Alles anzeigenHier muss ich teilweise widersprechen, auch wenn ich dir grundsätzlich recht geben möchte. Viele KS-Projektesind mitterweile nur noch eine Art Vorab-Werbung und Möglichkeit der sicheren Vorfinanzierung - Keine Frage.
Aber gerade im Bereich Nische bzw. Exklusivität gibt es durchaus Produkte, die entweder sonst garnicht oder
eben nur im Kickstarter zu bekommen wären. Auch wenn sicherlich richtig ist, dass viele vor allem kleine Projekte
keine professionelle Ausführung erhalten, gibt es Projekte, die höchste Standards erfüllen. Das von mir gebackte
Kingdom Death : Monster 1.5 ist da ein Beispiel für diese Art von Spielen. Auch wenn man es bei Pledgestufen
von bis 2.000 $ nicht glauben mag, haben die Backer teilweise bis zu 75 % im Vergleich zu Listenpreis gespart.
Ganz davon abgesehen, dass ein solches Spiel garnicht in den normalen Handel kommt. Zum anderen kann
man bei vielen Kickstartern exklusives Spielmaterial bekommen, dass die Spiel durchaus sinnvoll erweitert
und später im Handel nicht mehr zu kaufen und daher nachher heiss begehrt ist. Man sollte sich aber im
Klaren sein, dass nicht jeder KS ein tolles Spiel ist und auch nicht jede Idee umgesetzt werden sollte ... Es ist
eben mit den Perlen wie echtem Leben, nicht in jeder Kickstarter-Muschel steckt auch eine Kickstarter-Perle.
Ich glaube man muss auf KS auch zwischen Brettspiel und Miniaturenspiel unterscheiden. In jedem Fall ist Kingdom Death: Monster 1.5 da eine ganz spezielle Ausnahme. Wer US$ 2k für ein Brettspiel ausgibt zählt - aller Wahrscheinlichkeit nach - nicht mehr zu den klassischen Brettspielern sondern viel eher zu den eingefleischten Sammlern und Miniatur-Sammlern ;-). Der Trick mit dem Listenpreis (wenn es das Spiel sowieso nicht im Handel geben wird) ist auch nicht schlecht ;-)! Ich denke aber für Miniaturenspieler ist Kingdom Death Monster ungefähr das, was für mich die Neuauflage von Brass ist. Ein solides, erprobtes Spiel, dass den Preis über Material und Aufmachung rechtfertigt und es gibt einen Grund via KS einzusteigen (Roxley Games ist in Europa normal recht teuer und via KS gabs ein paar Extras die den MSRP rechtfertigen).
Zum Argument der "Exklusivität": Ich denke hier ist der Knackpunkt die Definition von "sinnvoll" ein Spiel erweitern. Meine Erfahrungen bisher sind: Kickstarter exklusive Erweiterungen sind ungefähr gleich nützlich wie Promos. Wirklich wichtige Extras werden - normal - nicht KS exklusiv gemacht. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen (CMON z.B. hat alles im Angebot), aber wenn ich die Wahl habe, mir ein Spiel für > US$ 150 - 250 zu kaufen um an ein paar KS exklusive Figuren/Karten zu kommen, die sowieso erst relevant werden, wenn man das Grundspiel >20x gespielt hat (welcher Brettspiel-Sammler, der >200 Spiele zu Hause hat spielt alle seine Spiele wirklich öfter als max 10x?), dann passe ich lieber, denn >20 Spiele bei KS Spielen klappt bei mir gar nicht und nur sehr vereinzeilt bei regulär publizierten Spielen :-).
Ich möchte aber auch eigentlich nicht widersprechen. Ich denke schon, dass man via KS auch ein Schnäppchen machen kann. Zumindest für die eigenen Präferenzen und Prioritäten. Aber realistisch betrachtet: Ein Spiel das US$ 2k kostet müsste mich wahrscheinlich mehrere Jahre (durchgehend) unterhalten, um den Preis (im Verhältnis zu 0815 20 - 50€ Spielen) rechtzufertigen. Andere Prioritäten, würde ich sagen :-).
Ich glaube ich bin einfach nicht (mehr) die KS Zielgruppe. Spiele und Sammlungen komplettieren ist ein hoffnungsloser Kampf (Hallo, GenCon, etc. exclusives) und das Geldbörserl freut sich, wenn man sich nur jene Spiele kauft, die 6 - 8 Monate nach Release noch immer diskutiert und gespielt werden :-).