Beiträge von Herbert im Thema „Ebayed after one try...“

    Zumindest spiele ich Spiele, die ich permanent verliere, weniger gern, als Spiele die ich permanent gewinne

    Permanentes Gewinnen macht doch erst recht keinen Spaß. Permanenter Verlust kann immerhin noch Ansporn sein sich zu verbessern.

    Ich persönlich lese ja lieber negative Kritiken, weil bei diesen oftmals detaillierter beschrieben ist, wieso dem Kritiker das Spiel nicht gefällt, als bei einer positiven Kritik.

    Ich mag auch Lobhudeleien wenn die postiven Aspekte da entsprechend erläutert werden. Aber stimmt schon, beim Kritisieren gibt man sich meist mehr Mühe.

    Sehr schöner BGG Beitrag von Ignacy. Bleibt mir nur die Frage was da eigentlich schief läuft. Offensichtlich ist es im Neuland einfacher an Informationen zu kommen und offensichtlich haben diese Informationen eine sehr breite Streuung in der Qualität.


    Viele tun ja so als dürfe man nach einer Partie keinen Eindruck wieder geben und erst nach einem Dutzend Partien seine Meinung sagen. Und wenn ich sie schon von mir gebe dann doch bitte noch 11 mal spielen und dann eine ausgewogene Rezension zu dem Spiel nachschieben. Das halte ich für die komplett falsche Sichtweise. Wenn mir ein Spiel nicht gefällt dann gebe ich das so weiter - im allgemeinen mit Begründung. Und wenn es mir nicht gefallen hat sehe ich absolut keinen Grund es nochmal zu spielen. Dann lieber etwas was mir beim ersten mal gefallen hat oder auch mal wieder was Neues.


    Das Problem ist nach meiner Ansicht dass viele offenbar nicht gelernt haben eine Quelle zu hinterfragen. Das ist in Zeiten des Neulandes eine Kernkompetenz! Nicht dass das früher nicht auch von Nöten gewesen wäre, aber in Zeiten des Neulandes wird es nochmals wichtiger. Von wem kommt eine Information? Kann ich der Person vertrauen? Welche Interessen verfolgt diese Person? In welcher Rolle schreibt sie? Was sind ihre Grundüberzeugungen? Alles das sind Dinge die man bei jeder Information hinterfragen sollte.


    Hypothetischer Informationsfluss zu einem Spiel :

    • Information 1: Ein mir persönlich unbekannter user im Internet hat die Regel gelesen und hält das Spiel für schlecht.
    • Information 2: Ein alter Spielefreund mit einem dem meinen sehr ähnlichen Geschmack hat das Spiel gespielt und findet es sehr gelungen.
    • Zwischenbilanz ohne Quellenhinterfragung: "Ja keine Ahnung was ich von dem Spiel halten soll, man hört ungefähr gleich viel Gutes und Schlechtes."
    • Information 3: Einem Spieler der direkte Konfrontation im Spiel nicht mag hat das Spiel überhaupt nicht gefallen.
    • Information 4: Ein Spiel mit diesem Artwork käme bei einem Forenmitglied niemals auf den Tisch!
    • Zwischenbilanz ohne Quellenhinterfragung: "Man hört mehr Schlechtes als Gutes."
    • Information 5: Im Neuland postet jemand er hätte zu dem Spiel mehr Schlechtes als Gutes gehört.
    • Fazit ohne Quellenhinterfragung: "Taugt wohl nix!"


    Wer so mit Informationen umgeht wird es nicht nur im Hobby schwer haben.


    Wenn ich etwas zu einem Spiel wahrnehme sollte ich all dies selbst hinterfragen. Wieso unterstellen dass das Spiel bereits häufig gespielt wurde? Wieso unterstellen wir dass die Quelle unseren Geschmack teilt?