Beiträge von MetalPirate im Thema „ vs. MeepleCircus“

    Und wenn das Spiel (wider Erwarten?) nicht gefällt, verkauft es sich mit Exclusives deutlich leichter weiter!

    Gilt das auch noch jenseits der von dir skizzierten "sehr guten bis herausragenden Spiele"? Wirklich gute Spiele und/oder Sachen aus Kampagnen, die ab einer viertel Million Dollar eingeworben haben und deshalb den entsprechenden Hype generiert haben, verkaufen sich mit allerlei Exclusives teilweise für astronomische Sekundärmarktpreise, da könnte jeder hier sicher viele Beispiele nennen. Aber für das ganze Crowdfunding-Mittelmaß aus Kleinverlagen will nach meiner Erfahrung ein Jahr nach Erscheinen keiner mehr auf dem Sekundärmarkt so viel zahlen, wie man selbst bei Kickstarter, der Spieleschmiede oder sonstwo hingelegt hat, und zwar weitgehend unabängig davon, ob exklusives Material dabei ist oder nicht. Solche Sachen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Weiterverkauf Verlustgeschäfte, da braucht man sich gar nichts vormachen.

    @FischerZ: Ich bin da ganz bei dir. Meine Antwort ging an Lazax, dessen Antwort ich als Ruf nach KS-Exklusivmaterial verstanden habe, und das wollte ich dann nicht so stehen lassen. Zusatzmaterial wie Promos oder (Mini-)Erweiterungen: ja, sehr gerne, so kann der Verlag relativ leicht mit eher wenig Material einen gefühlt hohen Mehrwert für den Backer generieren. Aber Exklusiv muss das alles dafür noch längt nicht sein und meiner Meinung nach sollte es das auch im Interesse des Verlages nicht unbedingt sein. Ein Verlag sollte eigentlich auch ein Interesse daran haben, ein Spiel über längere Zeit hinweg verkaufen zu können, d.h. auch an diejenigen, die es erst nach dem Ende einer Crowdfunding-Kampagne zur Erstauflage entdecken. So selten ist das gar nicht. Denn wer kann schon dauerhaft 200+ gleichzeitig laufende Kickstarter-Kampagnen für Spiele beobachten?

    @Lazax: Bitte nicht KS-exklusive Inhalte und im KS-Pledge bereits enthaltene Promos durcheinander werfen. Zusatzinhalte (-> willkommener Anreiz zum Backen von Crowdfunding-Projekten) und Exklusivität derselben sind zwei verschiedene Sachen. Bei zusätzlich enthaltenen Promos, wie z.B. von Stonemaier Games so praktiziert, haben Backer ein paar Extrasachen, d.h. das Backen "lohnt" sich, aber auch die Nicht-Backer bekommen ein vollständiges Spiel und haben die Möglichkeit, die fehlenden Teile noch zu bekommen, jedoch (a) nicht sicher, (b) für überproportional hohe Kosten und (c) ggf. mit gewissem Mehraufwand, z.B. Bestellung direkt beim Verlag.


    Das ist meiner Meinung nach das beste Crowdfunding-Modell für alle Seiten, Spieler wie Verlage. Der Anreiz für Backer ist dann genauso gewahrt wie die Geschäftsinteressen der Verlage -- natürlich mit der gewissen Hürde, dass der lukrative After-Market-Umsatz mit den Promos natürlich nur klappt, wenn der Verlag kein Schrottspiel abgeliefert hat. Von daher ist die Bereitschaft eines Verlages, sich auf dieses Promo-Modell einzulassen, für mich als Kunden auch wieder ein Pluspunkt für den Verlag.