Beiträge von ravn im Thema „Klask (Gamefactory)“

    Derweil ist das Quietschen weg und das Ruckeln hat sich weitesgehend gelegt. Auffällig ist allerdings, dass sich die Spielfigur um ihre eigene Achse dreht, wenn man über die auflackierten Linien bzw den KLASK-Schriftzug lenkt. Ist weiterhin ein klein wenig hüppelig an diesen Stellen. Im Spiel macht sich das allerdings nicht wirklich bemerkbar und da beide Seiten davon betroffen sind, gleicht es sich dann auch wieder aus.


    @Braz : Wurden bei Dir die kompletten Spielfiguren getauscht oder nur eine Seite davon?

    Gibt zwei "Probleme": Das Ruckelverhalten hat sich eindeutig gebessert vom Kauf bis zum Video. Keine Ahnung warum. Ich habe nur mit 50 Bilder pro Sekunde aufgenommen und durch die mp4-Kompression wurden 30 Bilder pro Sekunde daraus, deshalb ist das Ruckeln leider nur schwer zu sehen. Drei "Probleme": Ich habe das Video bewusst nicht geprobt oder mehrere Takes aufgenommen und dann das beste Ruckelverhalten herausgesucht, um den Effekt nachzustellen. Deshalb ist die Reaktion auch echt - überrascht. Mal abwarten, wie das Spiel in einer weiteren Woche weniger ruckelt und dann hoffentlich das Quietschen ebenso weg ist.

    Mein Fazit: Die Spiele verändern sich, wenn die ausgepackt stehen und/oder bespielt werden. Holz und Lack eben. Tendenziell werden die besser, weniger ruckliger. Innerhalb einer Produktionscharge gibt es aber Schwankungen, wie dick die Schriftzüge aufgetragen sind und wie glatt die Spielfläche ist. Hier kann Gamefactory anscheinend keine einheitliche Qualität made in China gewährleisten. Wenn das Spiel also nicht den Erwartungen entspricht, mal ein paar Tage austrocknen lassen und notfalls umtauschen, bis man ein besseres Exemplar erwischt hat. Selbst nachbessern kann helfen, sollte aber eigentlich nicht nötig sein - zumal man damit auch das Spiel verändert - Hardware-Doping sozusagen.


    Video folgt ...

    Das Ersatzsspiel vom Hersteller ist angekommen. Von der Verpackung und dem Herstellerdatum ("Mai 2017") identisch. Fast, die Noppenfolie um das Spiel war nicht mit einem Klebestreifen zusammengehalten. Das Spielbrett ist einheitlich ebener, die Klask-Schriftzüge und Ecken-Markierungen heben sich kaum ab. Dafür quietschen die Figuren arg bei Bewegung und hinterlassen feine Mikrokratzer auf der Oberfläche. Insgesamt ruckeln-stottert die weitaus weniger als mein Erstexemplar direkt nach dem Auspacken. Wenn sich nach einer Woche Lager-Trocknen-Zeit das noch so weit verbessert, wie beim Erstexemplar aktuell, bin ich zufrieden. Die Mikrokratzer sind mir egal, hab ja gesehen, wie ein bespieltes WM-Quali-Spielbrett aussehen kann und trotzdem oder gerade deswegen bestens bespielbar ist.


    Wenn ich am Wochenende dazu komme, reiche ich ein Vergleichsvideo nach. Der Erstversuch gestern hat gezeigt, dass aussagekräftige Spielevideos nicht mal eben nebenbei entstehen. Werde mir da erstmal Anregungen von Christopher Nolan heut abend holen und mir unser Firmen-Audio-Equipment ausleihen.

    Gamefactory hat derweil auf meine Beschreibung der zuckelnden Spielfiguren bei langsamen Bewegungen auf der Spielfläche und besonders im Bereich der Schriftzüge geantwortet, es als "mangelnde Qualität" eingestuft, will die Produktion informieren mit meinem Batch-Code und hat mir (ohne Aufforderung oder Nachfrage) ein Ersatzexemplar zugeschickt.


    Bin gespannt, auch ob sich Mängelexemplare mit der Zeit wirklich selbst reparieren durch Trocknung, Aushärtung, Staub. Kann denn eine Spieleumverpackung (nur Karton, keine Folie, aber Noppenfolie um das Spiel geklebt in der Verpackung) so ein eigenes Mikroklima entwickeln?

    Das WM Video zeigt gut, wie gut die Figuren über ein bespieltes Spiel gleiten und dabei über die Zeit das Brett oberflächlich abgeschliffen haben. Abnutzung tut dem Spiel also nix. Eher im Gegenteil.


    Mein Spiel ist derweil nach einer knappen Woche Standzeit ausserhalb der Verpackung besser geworden. Weniger ruckliger. Obwohl so gut wie unbespielt. Nur Bewegungstests gemacht bisher. Eingestaubt oder ist das Holz nachgehärtet? Ich hab keine Ahnung.

    Ich mach morgen mal ein Video, da ist deutlich zu sehen, wie es über den Schriftzug mehr ruckelt-zuckelt also sonst schon bei normal-langsamen Bewegungen.


    Habe zudem einen Blindtest gemacht und da ist der auftragende Schriftzug auch direkt aufgefallen.

    Bestätigt meinen Eindruck, dass es da anscheinend je nach Produktionscharge teils erhebliche Unterschiede gibt, weil sonst würde der Aufschrei auf BGG auch wesentlich grösser sein, wenn alle Exemlare betroffen wären. Einige mehr, einige weniger und einige überhaupt nicht.

    @Marcel P. : Danke für die Bilder und die Tipps. Ist bei Dir die Klask-Oberfläche an den Aufdrucken auch anders, stumpfer?


    Ich hatte von Weykick noch dieses Staubpuder für das Einhockeyspiel. Bringt nichts auf der Task-Oberfläche, weil zu körnig. Kann aber auch sein, dass sich in 10 Jahren die Puderstruktur versetzt hat oder so. Tesafilm ist zu stumpf, Klarsichtfolie ebenso. Filzgleiter sind zu dick-flauschig, zumindest die, die ich greifbar habe. Teflonband zur Rohrabdichtung (oder so) ist ok, aber viel zu dünn und eben nicht selbstklebend, um das mit meinen Möglich- und Fähigkeiten bearbeiten zu können. Das war das Paketband von der Kleberolle, die eh noch aufm Tisch lag, bisher die beste der schnellen Alternative. Mausgleiter muss ich mal sehen, aber erst einmal abwarten, was der Hersteller antwortet. Eventuell ist das Problem bekannt und die haben eine eigene Lösung.


    Um es klarzustellen: Für 34 Euro erwarte ich keine Qualität eines 160 Euro teuren Spiels. Irgendwie kommt der Preisunterschied ja auch zustande. Wenn ich persönlich die Wahl hätte, würde ich auch für Klask weitaus mehr bezahlen, wenn es Weykick-Qualität bieten würde. Da die Mausgleiter helfen (und das Paketklebenband als Notlösung auch irgendwie), kann man das Spiel verbessern bzw. in den Zustand bringen, in den ich es auf der SPIEL kennengelernt habe und wie auch diverse Spielbesprechungen zeigen. Eventuell stört es einige ja auch überhaupt nicht. Für aktuell 34 Euro bekommt man ein spassiges Spielerlebnis, das mit Nacharbeiten allerdings besser wird. Weykick ist eine Alternative, aber eine ganz andere Preis-Material-Grössen-Gewichtsklasse und auch ein anderes Spiel. Anders genug, um Klask und Weykick beide besitzen und spielen zu wollen.

    Klask gibt es schon länger. Das erste Mal ist es mir auf der SPIEL 2015 aufgefallen. Damals kurz angespielt und vor allem ist mir die mässige Materialqualität in Erinnerung geblieben. Die Plastikfiguren fühlten sich zu leicht an. Das verwendete Holz sah arg unbehandelt aus. Das ganze Spiel rutschte auf dem Spieltisch hin und her und musste festgehalten werden. Insgesamt wirkte es wenig hochwertig, fast schon minderwertig.


    Um diesen Eindruck zu verstehen, muss ich anmerken, dass ich schon seit fast einem Jahrzehnt Weykick von Ulrich Weyel besitze und begeistert, wenn auch arg unregelmässig spiele. Das Weykick in der neutralen Fussball-Ausführung hat damals rund 130 Euro gekostet. Die erste Version musste ich damals umtauschen, weil das Spielbrett verzogen war und die ganze Konstruktion kippeln liess. Seit dem ist es im Gebrauch, wobei es so gross und schwer ist, dass es nur bei mir zum Einsatz kommt. Vom Material perfekt, massives Holz, sehr sauber verarbeitet und nachbearbeitet. Kein Wunder, dass es auch und besonders für Kindergärten und Jugendhäuser empfohlen wird. Ich hatte ein Exemplar in einer öffentlichen Schule kennengelernt, bei dem klar war, dass damit sicher nicht so sorgsam wie unter Spielefreaks umgegangen wird und es hatte keinerlei Beschädigungen oder Abnunzungsspuren. Spricht für sich. Mein eigenes Exemplar sieht nach 10 Jahren immer noch so gut aus wie am Kauftag, einzig das Holz ist nachgebleicht durch die Sonneneinstrahlung. Erinnerung an mich: Die Spielfiguren öfters mal umsetzen, um nur optische Parkpositions-Farbunterschiede zu vermeiden. Oder es schlicht öfters spielen! Als Fan von hochwertigen Holzspielzeug ist und war es absolut jeden Cent wert gewesen. Eine Anschaffung fürs Spielerleben.


    Genau deshalb habe ich Klask kritisch beäugt und für damals erinnert 50 Euro Messepreis auch nicht weiter beachtet. Ein zweites Weykick brauchte ich nicht. Dann auf der SPIEL 2016 eigentlich eher zufällig nochmal angespielt. Da hat es wirklich Spass gemacht, da vom Spielprinzip zwar an Weykick angelehnt, aber dann doch ausreichend anders. Während es bei Weykick eher auf die Koordination beider Händer ankommt, da wir zeitgleich zwei Spieler steuern, die mal Angreifer und Abwehrspieler sind und sich auch untereinander den Ball zuspielen können, um Vorlagen zu geben, hat Klask nur eine Spielfigur pro Spieler. Zusätzlich gibt es aber drei weisse Magnete als bewegliche Hindernisse und kein Tor am Ende des Spielfeldes, sondern ein Torloch im eigenen Strafraum. In der Summe entsteht daraus ein anderes Spielgefühl. Man kann es so schnell wie Weykick spielen, muss aber mehr auf die Position seiner Spielfigur achten. Allzu schnell macht es "Klask" und die Figur ist ins eigene Klaskloch gefallen - Eigentor sozusagen. Ebenso kann man die drei Hindernismagnete taktisch einsetzen, die dem Gegner mit dem Ball in die eigene Spielfeldhälfte kicken und dafür sorgen, dass dessen Aktionsradius eingeschränkt wird.


    Kurz gesagt, Klask macht Spass und als es dann für 33,99 Euro preisreduziert angeboten wurde, hat mein Spielerbauch spontan zugeschlagen. Schön ist, dass es in einem kompakten Karton geliefert wird, der mit Tragegriff direkt als Transportbox dienen kann. Von den Dimensionen ist Klask auch einfacher mal mitgebracht als das doch grosse-schwere Weykick. Schon mal ein Vorteil, weil ich auf diversen Spieletreffs unterwegs bin und bisher nie dachte, ich pack dann mal eben auch noch Weykick ein. Das Spielmaterial ist in einem kleinen Stoffbeutelchen verpackt, zusammen mit Ersatzball und Ersatzhindernis. Gefällt mir. Die Verarbeitung wirkt auf den ersten Blick gut. Allerdings ist es eben Holz und so ist meine Punkteleiste leicht angesplittert an der Oberseite. Macht spielerisch keinen Unterschied, kann ich problemlos mit leben.


    Erst im Direktvergleich mit Weykick merkt man, wie gross doch der Qualitätsunterschied ist: Bei Weykick sind die Schrauben vertieft ins Holz eingelassen, bei Klask stehen die Rundköpfe ab. Weykick hat einen gummierten Knöchelschutz auf dem Spielseitentrenner unter dem Spielbrett, bei Klask ist der nicht vorhanden. Bei Weykick ist das verwendete Holz massiv, so sind die Banden gut daumendick und geben entsprechende Stabilität durch das Gesamtgewicht, während bei Klask eine Art Brettschichtholz verwendet wurde, das auch nur halb zu dick ist. Die einzelnen Holzschichten sind gut zu erkennen. Die Spielfiguren von Weykick haben starke und grosse Magneten, die Figuren und Führungsgegenstücke haben Filzgleiter. Klask hat dünnere Plastikfiguren und Gegenstücke, kleine Magneten und keinerlei unterstützende Gleitschicht - hier reibt Plastik auf Holz und macht entsprechend schleifende Geräusche.


    Nur kostet Weykick aktuell 160 Euro. Für den Preis bekommt man aktuell vier Klask-Spiele. Klar, dass ein Direktvergleich deshalb hinken muss. Trotzdem erwarte ich einwandfreie Spielbarkeit und da hat mein Exemplar von Klask ein spürbares Problem: Die Plastikfiguren gleiten auf Holz. Das ist auf der Spieloberfläche mit blauer Farbe lackiert. Soweit ok, weil polierte Carrom-Turnierqualität erwarte ich hier nicht. Nur hat das Spielfeld grossformatige Klask-Namensaufdrucke in weiss und die sind deutlich auf die Oberfläche angebracht worden. Damit wird an diesen Stellen die Oberfläche ungleichmässig und bewegt man die Spielfigur über den Aufdruck, ruckelt die sichtbar. An anderer Stelle ist das zwar auch kein perfektes gleiten, aber noch ausreichend. Hier fehlt schlicht eine weitere Oberflächenschicht über den Aufdruck. Dazu kommt, dass die Spielfeldunterseite nicht sichtbar lackiert ist, daher eher stumpf ist und leicht uneben. Führt in Summe dazu, dass die Spielfiguren besonders bei langsamer Bewegung, wenn man Tricks auführen will, teilweise ruckeln statt gleiten. Ein genaues Spiel wird damit arg schwierig. Allerdings haben dieses Handicap beide Spieler und müssen mit den Platzgegebenheiten zurechtkommen.


    Dass mein Exemplar da kein Einzelfall ist, zeigen diverse Rückmeldungen auf BGG, Philibert, Amazon und ja auch hier bei uns im Forum. Wenn etwas an dem Spiel bemängelt wird, dann ist es die Qualität der Oberfläche, die zerkratzt, stumpf ist oder wird und das Ruckeln-Stottern der Spielfiguren. Abhilfe kann man entweder mit Holzwachs für die Spielfläche oder Teflongleiter für die Spielfiguren schaffen. Nur eigentlich sollte man als Kunde da nicht nachbessern müssen. Dass das Spiel Materialprobleme hatte, kann man übrigens in diversen Videos im Gespräch mit Gamefactory aus erster Hand erfahren. Auf der SPIEL 2016 konnte man nur Vorserienexemplare präsentieren, das Spiel sollte dann zum Jahresende in verbesserter Produktqualität in den Handel kommen. Vorab gab es Klask zwar auch, allerdings anders handgefertigt (laut dem Autor). Da ist das schleifende Geräusch der Spielfigur zwar auch zu sehen, aber die Figuren gleiten sichtbar besser bei langsamen Bewegungen, wie auch von einzelnen Messebesuchern (Gencon & Co) auf BGG bestätigt. In den alten Versionen ist die Unterseite zudem farbig und scheinbar dadurch gleitfähiger. Ich werde deshalb mal beim Hersteller anfragen und um Abhilfe bitten, eventuell sind davon ja nur einzelne Produktionschargen betroffen. Mein Spiel ist übrigens vom Mai 2017, Made in China. Bis dahin behelfe ich mir mit Paketklebeband unter den Spielfiguren und Gegenstücken - sorgt für weniger Reibung und ist Behelfsmaterial, das ich griffbereit habe.


    Mein Fazit: Wenn der Hersteller die Materialprobleme in den Griff bekommt oder man selbst gewillt ist, da nachzubessern, ein empfehlenswertes Spiel, wie auch die diversen Partien in Bad Holzhausen gezeigt haben. Ob da die Figuren auch so ruckelig waren? Ist mir zumindest nicht aufgefallen. Ich weiss allerdings auch nicht, ob das Spiel vor Ort von Gamefactory gestellt wurde oder ein Eigenkauf war. Wie ist da Euer Exemplar verarbeitet und wie spielt es sich?


    Cu / Ralf