Beiträge von Cyberian im Thema „ vs. MeepleCircus“

    @MetalPirate Da kann ich nur mit einem eindeutigen "kommt drauf an" antworten. ;)
    Manchmal habe ich "Mittelmaß" aufgrund von Exclusives gut verkaufen können, manchmal nur mit gehörigen Preisabschlägen. Ich müsste mal meine Daten dahingehend auswerten, um das genauer sagen zu können.


    @alpaka Ist Dein Beitrag eigentlich Satire oder meinst Du das in irgendeiner Art und Weise ernst? Es ist ja nun wirklich keine besondere Weisheit erforderlich, zu erkennen, dass Abwarten in unserem Hobbysegment gleichbedeutend mit Sparen ist. Ob im kleinen - am Messesonntag ist vieles billiger, weil die Händler Ware lieber verkaufen als in der Gegend herum zu fahren. Oder im Großen - ein Jahr nach Erscheinen sind die meisten Spiele 30 bis 50 Prozent billiger geworden. Weil die nächste Neuheitenflut schon ins Regal drückt und Hersteller wie Händler gar nicht anders können, als günstig abzuverkaufen!

    Ich meine, diese Diskussion schon öfters geführt zu haben, aber was solls, auf ein neues. Das vom Petalmiraten skizzierte "ideale" Modell sehe ich nur für eine ganz geringe Anzahl an Verlagen als durchführbar an. Nämlich Verlage, die regelmäßig sehr gute bis herausragende Spiele herausbringen UND noch keine "kritische" Größe erreicht haben.


    Warum?


    Kleine Verlage, die den größten Anteil an Kickstarter-Projekten auflegen, müssen dafür sorgen, überhaupt wahrgenommen zu werden. Ein mindestens gutes Spiel mal vorausgesetzt, erreicht man die meisten Backer mit günstigen Preisen oder exklusiven Inhalten. Günstige Preise sind deutlich schwieriger darzustellen als exklusive Inhalte.


    Große Verlage wie CMON setzen entweder weiterhin auf die Sogwirkung von exklusiven Inhalten. Warum auch nicht, die letzten Jahre haben gezeigt, dass das sehr gut funktioniert! Oder sie gehen ganz von Kickstarter weg, weil dieses Vertriebsmodell eben nicht nur Vorteile birgt. Wie man derzeit bei Stonemaier Games sehr schön sehen kann.


    Denn große wie kleine Verlage müssen Stückzahlen absetzen, damit sich der ganze Aufwand auch lohnt. 100 Unterstützer mit exklusiven Inhalten zu ködern und ein, zwei Backer, denen das missfällt, zu vergraulen ist besser, als mit einem "fairen" Modell nur 50 Unterstützer zu haben!


    Dann bleibt noch der Punkt mit dem sehr guten bis herausragenden Spiel. Wenn wir ehrlich sind: die allermeisten Spiele (nicht nur auf Kickstarter, aber dort genau so) sind bestenfalls Mittelmaß. Natürlich glaubt jeder Projektgründer, das nächste Siedler von Catan erfunden zu haben. Wir wissen alle, dass das nicht stimmt. Womit bekommt man aber trotzdem eine Menge Unterstützer? Genau, mit exklusiven Inhalten! Dann bekommt man als Unterstützer wenigstens das Gefühl, etwas besonderes erworben zu haben. Und wenn das Spiel (wider Erwarten?) nicht gefällt, verkauft es sich mit Exclusives deutlich leichter weiter!