Beiträge von ringo84 im Thema „Königsmacherproblem - Bei allen komplexen Spielen?“

    Kommt darauf an, wie hoch der Enthusiasmus ist das Spiel noch weiter zu spielen. Falls der auf mehreren Seiten gegen Null tendiert, heißt es wohl einen Kontrahenten zum Sieger zu machen und was anderes zu spielen. Falls sich zwei (oder mehrere) noch leidenschaftlich um den Sieg streiten, wäre raushalten der diplomatische Weg. Allerdings für denjenigen auch der langweiligste, da er genötigt wird weiter zu spielen obwohl sich keine sinnvollen Züge mehr anbieten.

    Naja, geht ja meistens um den letzten Zug. Da ist die "Nötigung" wohl doch noch im Rahmen. Da gibt es im Bereich Brettspiel noch andere Zumutungen, die aber notwendig sind damit auf lange Sicht alle Spaß haben (z.B. auch mal Spiele mitspielen die einem nicht so liegen etc.). Gehört für mich einfach zum Sozialen Vertrag beim Brettspielen (oder wie auch immer man "social contract" übersetzt).

    Ich sehe es auch so, dass das einfach in der Natur der Sache bei interaktiven Spielen liegt und nicht als allzu großes Problem. Vielleicht ist es ja auch nur knapp zwischen A und B, weil ich bereits vorher im Spielverlauf A blockiert oder sonst wie geschadet habe. Präsent ist dann nur die eine Interaktion zum Schluss.


    Ich spiele meistens so, dass ích meine eigenen Punkte optimiere oder demjenigen schade, den ich gefühlt als meinen härtesten Konkurrenten um den Sieg betrachte. Wenn für mich abe alles gleich von den Punkten ist, ich keine Chance auf den Sieg habe (oder im unwahrscheinlichen Fall bereits sicher gewonnen habe) und durch meine Aktion definitiv entweder A oder B geschädigt wird, dann lass ich auch mal meinen Zug verfallen. Das würde ich aber nicht von Mitspielern einfordern.


    Mit dem langfristigen Trend zu weniger Zufallselementen in Spielen und zum Teil auch Reduktion von (direkter) Interaktion, kann ich schon verstehen, dass so mancher Spiele als intelektuelles Kräftemessen ansieht. Da stört es natürlich, wenn man der Gegner unverdient gewinnt, nur weil jemand anderes einen selbst wahrlos attackiert hat. Mit einem etwas lockeren Verhältnis zum Spiel und, wie @Thygra oben geschrieben hat, zum Spielerlebnis hat, kann aber mit dem "Problem" aber gut leben.