Beiträge von ravn im Thema „Gespielte Partien analysieren - Der Kick für den Augenblick?“

    Ich sehe die Nachbesprechung eher als ein gemeinsames sacken lassen, ob und was hier aussergewöhnliches in der Spielpartie passiert ist. Bleibt aber meist gewollt oberflächlich und eher emotional als analytisch betrachtet. Ebenso, ob das Spiel für alle neu war und man sich über die Mechanismen austauscht, besonders wenn es verdeckte Aktionen gibt, die man nur selbst mitbekommen hat.


    Watson & Holmes ist da ein Extrembeispiel. Da man sich während der Partie nicht über den Fall unterhält, da eben im Wettstreit deduktiv ermittelt wird, ist der Erzähldruck nach der Partie umso grösser. Für vorbeikommende Beobachter schon öfters als "Schweigespiel" tituliert, weil scheinbar so wenig während der Partie passiert. Stattdessen passiert da eine ganze Menge, nur eben nicht sichtbar, sondern in den Köpfen der Spieler und das will nach der Partie raus, auch weil man nicht alle Aspekte des Falls gesehen, rückgeschlossen oder für sich anders gedeutet hat. Da sorgt die Nachbesprechung dafür, die sich während der Partie aufbauende Spannung wirklich abzubauen, um sich zurücklehnen zu können. Tolles Spielerlebnis und nach 9 von 13 gespielten Fällen immer noch meine absolute Empfehlung im Genre.