Ähnlich bemerkenswert finde ich im übrigen auch wie langweilig und vorhersehbar die Wertungen von Udo Bartsch über die letzten 6 (?) Spielbox-Jahrgänge, die mir ich vorliegen, doch geworden sind. Gefühlt (und ziemlich sicher auch nachweislich) bestehen 90% der Wertungen aus der Note 5 oder 6. Sicherlich gibt es viel Mittelmass, aber wenn wirklich so wenig Spiele dabei sind die einen grösseren Reiz ausüben (bei mir Wertung 7 oder aufwärts), dann tut es mir um den armen Kerl echt leid dass er sich immer mit soviel Durschnitt rumschlagen muss.
Glaub da verstehst du seine Notenvergabe etwas anders als er. Auf seinem Blog schreib er:
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Damit ich ein Spiel empfehle, muss es sich auf Augenhöhe mit bereits
bewährten Spielen befinden. Es muss so gut sein, dass ich es besitzen
will, obwohl ich schon viele andere gute Spiele kenne.
Zweifellos wirkt ein neues Spiel auf den wahren Fan zunächst einmal reizvoller und
interessanter als eines, das er längst beherrscht. Doch für eine
Empfehlung genügt es mir nicht, wenn das neue Spiel beim Testen ein paar
Mal Spaß macht und damit immerhin besser abschneidet als all jene
Spiele, die nur mäßig oder überhaupt keinen Spaß machen.
Ein Spiel, das durchaus ordentlich ist und mich ein paar Mal gut
unterhält, das ich freiwillig mitspielen würde, wenn es jemand
vorschlägt; das ich nach Abschluss der Testreihen aber nicht mehr selber
vorschlage: Solch ein Spiel bewerte ich hier im Blog als „solide“. (In
der Spielbox mit 6 von 10 Punkten und in der Fairplay seinerzeit mit der Note 3.)
„Solide“ (bzw. 6 Punkte) ist in meinen Augen also keine schlechte Bewertung. Das
Spiel taugt schon was. Aber angesichts der riesigen Konkurrenz ist es
eben doch nicht gut genug, um sich nachhaltig durchzusetzen. Meine noch
höheren Bewertungen spare ich mir für diejenigen Spiele auf, die ich als wirkliche Bereicherung empfinde.
Auf seinem Blog sind deshalb solide (4/7) und mäßig (3/7) die häufigsten Noten, außenrum fällt die Gausskurve ab - was man natürlich wissen muss, um die Noten einzuordnen. Ich persönlich schätze das Prinzip aber klar, weil er ganz klar herausarbeitet, welche Spiele (seiner Ansicht nach) wirklich empfehlenswert sind. Da tue ich mir bei Bloggern, die immer gute Noten geben, deutlich schwerer.