Beiträge von darkpact im Thema „Wie schnell kann der Ruf (Verkaufszahlen) eines neu erschienenen Spiels durch "ungerechtfertigte" Rezensionen ruiniert werden?“

    Matthias ( darkpact) : Sind denn die wieder ansteigenden Verkaufszahlen wirklich auf die Rezension zurückzuführen?

    Ich würde das was Will Wheaton macht nicht Rezension nennen.
    Aber er hat den Spaß am Spielen rübergebracht. Eine der Pluspunkte von Rahdo: Viele schauen sich seine Run-Throughs an und ignorieren seine Fazits. Das hilft sehr beim einschätzen ob es spielerisch zu einem passt.


    Und wenn ein Spiel das sonst komplett nicht mehr beachtet wird, weil es schon 2 Jahre alt ist, auf einmal sich wieder verkauft, dann wäre das eine logische, bzw die logischste, Option.
    Ob es eine andere gibt? Vielleicht. Keine Ahnung. Ich wüsste jedenfalls keine.

    "I’m guessing your excitement is in no small part thanks to our own Matt Thrower describing the first edition as “the best game I played last year,” as he rifled through his collection like raccoon in the recycling." verlinkt auf diese Aussage "Hands in the Sea is a wargame about the first Punic War, and it was the best game I played last year."


    Nicht mehr. Keine Rezension, sondern nur die Meldung, dass das Spiel als bestes Spiel empfunden wurde, was der Autor des Artikels letztes Jahr gespielt hat. Keine Begründung, keine Einordnung, kein Pro-und-Contra. Nur die Meinung von Matt Thrower, ein unabhängiger Brettspiel-Journalist, der auch für ShutUpSitDown schreibt. Aufgewertet in seiner Bedeutung, weil Quintin Smith diese Meinung nochmals wiederholt hat, um auf die Kickstarter-Kampagne hinzuweisen.


    Das zeigt für mich, dass Meinungsmultiplikatoren, denen man vertraut, weil die sich ihren Ruf aufgebaut haben, einen gewissen Einfluss haben. Also weniger wie tiefgründig eine Information ist, sondern eher, wer die Meinung äussert. Dann scheint auch egal zu sein, wie tiefgründig die Information überhaupt ist. Weil hier haben wir nur zwei sich verstärkende Meinungen.

    Dazu mal was aus meiner Verlagswelt:


    #Harbour hatte sich im ersten halben Jahr gut verkauft und ist dann auf Stillstand gegangen. Dann kam Will Wheaton und sein Tabletop Show die das Spiel gespielt haben. Und selbst wenn das eher den Amerikanischen Markt bedient und auf Deutschland keinen Einfluss haben sollte, sind seitdem die Verkaufszahlen wieder steigend. Es sind keine Tausende, aber das Produkt bewegt sich wieder und das regelmäßig.


    Ich bin mir auch sicher, dass es wichtig ist wer was sagt. Aber ich bin mir sicher, dass viele Rezensenten genau diesen Ruf erreichen wollen. Natürlich nicht alle. Manchen macht es bestimmt auch einfach nur Spaß ihre Meinung zu sagen.