Am Wochenende gespielt, in unterschiedlichen Runden:
Automobiles : Einmal zu viert und dann nochmal zu dritt. Durch die Vielfalt der Karteneffekte kommt Abwechslung in Spiel. Jede Partie ist ein wenig anders und erfordert andere Klötzchenoptimierungen. Wer das nicht macht oder zu spät, den bestraft die allerletzte Runde. Einmal 2 1/2 Runden in Führung, nur um dann von allen drei Mitspielern vor der Zielgeraden noch überholt zu werden, um schliesslich Letzter zu werden. Motor war schlicht vor Abnutzung verdreckt. Dann eine schnelle Führung, folgende Führungswechsel, eine Zwischensprint und als Startspieler ein Feld vor der Ziellinie stehen geblieben. Wurde wegen meiner Aussenbahn dann knapp Letzter. Macht weiterhin Spass. Gewinnt aber, wenn man das Klötzchenhandling verinnerlicht hat und es dementsprechend zügiger spielen kann.
Round House : Zweimal zu viert gespielt. Da ist der Plan mit jeweils zwei Familienoberhäupter, die im Kreis laufen wollen und gegenseitig Aktionsfelder blockieren schon recht voll. Zu dritt kann man einfacher seine Strategie durchziehen. Hier musste ich mehrmals auf Plan B oder C ausweichen, was Zeit, Ressourcen und Siegpunkte kosten kann. Einmal knapp Zweiter geworden und dann knapp Letzter. Kann man flott spielen und gewinnt dann auch nochmals. Unter den Workerplacement-Rondell-Aufbauspielen aktuell mein Favorit weiterhin.
Abluxxen : Immer noch gut, weil schön konfrontativ und überraschend gemein, wenn plötzchlich beendet oder als unschlagbar gedachte Auslagen doch noch abgeluxxt werden. Grafisch zwar völlig langweilig und nur übersichtlich, aber spielerisch dafür umso gehaltvoller. Direkt vier Partien in Viererrunde hintereinander in Punktesumme. Man muss nur ein wenig aufpassen, dass man nicht Regeldetails und Strategien von vergleichbaren Spielen übernimmt: eine 5 und noch eine 5 in der Auslage stehen dann doch keine einzelne 9!
Not Alone : Ein wenig Deckoptimierung im Handling der Karten, ein wenig Ich-denke-dass-Du-denkst und viel Bluff und Gegenbluff auf Basis von eingeschränkten Informationen. Wir haben als Dreier-Expeditionsteam recht locker gegen den Alien-Spieler gewonnen. Konnten anfangs viele neue Ortskarten nachziehen und uns so streuen. Zudem hatten wir gute Aktionskarten gegen das Alien. Durchaus spannend, lieber in kleinerer als zu grosser Runde, weil man dann besser den Überblick behalten kann. Mitspielen ja, selbst besitzen müssen hingegen nicht. Da packe ich dann eher ein eigenes Tempel des Schreckens auf den Tisch für die passende Runde.
Scythe : In einer angemalten Deluxe-Ausgaben-Runde mitgespielt. Zwei Erstspieler dabei und einen Veteranen dabei, was in Kombination dann zu einer teils geleiteten 5er-Partie geführt hat. Spielerfahrung zahlt sich aber auch hier aus und so staffelte sich der Sieg nach bisher gespielten Partien. Ich selbst hatte die schwarze Fraktion, die beliebig viele Sterne über erfolgreiche Angriffe machen konnte. Zunächst wollte ich aber mein Auftrag erfüllen und brauchte drei Waldfelder. Zwei lagen direkt vor meiner Haustür wurden dann aber überraschend besetzt, was meine Strategie des Aufbaus und dann der Kriegszüge in sich zusammenfielen liess. Also Angriffe vorgezogen, damit die Ausbreitung vernachlässigt sowie die Chance, weitere Punktequellen zu optimieren.
Am Ende hatte ich drei Sterne über Angriffe und die Partie eine Runde zu spät beendet mit einem blöden 4er-Arbeiter-Produktionszug. Bei Scythe kommt das Spielende sofort, hatten meine Generäle irgendwie verdrängt und deshalb ging mein Plan auch nicht mehr auf. Zweiter Platz, aber keine Chance, den Erstplatzierten irgendwie gefährden zu können. Die gelbe Fraktion, die Kampfkarten klauen kann ist schon arg unangenehm als potentielles Angriffsziel. Besonders wenn man fast nur hohe Karten auf der Hand hat, die dann direkt gegen einen eingesetzt werden können und selbst fehlen.
Weiterhin gutes Spiel, allerdings drohen Partien mit Erstspielern schnell eine Schlagseite zu bekommen. Auf der einen Seite will man auch nicht deren Partie übernehmen und alles zum Optimum korrigieren. Auf der anderen Seite müsste man sich schon stark zurückhalten, um eigene Chancen, die aus fehlende Spielerfahrung entstanden sind, nicht zu nutzen. Dabei ist Scythe eben ein konfrontatives Spiel mit Gebietkontrolle und eher Drohungen statt ständigen Angriffen. Gewinnt deshalb, wenn alle Mitspieler annähernd das gleiche Erfahrungslevel erreicht haben. Oder doch eher zu viert spielen und die schwarze Fraktion weglassen in solchen ungleichen Runden?