Das ist eigentlich gar nicht so schwer: jeder versucht ja, das Maximale (an Punkten) für sich herauszuholen. Wenn einer also das Spiel mit einem Zug beendet, der ihm nochmal einen Punkteschub gibt, so ist dies völlig legitim, egal, ob er noch Siegeschancen hat oder nicht. Nicht okay wäre es, wenn er absichtlich einen für ihn ungünstigen Zug macht, sodass der Nachfolgende nun doch noch zum Sieg kommen kann.
In den von dir beschriebenen Fällen würde aber vermutlich niemand vom Königsmacherproblem sprechen. Dieses wird eher in folgendem Fall genannt: Spieler A hat im letzten Spielzug die Wahl zwischen 2 Möglichkeiten. Beide bringen ihm 3 Siegpunkte. Aber bei Möglichkeit 1 gewinnt Spieler B das Spiel und bei Möglichkeit 2 gewinnt Spieler C das Spiel.
Egal, für welche Möglichkeit sich A entscheidet, in jedem Fall entscheidet er, wer die Partie gewinnt.
Ich selbst sehe das nicht als Problem an. Denn 2 Minuten nach Spielende ist mir sowieso wieder egal, wer das Spiel gewonnen hat, da für mich das Spielen im Vordergrund steht, nicht das Gewinnen. Wenn ich mich eine Woche später an die Partie erinnere, dann denke ich an das schöne Spielerlebnis, aber ich denke nicht mehr daran, wer die Partie gewonnen hat - unabhängig davon, ob ich Spieler A, B oder C war.