Beiträge von MetalPirate im Thema „17.07.-23.07.2017“

    [Tiny Epic XYZ, Harbour & Co]

    Vielleicht sind sie dir zu "tiny".

    Das ist sicherlich ein Faktor. Das "tiny" im typischen Scott-Almes-Design-Ansatz bringt immer eine gewisse -- meiner Meinung nach unnötige und störende -- Fummeligkeit rein. Etwa beim mehrfaches Ressourcen-Tracking durch Marker auf der gleichen Leiste auf einem eigentlich zu kleinen persönlichen Spielplan. Das bewirkt dann bei mir immer ein: "Warum sollte ich Spiel X spielen, wenn ich bei Spiel Y ein ähnliches Spielerlebnis ohne diese Fummeligkeit habe?" Sei es, weil Spiel Y in normaler Schachtelgröße ohne geschrumpfte Komponenten daher kommt oder sei es, weil Spiel Y tatsächlich daraufhin reduziert ist, mit wenig Material auszukommen, ohne dabei irgendwelche Kompromisse machen zu müssen (das sind dann üblicherweise Kartenspiele).

    In den letzten 2-3 Wochen gespielt: dreimal Terraforming Mars zuhause zu zweit, einmal Terraforming Mars auf dem Spieletreff zu fünft, einmal Dudab zu zweit (schnelles Kartenspiel zwischen 6 nimmt und Mau-Mau) und einmal Tiny Epic Western auf den Spieletreff zu viert. Sonst nichts. Sehr wenig gespielt zuletzt.


    Tiny Epic Western sowie Winziges Weltall wurden anschließend verkauft. Alle Spiele von Scott Almes, die ich bisher gespielt habe (Harbour, Tiny Epic Irgendwas in mehreren Ausprägungen, incl. Winziges Weltall = Tiny Epic Galaxies) bleiben für mich irgendwie bei "jo, ganz nett" stecken, zu "gut" fehlt was, auch wenn es mir schwer fällt, das zu beschreiben.

    So mathematisch hab ich das Ganze nicht betrachtet [...]

    ;) Mir liegt sowas einfach im Blut. Es ist wirklich nicht so, dass ich da groß nachdenke und rechne. Ganz und gar nicht. Einfach draufgucken, intuitiv verstehen, aus dem Bauch raus spielen -- und bei Spielen, die für jeden in der Runde die Erstpartie sind, das Ganze relativ sicher gewinnen, auch wenn andere doppelt so lange grübeln. :)


    Aber richtig ist sicher: meine Ausbildung bzw. Berufserfahrung im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich ist für sowas sicher nicht schädlich. Juristische Kenntnisse haben vermutlich weniger Anwendungsbereiche beim Spielen von Brettspielen.

    @Marcel P.: Ich finde, dass der Würfel-Mechanismus in Kombination mit der Hin-Her-Zugreihenfolge schon zu dritt einfach nicht funktioniert (und zu viert schon erst recht nicht). Die Güte der Auswahl nimmt exponentiell ab (wegen Stärke = Anzahl der noch liegenden Würfel), die Menge der Auswahlmöglichkeiten nimmt aber linear ab, d.h. die Summe aus Güte des n-ten und n-letztem Zug ist im Erwartungswert nicht konstant. Anders als etwa bei #Mangrovia, #Sagrada oder anderen Hin-Her-Mechanismen. Wenn man als Autor so ein Hin-Her-Element einbaut, dann darf man die Zuggüte nicht von der Anzahl der schon gemachten Züge abhängig machen, sonst klappt der beabsichtigte Ausgleich nicht mehr. Ist einfach mathematisch falsch (und Brettspiele haben enorm viel mit mathematischer Modellierung und Optimierung zu tun!)


    Zu zweit könnte ich mir dagegen vorstellen, dass GAH halbwegs gut funktioniert. Bleibt immer noch ein recht abstraktes Würfelchen-Geschubse mit eher geringer Interaktion und dem Zwang, eine (unnötig?) komplizierte Symbolsprache zu erlernen, aber ein paar gute Elemente hat GAH durchaus drin, z.B. die Ziele auf der Kaiserleiste oder ein eher unverbrauchtes Thema.