Beiträge von Dumon im Thema „Königsmacherproblem - Bei allen komplexen Spielen?“

    Naja, es kommt oft zu diesem Vorwurf, wenn ein Spieler nicht mehr gewinnen kann und durch seine Aktion dann einen der führenden Spieler zum Sieger kürt. Wie aber schon angeführt, sind eigentlich alle Aktionen hinten liegender Spieler zum Vor- oder Nachteil einiger Spieler, und umgekehrt für andere. Selten ist es eindeutig - meist nur im letzten Zug. Dieser "Königsmacher"-Vorwurf ist oft damit verknüpft, dass man schon früh weiß, oder eindeutig bestimmen kann, wer NICHT mehr gewinnen kann. Die Aktionen solcher Spieler werden dann oft nur noch im Hinblick auf das Gewinnen der Führenden interpretiert...

    Ich sehe das Königsmacher"problem" nur dann als Problem, wenn ein Spiel einen Spieler zwingt, mit einer Aktion zwischen den x führenden für den Sieger zu "entscheiden" - und das ganz unabhängig davon, ob der Zug für den Spieler vorteilhaft ist oder nicht. Sprich: wenn Spieler A n Möglichkeiten hat, eine Aktion zu machen, und jede dieser n Möglichkeiten macht einen Spieler B-X zum Sieger, keine der n Möglichkeiten für Spieler A aber einen spielrelevanten Vorteil (i.e. zusätzliche Punkte) bringt - und wenn er nun EINE dieser Aktionen machen MUSS - DANN ist das für mich ein Problem, das dem Spielgeschehen eventuell zugrunde liegt.


    Wobei für mich dabei wichtig ist, dass
    a) der Spieler KEINEN Vorteil hat und zwischen Spielern entscheiden MUSS!, oder
    b) der Spieler bewusst einen unvorteilhaften Zug wählt, um jemanden zum Sieger zu machen.
    In Fall a) ist der Spieler ungewollt Königsmacher, in Fall b) macht er bewusst einen König.


    Sobald ein Spieler durch einen für ihn vorteilhaften Zug, ODER durch einen nachteiligen Zug, den er aber als solchen nicht wahrnimmt, einen Spieler zum König macht, empfinde ich das nicht als Problem...