst hart begrenzten Ressourcen oder die vor den Aktionen notwendige Reise auf die Grundformel des Bag Building auswirken, würde mich sehr wohl interessieren. Wenn es sich ergibt, würde ich das Spiel gerne ausprobieren.

    Hallo Nils, ich weiß nicht, was du mir mit dem Foto sagen möchtest. Weiter oben im Thread ist die Anleitung verlinkt, danke an @Sempre dafür. Da gibt's noch mehr Fotos.


    Der Hauptmechanismus incl. grundlegender Rundenablauf ist 1:1 aus Orléans übernommen. Unterschiede bestehen darin, dass z.B. verbrauchte Plättchen erstmal gesammelt werden, bevor sie in den Beutel zurückkommen, nämlich erst wenn dieser leer ist, oder darin, dass man zum Durchführen einer Aktion (-> X zuvor gesammelte und passend verplante Plättchen einsetzen, um andere zu erhalten) erstmal eine Figur im Kreis auf das passende Plättchen ziehen muss. (Die zu Spielbeginn im Kreis ausgelegten Orte erinnern mich dabei so ein bisschen an Luna mit den sieben im Kreis ausgelegten Inseln, auf denen unterschiedliche Sachen gemacht werden können).


    Auf den ersten Blick ist das alles so ein bisschen ein Orléans II mit geändertem Thema. Altiplano verhält sich zu Orléans ähnlich wie Caverna zu Agricola; neues Spiel, aber die Verwandtschaft ist überdeutlich. Auch wenn in diesem Falle das Thema noch stärker geändert wurde; die Zwergen-Bauen waren noch näher an den realen Bauern der frühen Neuzeit dran als Altiplano zu Zentralfrankreich. Naja, das Thema tauschen ist ja auch hier nicht so schwierig: Orléans/Altiplano gehören, anders als Agricola/Caverna, zu den Spielmechanik-pur-Euros mit zu 95% aufgesetztem Thema. Wo bei Agricola noch wenigstens thematisch Arbeiter aufs Feld geschickt werden und Getreide (an)wächst und dann geerntet wird, ist ja hier außer den Ressourcen-Upgrade-Ketten so gut wie nichts da, was irgendwie mit dem Thema zusammenhängt.


    Wohlgemerkt: schwach vorhandenes Thema muss nicht schlecht sein, wenn die Mechanik originell und gut ist, aber im konkreten Falle fürchte ich, dass Detailverbesserungen am Mechanismus mir nicht reichen werden. Ich mir auch nicht vorstellen kann, Orléans nochmal mit Plättchen statt der Holzfiguren zu spielen, und außerdem habe ich mit den ganzen Orléans-Erweiterungen erstmal genug Variabilität innerhalb des Mechanismus. Wer Orléans mit Upgrade-Pack und Erweiterungen gewohnt ist, wird doch mit den Pappplättchen hier nicht mehr wirklich glücklich. Deshalb ist mein Ersteindruck, dass ich Altiplano zumindest nicht als Vorbesteller blind kaufen muss. Anspielen? Klar, gerne. Aber vorbestellen? Eher nicht.

    Hmmm. Wenn man etwas über das Spiel und die nicht wegzudiskutierende große Ähnlichkeit zu Orléans schreiben will, soll man das noch hier machen oder dazu einen neuen Thread "Altiplano - Diskussion über das Spiel anstatt Quatsch-Gelaber" eröffnen? Nicht dass die Sachen hier nicht phasenweise lustig wären, aber es haut doch in dieser Masse jegliche Sachdiskussion komplett platt. Just my 0.02 EUR...

    Was mich stutzig macht, in der Beschreibung zum Spiel steht was von Produktionsstätten für Kakao. In 3000 m Höhe? Kakao? Der braucht tropisches, feuchtwarmes Klima...

    Ja. Das ist komplett daneben gegriffen. Kalt, windig und trocken, da wächst kaum etwas außer speziell dafür angepassten Gräsern. Eventuell war's in einer ursprünglichen Version ja mal Coca, das würde wenigstens halbwegs passen, und dann wurden die Buchstaben etwas gedreht, weil Kakao unverfänglicher ist. Wobei der Cocastrauch ganz weit oben auch nicht mehr wächst, sondern eher an den Hängen der Hochebene. Von den Osthängen der Anden bis zum Urwald ist's übrigens auch nur noch ein kleines Stück. In Peru gibt es durchaus nennenswerten Kakao-Anbau. Nur eben nicht im (oder auch nur in der Nähe vom) Altiplano-Gebiet.


    (Ich habe schon mal Urlaub gemacht in Peru und Bolivien. Anders als der normale Deutsche denkt, ist der Coca-Anbau dort übrigens legal möglich und verbreitet, für Tees und Salben, die es auch ganz normal in den Läden zu kaufen gibt. Uralte Kulturpflanze. Als Tee ("Mate de Coca") auch völlig ungefährlich, habe ich selbst schon getrunken. Nur die Kokainherstellung ist natürlich illegal, genauso auch der Import von den Coca-Samen oder -Blättern nach DE, dann fällt das natürlich sofort unter das Betäubungsmittelgesetz. Diese Ecke der Welt ist wunderschön und absolut empfehlenswert, insbesondere wenn man an Fotografie Spaß hat. Da gibt es tolle Farben, wo jeder nachher meint, die wären auf den Fotos nachträglich so hingebogen. Nein, so isses wirklich.)