Beiträge von Bernd68 im Thema „Gentes Ersteindruck“

    in meiner letzten Partie (3 Spieler, ein Neuling, für uns anderen beiden die zweite Partie) habe ich mit 105 Punkten zu zweimal 80-90 Punkten ganz ohne mit nur einer Karte aus der dritten Epoche gewonnen. Die 12 Punkte Karte habe ich aber nur noch für 6 Punkte in der Schlussrunde spielen können.
    Fand ich ein sehr interessantes Ergebnis. Aber vielleicht sind 105 Punkte auch mickrig und ich hatte nur Glück. (Andererseits: es gibt kein 150+ Plättchen...)


    War jedenfalls ne deutliche Steigerung zur Erstpartie mit, hm , zweimal knapp 80 Punkten, wenn ich mich recht entsinne.

    Mich beschlich jedenfalls ein ungutes Gefühl, als ich in den letzten beiden Runden kaum Personen hatte und mein Kumpel anfing, die fetten Karten aus der dritten Epoche auszuspielen. Ich habe dann Karten aus dem Ablagestapel gekauft und ausgespielt. Die haben zwar weniger feste Siegpunkte, die Symbole auf den Karten machen das aber wett. Hätte er seine Karten allerdings in der richtigen Reihenfolge ausgespielt, hätte ich keine Chance gehabt.


    Diese 2er Partie habe ich 93 zu 91 gewonnen, die 4er Partie hatte ich mit 129 Punkten gewonnen.

    Könnte es an der thematischen Umsetzung liegen? Der Grundtenor ist bei mir ähnlich. Alle sind gut bei der Sachen und spielen begeistert, mit hoher Aufmerksamkeit! Aber fast keiner wird vom Artwork angefixt und eigentlich alle fanden es thematisch sehr austauschabr. Keiner hatte das Gefühl wirklich eine Stadt zu günden oder mit einer Karte einen Brunnen zu bauen. In Zeiten von Scythe und opulenten Kickstarterblendern, ist da dann das Verhältnis zu Gentes für manchen zwiegespalten.


    Das ist durchaus möglich. Ich finde die Grafik zwar gut, habe aber den Eindruck dass ich mit dieser Meinung ziemlich alleine dastehe Das Thema drängt tatsächlich gar nicht durch im Spiel. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich eine Zivilisation aufbaue oder lenke. Ich habe halt Holzsteine auf den Spielplan gesetzt um Einkommen zu generieren, und Karten ausgespielt die mir irgendwelche Vorteile bringen.


    Ich denke, das Spiel funktioniert wenn man akzeptiert, das es kein Civ Spiel ist (bzw. am besten gar nicht erst diese Erwartungen hat), sondern ein reines Optimierspiel mit austauschbarem Thema.


    Aber trotzdem freue ich mich auf die nächste Partie!

    So, gestern fand meine zweite Partie Gentes statt, diesmal eine 2er Partie.


    Da mein Kumpel die Regeln schon gelesen hatte, wurden nur noch ein paar Detailfragen geklärt, und schon ging es los.


    Diese Partie verlief schon wesentlich besser als die Erste und war recht spannend. Ich spielte zu Beginn erstmal meine Handkarten aus und kaufte dann güngstig ein paar Karten, die in mein Konzept passten und die ich auch sofort ausspielen konnte. Im Verlauf der Partie merkte ich dann aber, dass man z.B. mit einer 2er-Trainings Aktion nicht viel reissen kann. Insgesamt habe ich das Trainieren der Personen vernachlässigt, was mich gegen Ende fast den Sieg gekostet hätte, da man für die Karten der dritten Epoche schon recht viele Personen braucht. Nur der Umstand, dass mein Kumpel seine Karten in der falschen Reihenfolge ausspielte und teilweise die erforderlichen Städte nicht hatte, rettete mich.


    Sein Statement nach dem Spiel war "Ist ok, würde ich nächstes Jahr aber mit Gewinn verkaufen". Habe ich nicht so ganz nachvollziehen können, da er während des Spiels eifrig bei der Sache war.


    Meine Einschätzung ist nach dieser Partie wesentlich positiver geworden, da sie recht spanned war - und das ist ja das, worauf es ankommt! Daher freue ich mich tatsächlich schon auf die nächste Partie!

    Also abgeschrieben - und somit beim Verkaufen - habe ich es noch nicht :) Habe ja nicht umsonst angefragt, ob wir etwas übersehen haben.


    Erstmal wird weiter "probiert", für Morgen ist eine 2er Partie angesetzt, mal schauen, wie die läuft.


    Manchmal passt ja auch bei einer Erstpartie irgendetwas einfach nicht oder man hat eine falsche Erwartungshaltung.

    Na dann besteht ja Hoffnung für die nächste Partie! Ich meine das ernst, es ja schöner, wenn einem ein frisch gekauftes Spiel gefällt und man Mitspieler dafür findet - anstatt sich zu ärgern, dass man einiges an Geld in den Sand gesetzt hat!

    Also ich möchte das Spiel nicht schlechtreden oder niedermachen. Fakt ist aber, dass niemand von uns vieren das Spiel toll fand. Ich möchte es aber nochmal spielen, um zu schauen, ob es beim zweiten Mal funkt und ich etwas Interessantes entdecke.


    Kurz zu dem "Häuser für Geld gebraucht?": Mit Einkommen meinte ich nicht nur Geld, sondern auch Würfel für Tempel und Orakel, sowie Siegpunkte.


    Ich habe es mit Railroad Revolution verglichen, weil man dort - und auch bei anderen Spielen - so frei ist, dass man Aspekte des Spiels einfach ignorieren bzw. vernachlässigen kann. Ich kann z.B. Aufträge oder Bahnhöfe vernachlässigen und mich auf andere Aktionen konzentrieren. Das kann ich bei Gentes nicht. Ich muss Personen trainieren, ich muss Karten kaufen, ich muss Karten ausspielen, ich muss Häuser bauen.


    ABER: Die Unterschiede in den Aktionen ergeben sich bei Gentes aus den Karten und ihren Funktionen. Soweit so gut.


    Dass ich Karten kaufe, die mir in dem Moment etwas bringen, und die Aktionen zeitlich clever ausführe, ist klar. Aber da liegt so ein bisschen mein Problem: Ich hatte von allem etwas und kam damit super klar: Ich konnte Preise selber bestimmen, ich konnte zusätzliche Personen trainieren, ich wurde meine Würfel los, ich konnte Aktionen ausführen, ich bekamm doppeltes Geld beim Steuereintreiber etc. Anfangs habe ich Karten aufgrund ihrer Funktion gekauft, nachher einfach um Siegpunkte anzuhäufen.


    Und alles was ich mir durch die Karten an Vorteilen erspiele, sorgt nur dafür, dass ich mehr vom Gleichen machen kann. Ich merke da kein "Vorankommen", die ganzen Vorteile ermöglichen es ja im Grunde nur, mehr Karten auszuspielen. Das fand ich über 6 Runden hinweg wenig aufregend.


    Wir haben anscheinend sehr unterschiedliche Vorstellungen von Abwechslungreich bzw. finden unterschiedliche Dinge spannend und interessant - aber das ist ja auch völlig ok!

    Nachdem ich das Spiel am Freitag bei Blackfire abgeholt hatte, wurde direkt ausgepackt und Regeln gelesen - um das Spiel dann Samstag zu spielen :) Bis dahin waren alle Regelunklarheiten beseitigt und ich war in der Lage, das Spiel recht flüssig zu erklären.


    In „dem anderen“ Gentes Thread haben ja schon ein paar Leute ihre Eindrücke geschildert, die durchweg positiv waren. Leider kam das Spiel bei uns nicht so gut an. Meine Mitspieler meinten „Ist ok, müsste man nochmal spielen“, wobei sie allerdings den Eindruck machten, dass das nicht dringend nötig sei.


    Ich war ehrlich gesagt auch etwas enttäuscht. Gut, die Zeitleiste ist neu, aber ansonsten fehlte mir der Pfiff, irgendetwas, was das Spiel interessant macht! Man macht nicht viel mehr als Karten zu kaufen und Personen zu trainieren, welche man braucht, um die Karten ausspielen zu können. Alternativ kann man noch Städte bauen. Dass dabei eine gewisse clevere Reihenfolge eingehalten werden sollte und man Synergien nutzen sollte bzw. dem Gegner mal etwas wegschnappt ist klar, aber ich fand das alles sehr offensichtlich.


    Mich irritierte etwas, dass im Grunde alle das Gleiche machen. Bei Railroad Revolution z.B. gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ich konzentriere mich auf den Spielplan und erfülle Aufträge, oder ich konzentriere mich auf die Telegraphenstationen und baue nur wenig auf dem Plan usw. Bei Gentes geht das nicht! Man kann nicht auf die Karten verzichten, und muss somit schon drei der vier „großen“ Aktionen ausführen. Und ohne Städte hat man kein Einkommen.


    Und das Ganze macht man dann 6 Runden lang. Die Karten werden zwar teurer (brauchen mehr Personen), aber ansonsten ändert sich nix. Ich wusste ehrlich gesagt gegen Ende nicht, was ich noch machen sollte. Ich hatte (als Erster) alle Personen trainiert, als Erster alle Städte gebaut, und ca. 12 Karten ausgespielt.


    Haben wir da etwas übersehen? Vielleicht muss man sich auch einfach von dem Gedanken frei machen, dass man ein Civ Spiel spielt, sondern einfach ein Siegpunkt-Optimier-Spiel. Ich möchte es zwar bald nochmal spielen (ravn, vergiss, was du gerade gelesen hast :-)), allerdings nicht, weil ich es toll fand und darauf brenne (wie z.B. bei den letzten WYG Spielen), sondern um zu schauen, ob ich irgendetwas übersehen habe und ob es beim zweiten Mal funkt.