Beiträge von Gernial im Thema „Spielbox - Kritiken“

    Ja, ich bin da ziemlich konsequent: Wenn das Spiel allein mit den grafischen Städtesymbolen "bequem" (und so habe ich das geschrieben) gespielt werden kann, dann hätte sich der Grafiker genau dafür entscheiden müssen. Tatsächlich gibt es für Leute, die lesen können, noch eine zusätzliche Orientierungsmöglichkeit - das ist unfair.
    Hinzu kommt (was in der Kürze der Besprechung nicht erläutert werden konnte), dass das Spiel für 6-Jährige, die nur eine geringe oder durchschnittliche Spielerfahrung haben, durch die Notwendigkeit der taktischen Planung überfordernd sein kann, so dass sie die Lust verlieren, die Partie zu beenden.

    Dass gedoppelte Infos unfair seien, kann ich nicht nachvollziehen. Man darf umgekehrt vermuten, dass zu viele und überflüssige Infos eher irritieren. Was ich allerdings gut nachvollziehen kann, ist, dass der "Schreibraum" oft zu klein ist. Wo man eine Altersangabe ansetzt, ist sicher schwierig. Orientiert man sich am "Durchschnitt", betrachtet man eher das "hintere" oder "fordere" Ende der Auffassungsgabe usw.
    Im Schachverein kann ich (was kaum verwundern wird) Brettspiele in der Regel problemlos auch mit weit Jüngeren spielen. Ein "Take it to the limit" geht da dann auch mit acht statt zehn Jahren. Wobei - entscheidend ist auch da, ob es wenn "packt" oder das Interesse schnell schwindet. Insofern finde ich diesen Bewertungsmaßstab, dass jemand mit Alter X schneller die Lust verliert, sehr gut :)

    In Heft 4/2017 schreibt Harald Schrapers auf Seite 56 über "Zug um Zug - Meine erste Reise". Als ZuZ-Fan lese ich das natürlich besonders genau und bin neugierig, diese schlichte Version mal mit kleinen und GROßEN Kindern zu spielen :)
    Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass das Spiel für Sechsjährige nicht geeignet sein soll, weil sie noch keine Städtenamen lesen können. Das mag auf viele zutreffen, aber auf den Zielkarten sind auch Bildsymbole für jede Stadt groß und deutlich hervorgehoben (Ja doch, Paris hat den Eifelturm auch wenn das Eisenbahnnetz 1889 schon sehr weit ausgebaut war). Und wer an Memory denkt, würde da nie auf die Idee kommen, dass das für ein Kind ein Problem sein könnte...

    Als Fan physischer Textrealitäten lese ich gern die #Spielbox. Vielleicht mag sich ja der ein oder andere darüber inhaltlich austauschen, was man da so liest. Eine Metaebene der Kritik, die Kritikerkritik sozusagen. Kritik durchaus in ihrer alten Wortbedeutung, dass sie auch positiv sein kann, wiewohl es ja einen nachvollziehbaren Grund gibt, warum wir dabei in erster Linie an negative Kritik denken: Was uns nicht stört, lassen wir gern unerwähnt.