Beiträge von Torlok im Thema „17.07.-23.07.2017“

    Mit #TimeOfCrisis hat uns GMT ein echtes Leckerli beschert! Überraschenderweise brachte es @domi123 zum gestrigen Spieleabend mit und wir stürzten uns natürlich sofort drauf. Zu viert mit dem Hintergrund eine erste Kennenlernpartie durchzuführen ging es im wesentlichen auch nur darum, die einzelnen Mechanismen zu durchblicken. Insofern auch keine komplette Partie geschafft, sind für´s nächste mal jetzt aber entsprechend gewappnet.


    Worum geht´s überhaupt? Im alten Rom des 3. Jhdt. n.C. herrscht ziemliches Chaos im Imperium, innere Auflösungserscheinungen und vermehrt einfallende "Barbaren" ins Reich bringen uns als kleine Provinzfürsten in die Lage, selbst nach der Macht zu greifen. Dafür stellt uns das Spiel im wesentlichen 2 Werkzeuge zur Verfügung: Militärischer sowie politischer Einfluss bereitzustellen und (insbesondere den politischen) zu mehren. Das Militär ist - so bisher zumindest meine Einschätzung - eher dazu da, die Politik zu schützen. Natürlich werden auch die Barbaren oder Legionen anderer Spieler gern "verkloppt", zumal gewonnene Kämpfe auch Siegpunkte (SP) bringen, eigentlich dienen sie aber mehr als Drohkulisse. Beschützt werden unsere Gouverneure (Gov) die in anderen Provinzen eingesetzt werden können und nach und nach ihren politischen Wert steigern.
    Pro Provinz mit Gov. erhält man einen SP, der kumulierte politische Wert aller Provinzen bringt virtuelles Einkommen zum Kauf neuer Karten. Beispielsweise erhält im folgenden Bild (Quelle BGG) grün 4 SP und 11 Geld (andere Marker mal außen vor gelassen).




    Kommen wir nun zu den Karten, dem Kernmechanismus von ToC, die mit dem virtuellem Geld erworben werden können. Auch hier ist, wie so oft üblich, Handkartenmanagement angesagt. Beginnend mit je 3 Karten in den 3 Farben rot, blau, gelb bei einer Wertigkeit von 1 versuchen wir natürlich höherwertigere (Wert 2 - 4) zu bekommen. gezogen werden immer 5 am Ende seiner Runde. Diese spielt man i.ü. komplett durch, also alle Phasen hintereinander, dann der nächste u.s.w.
    Diese besseren Karten beinhalten sowohl den jeweiligen Kauf-/Punktwert als auch eine spezielle Aktionsmöglichkeit. Nun kommt einer der Besonderheiten dieses Spiels: Anders als üblich könnne hier beide "Ressourcen" genutzt werden - also sowohl die Punkte als auch die Aktion. Finden wir super! Keine Entscheidungszwänge mehr, macht damit vermutlich das Spiel auch kürzer...
    Der zweite Clou des Spiels kommt beim Karten nachziehen - wie üblich hat man einen Nachzieh- und Ablagestapel. Wenn nun vom Nachziehstapel Karten aufgefüllt werden (auf 5), dann werden diese nicht einfach nur blind gezogen, nein, wir suchen sie uns aus dem gesamten Stapel aus! Nix mehr mit Glück oder Pech bei den Karten, du hast es selbst in der Hand.
    Tolle Idee die ich bisher so auch noch nicht gekannt habe!
    Folgendes Bild (ebenfalls BGG) zeigt mal die Karten:



    Die Aktion bei den jeweiligen Werten und Farben ist i.ü. immer die gleiche. Soll heißen, alle blauen 2´er sind Tribute oder alle roten 3´er sind Flanking Maneuver. Mit den Punkten, die auch Kaufkosten sind, bezahlen wir in unserer Aktionsphase die entsprechenden Aktionen, welche das im einzelnen sind, zeigt das Playerboard (ich spare mir hier die Aufzählung):
    Player Mat | Time of Crisis | BoardGameGeek



    Welcher Eindruck bleibt nun hängen? ToC ist ein wirklich hervorragendes Spiel mit Neuinterpretationen von 2 bekannten Mechanismen, Interaktion wird im laufe das Spiels immer mehr, wenn man es einmal kennengelernt hat sollte es auch in 2-3 Std. erledigt sein, gutes Material sowohl beim Board als auch die Karten oder Counter. Einziger "Kritikpunkt" könnte für die Besitzer die geringe Höhe des Kartons sein, alles geordnet in Countertrays und gesleevten Karten kann es ziemlich eng werden.



    Zuerst dachte ich ein "Republic of Rome light" würde mich erwarten, aber das ist es nicht. Eher eine Mischung aus einem "Wargame light" und leichten "Eurogame-Tendenzen". Also ihr "Hardcore Eurogamer" und "Woodcubepusher" - traut euch mal was anderes zu entdecken, es lohnt sich hier auf jeden Fall. DAS wäre z.B. MEIN Kennerspiel des Jahres bisher! :P