Beiträge von MetalPirate im Thema „Merlin (2017)“

    Zumindest letztes Jahr hat Queen seine Sachen noch bei Amazon verramscht:

    Ja, aber schau mal auf die Liste: Queen's Architect, Schatzjäger, Neptun, Liguria, Parfum. Flops und Massenmarkt-Sachen. Mal etwas bösartig gesagt: Das sind Sachen, die man auch nur noch verramschen kann. Wer will denn sowas zum Vollpreis haben?!


    Wenn (!) es Queen wieder mal schafft, ein gutes Kennerspiel der Güteklasse von Amerigo, Edo (nur gut mit Erweiterung), Lancaster oder Fresko herauszubringen, dann dürften sie es in der heutigen Zeit nicht nötig haben, das zu verramschen. Und selbst früher war z.B. ein Amerigo deutlich preisstabiler als viele andere Queen-Titel, erst recht im Vergleich zu Massenmarktsachen wie Kingdom Builder oder Alhambra.

    Ich dachte, nach der GenCon wären die Spiele auch für "normale" Leute im Laden erhältlich.

    Laut Buy Merlin | Board Games | BoardGamePrices.com hat kein einziger US-Online-Händler Merlin lieferbar. Nur Miniature Market hat es als einziger Händler überhaupt gelistet und deren Vorbesteller-Kontingent ist "sold out". Listenpreis in den USA ist übrigens $60, und das ist dann das, was man tatsächlich auch im Laden bezahlt. Plus Sales Tax, minus eventueller Stammkunden-Rabatt, aber definitiv nicht viel weniger als $60. Online wird man es vielleicht später für 42 oder 43 Dollar bekommen, muss dann aber schauen, über 100 Dollar zu kommen, um Versandkostenfreiheit zu erreichen. Bei Kickstarter sind für Merlin bzw. Pioneers Mini-Erweiterungen dabei ("Queenies"). Sooo schlecht ist das Angebot für die Amis dann nicht, insbesondere dann, wenn man sich einen Early Bird sichern konnte -- und diese Early Birds sind's ja, die das Spiel innerhalb eines Tages über die Finanzierungsschwelle gedrückt haben. Die Finanzierungssumme dürfte jetzt nur noch langsam weitersteigen.

    Erstmal finde ich es gut, dass Queen wieder interessante Kennerspiele herausbringt. Von denen gab es ja zuletzt eher familiengeeignetere Sachen oder Spiele, die zwar theoretisch etwas anspruchsvoller waren, aber letztendlich einfach nicht gut genug waren, um positiv aufzufallen (Parfum, Liguria, Queen's Architect). Das ist schade, denn Anfang des Jahrzehnts hatte Queen mit Spielen wie Amerigo, Edo, Lancaster oder Fresko echt gute Sachen am Start. Die gute Nachricht im Jahre 2017: Mit Immortals, Pioneers und Merlin gibt es jetzt gleich drei neue Spiele von Queen Games, bei denen sich das Anschauen lohnt.


    Aber nichtsdestotrotz wurde das Projekt innerhalb kürzester Zeit finanziert - und genau das hat mich doch nach den bisherigen KS-Projekten eigentlich mehr als gewundert.

    Das Angebot richtet sich an nordamerikanische Backer und für die ist das Angebot nicht soooo schlecht, wie es aus deutscher Sicht auf den ersten Blick aussieht. Dort sind die Preise für Brettspiele allegemein höher. Versandkosten bei Online-Bestellungen ebenso; die USA alleine sind nun mal fast so groß wie ganz Europa (incl. europäischer Teil von Russland). Auch deshalb kann der normale Ami nicht "einfach mal so" zur GenCon fahren und sich das Spiel dort kaufen...



    Im Übrigen würde ich nicht darauf wetten wollen, dass das alte Muster von vor ~5 Jahren immer noch unverändert gilt. Also dass man die für uns interessanten Spiele in einem Jahr bei Amazon für die Hälfte bekommt. Dass Queen Spiele der Kennerspiel-Kategorie herausgebracht hat, ist einfach schon zu lange her, um daraus noch viel für heute abzuleiten. Die Zeiten im Brettspielmarkt haben sich in den letzten Jahren ziemlich deutlich geändert, und das macht vor Queen auch nicht halt. Solange genügend Kunden bereit sind, 50+ Euro für neue Spiele zu zahlen, wird Queen sich vor dem alten Fehler hüten, die eigene Marke durch voreilige Ramschaktionen zu entwerten. Damals war das ja so extrem, dass viele Händler, Ladengeschäfte wie Onlinehandel, Queen Games wegen der Amazon-Ramschaktionen komplett aus dem Programm genommen haben. Jetzt felsenfest davon auszugehen, dass Queen den gleichen Fehler nochmal macht, finde ich etwas gewagt...

    Vermutlich ist Immortals gemeint. Das habe ich auch auf meiner Beobachtungsliste. Die Grundlage ist Wallenstein bzw. Shogun, aber da wurden interessante Dinge drangebaut.

    Oh, ja... La Isla war nicht so der Brüller... Aber: Die Kartenmechanik war brilliant! Wirklich genial! Und toll umgesetzt! Leider das Spiel dahinter nicht...

    "Genial" würde ich jetzt nicht gerade sagen, aber komplett schwach ist La Isla sicher nicht. Da sind schon auch ein paar gute Ideen drin. Aus dem Kartenantrieb hätte man sicher auch ein gutes Spiel machen können.


    Aber leider ist das Gesamtbild bei La Isla überhaupt nicht stimmig, was unter anderem auch an den Produktionswerten liegt. Gemessen am niedrigen Preis in kleiner Schachtel zwar noch okay, aber wenn ich z.B. einen riesigen Stapel Mini-Euro-Karten, höher als die Kartenbreite, nicht mal vernünftig mischen kann, dann gibt's halt auch Abzüge in der B-Note. Zusammen mit dem langweiligen Zeugs hinter dem durchaus gelungenen Karten-Antrieb und dem kruden Thema des Spiels (ausgestorben geglaubte Tiere einsammeln -- häh?!) reicht's dann eben nur zu einem "mäßig".


    Alles andere von Feld seit "Um Ru(h)m und Ehre", bestimmt ein Dutzend Spiele, bekommt von mir mindestens ein schwaches "gut", bis hin zu einem "toll" für Luna und einem "genial" für Bora Bora, was für mich der beste Feld ist.