Beiträge von Reich der Spiele im Thema „Icecool - problematische Spielweise?“

    Und ich sage: Meiner Meinung nach ist es zwar ein Nachteil nach Punkten - FALLS denn die anderen Spieler ihre Fische einsammeln können - das ist nämlich genauso wenig sicher!
    ABER es ist AUCH ein Vorteil, weil man sich nun um den Fänger nicht mehr kümmern muss.
    Bleibt die Frage, wie sich VOR- und NACHTEIL aufwiegen.

    Schon. Rein theoretisch mag deine Hoffnung stimmen und klingt sogar schlüssig. Deinen gedachten Vorteil bezahlst du aber teuer, denn du musst zwei Fische mehr haben und auf einen erfolglosen Fänger hoffen, um zu gewinnen. Du siehst schon, dass du schneller mehr machen musst als die anderen?


    Kann klappen, wird aber in der Mehrzahl der Fälle bei ungefähr gleichstarken Spielern nicht so sein. Auch, weil "Ausweichen" häufig eine Vorwärtsverteidigung durch ein Fischtor ist. Ist ja nicht so, dass die anderen Spieler in der Ecke kuschen und darauf warten, dass der Fänger in eine andere Richtung schaut. Glaubst du im ernst, dass die anderen Spieler nicht in jedem Zug versuchen, Fische zu holen? Der vermutete Vorteil der gedachten freien Fahrt wird in der Praxis ganz schnell zum Nachteil, der sich schon vorher berechnen lässt.


    An der Stelle wäre es übrigens in der Tat speziell bei diesem Spiel gut, es auch live erlebt zu haben. Denn die tatsächlichen Abläufe und Routen kannst du aus den Regeln nur unzureichend herauslesen. Ansonsten ...


    Apart davon muss ich ein Spiel nicht spielen, um die Regeln zu verstehen. Schon gar nicht Regeln wie bei #IceCool.
    Jaja, ich weiß - einige bei Unknowns sind der Meinung, dass man erst zu einem Spiel was Schreiben darf, wenn man 10 Partien mit dem Autor selbst unter den Augen der Spieleredaktion gespielt hat UND dabei auch den Hintergrund-Almanach studiert hat - aber zum Glück ist das hier ein freies Forum, in dem ich trotzdem schreiben darf... ;)

    ... stimme ich dir hier grundsätzlich zu. Nein, niemand musst ein Spiel gespielt haben, um darüber zu diskutieren. Jedenfalls nicht für mich.


    Dennoch hilft es natürlich trotzdem oft ungemein. :D


    So oder so: Das Spiel ist nach meiner Meinung aus den genannten Grüden weder broken noch reparaturbedürftig, noch gibt es eine Unwucht im Mechanismus. Und um diese Vermutungen/Behauptungen/Vorwürfe ging es ja anfangs.

    Doch, doch. Dem geneigten Leser fallen beispielsweise in meinem Text auch die Einschübe wie "wenn es stimm" und "wenn das wahr ist" auf. Ich habe schon mitbekommen, dass du kein Problem im Spieldesign siehst. Es ist halt immer etwas schwierig zu diskutieren, wenn der Gegenüber sich immer nur einzelne Argumente herauspickt und dann diese Strohmann-mäßig entkräftet.
    Mal anders gefragt: Siehst du es immer noch als suboptimal an, ohne Rücksicht auf den Fänger zu spielen (und dich mit dem ersten Zug gleich leicht angreifbar zu machen), wenn die anderen Spieler gezielt auf Ausweichen gehen? Dann sollte man ja doch schneller an seine drei Fische kommen als der Fänger oder die Mitspieler an ihre Fische.

    Ich habe die Einschübe wahrgenommen. Daher habe ich oben auch gefragt, ob die anderen Mitdiskutanten das Spiel überhaupt mal auf dem Tisch hatten. Denn die gesamte Diskussion ist eigentlich extrem am Spiel vorbei.


    Ich habe mir keine einzelnen Argumente herausgepickt. Ganz im Gegenteil. Ich habe erläutert, was bei dieser Spielweise passiert, welche Konsequenzen diese hat. Hier wird immer in den Raum gestellt, dass ein entspanntes Fangen automatisch bedeutet, dass dieser Spieler wirklich zuerst drei Fisch hat. Und das ist eine äußerst gewagte Behauptung. Denn dass er dabei selbst bei Erfolg sehr wahrscheinlich zugleich ZWEI Fische und das unter mehr Zeitdruck mehr haben muss, um dann auch zu gewinnen, wird scheinbar nicht gesehen. Übrigens heißt das Ausweichen bei Icecool auch: Vorwärtsschnippen duch die nächste Fischtür. Auch das geht hier bisher unter.


    Da es also punktemäßig Unsinn ist, sich vorzeitig - gewollt oder nich - fangen zu lassen, hinkt die ganze Argumentation. Und wenn du meine Ausführungen dazugelesen hast und die Spielregeln kennst, kannst du mir bitte erklären, wo der Vorteil liegt. Denn - zum x. Mal - es ist ja nicht sicher, überhaupt auch nur einen einzigen Fisch zu holen, bevor die Runde zuende ist. Da gibt es absolut keine Zwangsläufgigkeit. Ganz im Gegenteil.


    Zur Frage: Man spielt für Gewöhnlich bei Icecool als Spieler in erster Linie auf seine drei Fische (Aufgabe laut Regel) UND versucht dabei nach Kräften idealerweise dem Fänger auszuweichen (Bonus sichern). Dabei geht man je nach Spielverlauf durchaus jederzeit das Risiko ein, gefangen zu werden. Aber auch bei ungünstigen Stellungen muss der Fänger ja erst einmal treffen. Wie gesagt ist der Fang-Mechanismus das Salz für den Spielspaß und die Punkte. Daher ist beides das Optimum: Fische und Bonus. Und dabei spielt es keine Rolle, ob man gefangen wird, es sogar darauf anlegt oder so durchkommt. Niemand verschenkt im Spiel freiwillig einen Punkt. Aber ebenso wie die absichtliche Gefangennahme ist es fragwürdig, einen riesigen Umweg in Kauf zu nehmen, nur um einen mickrigen Ausweis-Punkt zu sichern. Auch das funktioniert nicht wirklich.


    Daher: Ja, ich halte es immer und in jeder Situation für suboptimal, sich aus welchen Gründen auch immer fangen zu lassen. Punktelogik ruft. Ich kann aber sehr wohl auf die vorhandenen oder nicht vorhandenen Fähigkeiten des Fängers zocken. Nur das ist eben genau das: Zocken. Wenn man ungestraft (ungefangen) durchkommt, ist man vielleicht schnell, mit Glück auch schneller als die anderen. Aber wenn es schief geht, dann habe ich einen Nachteil - egal, wie die anderen spielen. Und deine Frage impliziert, dass es genau dann einen Vorteil gibt. Den gibt es aber nicht. Du bist nicht zwangsweise schneller, aber selbst dann gibst du dem Fänger einen Punkt (2 Differenz!) und den anderen Spielern ebenfalls einen Vorteil (DIE haben ja noch +1) und musst dann um zu gewinnen auch noch deutlich schneller als die anderen sein, um die Punkte mehr als nur auszugleichn. Wer das Spiel kennt, weiß genau um dieses Problem. Denn so einfach ist das nicht. In einer Runde mit gleichstarken Spielern - sofern das bei einem solchen Spiel überhaupt mögich ist - wird ein Spieler selten gewinnen können, wenn er regelmäßig früher oder später seinen Ausweis abgeben muss. (Dass er weiterspielen kann, ist übrigens bei einem Kinderspiel fantastisch.) Allerdings lassen wir dabei den Zufall beim Kartenziehen außen vor.

    Der Punkt ist gerade, dass es dich nicht besser stellt, von dem "absichtliche schlechten" Zug abzuweichen. In dem Sinne sind die Züge sogar optimal, also das beste was du in der Situation machen kannst. Das ist doch gerade das Prisoners Dilemma.


    Dass diese Annahme eben sowohl nach Spielregel als auch unter dem Gesichtspunkt der Punkteoptimierung falsch ist, habe ich meinerseits doch hinlänglich begründet. Genau um diesen Punkt geht es aber. "Reparaturbedürftig" und "broken" setzt eine Reproduzierbarkeit voraus. Hier ist es eher das Gegenteil: Zufall oder im Vergleich übermäßiges Geschick tragen die Vermutung, aber nicht die Spielmechanik. Die sieht bei der Vorgehensweise für den Spieler in erster Linie einen Punktenachteil und den ZWANG, deutlich (!) schneller ans Ziel zu kommen, als die anderen.


    Und noch einmal: Es gibt keine Garantie, dass ein Spieler auf diese Weise mehr Punkte holt als die anderen. Und die wäre im Sinne der Diskussion Voraussetzung.


    *fragemichobmeineausführungzudenpunktenundnachteilenderspielweiseeigentlichwergelesenhat*

    Ich kenne das Spiel zwar auch nicht, aber auf mich macht es den Eindruck, als ob der Fänger versucht die Fische abzuschirmen (ist das möglich?) und die anderen Spieler auch dadurch zu sehr versuchen ihm auszuweichen als zu versuchen schnellstmöglich die Fische zu fangen, wodurch @s3chaos , nachdem er durch ist, viel einfacher und schneller alle 3 Fische fangen kann. Das wäre das eher falsches Spiel seiner Mitspieler.


    Hätte er im Threadtitel nicht so vorschnell diese unselige Wort broken benutzt, hätte er von @Reich der Spiele wohl auch nicht eine - inhaltlich wahrscheinlich zum größten Teil nachvollziehbare, aber doch - so harsch rüberkommende Antwort erhalten.

    Genau. Wobei das mit dem Abschirmen soooo nicht korrekt ist.

    Dir schon. Anderen scheinbar nicht.


    Aber wenn es dir um das Ignorieren des Fängers geht, dann bist du doch voll auf Linie der Spielanleitung. Genau DAS ist doch Ziel jeder Runde, wie ich ganz oben schon erwähnte! In der Anleitung heißt es, dass Aufgabe der Spieler ist, drei Fische zu holen (dort steht NICHT, dass sie ausweichen müssen), und Aufgabe des Fängers, vorher alle drei Mitspieler zu fangen. Ist ein Spiel broken, wenn jemand gemäß der Anleitung spielt?


    Der Rest jedoch ist Bonus. Und dieser Bonus ist das Salz in der Suppe. Daher sind jedoch Züge, die wie oben dargestellt zur eigenen Gefangennahme führen suboptimal (darf ja nicht dumm sagen). Denn: Wenn du dich in Gefahr begibst, einen Punkt zu verlieren, ob absichtlich oder nicht, ist das ein Vorteil für die anderen. Und zwar, ohne dass du in irgendeiner Weise sicher sein kannst, davon zu profitieren. Kann man machen, mag auch mal funktionieren. Aber in der Regel erschwert man sich das Gewinnen sogar ganz gewaltig.


    Beispiel: Du beendest die Runde mit drei Fischen, bist aber gefangen. Bei halbwegs gleich guten Schnippern oder Pech erreichen die anderen aber vielleicht auch zwei Fische oder/und der Fänger zwei Punkte. Du kommst also maximal auf Gleichstand! Du kannst Glück haben, dass keiner einen Fisch hat und der Fänger nur dich schnappt. Aber das ist und bleibt Glück. Bis du drei Fische hast, hat wenigstens der Fänger aber die Chance, in gleicher Zeit seine nur noch zwei Punkte zum Maximum zu machen. Er hat also einen enormen Tempovorteil. Die Mitspieler den Punktvorteil durch Ausweis. Und einfacher wird das Fische sammeln so wie gesagt ja auch nicht wirklich. Warum ist es also schlau, sich fangen zu lassen bzw. dem gegenüber gleichgültig zu sein? Diese Spielweise funktioniert in der Regel nicht als Punktemaximierung. Und genau das wurde oben zumindest mal nachdrücklich in den Raum gestellt und dabei das Spiel sogar als broken bezeichnet.


    Jetzt erklär mir bitte vor dem Hintergrund der Punktelogik und der Anleitung mal einer: Wo genau ist das Spiel dann im Sinne der Diskussion broken?

    Ich glaube ja, Du - @Reich der Spiele - verstehst nicht wirklich, worauf der Thread-Ersteller hinaus will.

    Doch. :P


    Ich sehe es genauso wie er - wenn man mit höchster Priorität auf schnelles Einsammeln der Fische spielt, und erst in 2. Priorität auf Ausweichen des Fängers - dann gewinnt man im Zweifel gegen die Spieler, die zu allererst dem Fänger ausweichen, und DANN nach den Fischen schauen.
    Das klassische Problem - wie auch @ringo84 schon festgestellt hat - bei semi-kooperativen Spielen. Wenn ein Spieler eben nicht das, meist mit Nachteilen behaftete, gemeinsame Ziel verfolgt, sondern nur den Spielgewinn, sind die anderen Spieler im Nachteil. Weshalb alle Semi-Koops, die ich kenne, nicht funktionieren...

    Es gewinnt aber nicht der mit den meisten Fischen, sondern der mit den meisten Punkten. Die Spielweise bevorteilt den Fänger bei einem eigenen Nachteil. Der braucht nur noch max. zwei zu erwischen. Der Spieler aber muss noch immer drei Fische fangen UND schneller sein als alle anderen UND muss noch idealerweise ZWEI Fische mehr haben, denn den anderen Spielern reichen zwei Fische UND ihre Karte, um punktgleich zu sein.


    Und jetzt Achtung: Es ist überhaupt nicht sicher, dass er das schneller schafft als die anderen Spieler oder er dabei schneller ist als der Fänger, der nur noch zwei Mitspieler fangen muss. Genau das ist doch der springende Punkt. Da es nicht sicher ist, kann doch niemnand ernsthaft behaupten, das Spiel hat ein Problem im Mechanismus. Das wäre nur der Fall, wenn der Sieg reproduzierbar wäre. Und da behaupte ich aus meiner Spielerfahrung, dass dies genau nicht der Fall ist. Von der Spiellogik her ist es sogar unwahrscheinlicher. Denn gegenüber dem Fänger gibt man eine Punktedifferenz von 2 weg (+1 zu -1) UND verschafft dem Fänger einen Tempovorteil UND überlässt den Mitspielern ein +1, solange sie nicht gefangen sind.


    Habt ihr anderen Mitdiskutierenden Icecool eigentlich mal gespielt? Es ist ja nicht so, dass Ausweichen und Fische sammeln etwas völlig Gegenteiliges wäre und nur eins geht. Und es ist nicht so, dass ein "angstloses" Sammeln der Fische einfacher oder schneller wäre.


    Ich würde Ice Cool ebenso spielen: Hauptaugenmerk auf Fische sammeln. Wenn ich sehr schnell fertig bin, dann hat ja sowohl der Fänger wenig gefangen (nur mich im Zweifel), als auch die Anderen wenig gesammelt. Von daher glaube ich dem Ersteller gerne, dass dieses "unthematische" Spielen den Sieg gegen thematisch spielende Spieler bringt. Ein gewisses Geschick mal vorausgesetzt, aber das ist ja ein anderes Thema...

    Aber genau das ist ja auch deine Aufgabe. Fische sammeln. Der Rest ist Bonus. Genau deshalb ist das absichtliche Fangenlassen ja so unsinnig. Du willst drei Fische UND den Bonus. Nur das ist optimal. Und noch einmal: Wer sagt denn, dass du überhaupt schneller fertig bist? Da gibt es keine Garantie. Und ohne Garantie ist der Vorwurf eines "broken" Mechanismusses haltlos.


    Wie gesagt, einzige wirkliche Schwäche des Mechanismusses ist die unterschiedliche Geschicklichkeit der Spieler (gepaart mit Glück und Pech). Und die ist bei solchen Spielen naturgegeben.

    Ähm. Auf Basis der Spielanleitung ist diese Spielweise aber mal "suboptimal". Ich habe ja nicht gesagt, dass eine Person dumm wäre, sondern die Spielweise. Ich kann das sehr wohl unterscheiden. Offenbar andere hier nicht. Und das ist sie in meinen Augen und das sage ich dann auch ganz ehrlich. Und ich habe das ausführlich begründet! Weil man Punkte verschenkt und sich unter Zeitdruck setzt. In der Regel überwiegen die Nachteile ganz heftig. Und weil es einmal auf diese Weise klappt, ist das Spiel broken? Ernsthaft?


    Das wurde übrigens auch nicht gefragt, sondern mehrfach direkt oder indirekt festgestellt. Und diese Aussage finde ich wiederum anmaßend (auch gegenüber den Entwicklern, der Redaktion usw.). Ich bin sicher, dass bei Amigo SOLCHE Fehler gesehen worden wären, wenn es welche wären. Da hat man ja eher Probleme mit zu ausführlichen Anleitungen und Farbegbungen von Karten.


    Ich muss dazu sagen, dass ich mehrere Dutzend Spiele hinter mir habe. Da passiert es immer wieder, dass mal einer sofort gefangen wird. Das führt aber in der Regel nicht dazu, dass dieser Spieler als erster alle Fische fängt. Denn der Nachteil der Punkteabgabe wird nicht automatisch zum Vorteil, weil trotzdem erst einmal drei Fische zu holen sind. Daher auch das mit dem Mitdenken. Er hat ja (trotz seiner klaren Aussage zur Reparaturbedürttigkeit) gefragt, ob er was übersehen hat. Hat er meiner Meinung nach.


    In Foren usw. sind Spieler schnell dabei etwas als broken (übrigens ein schlechter Begriff dafür) zu bezeichnen, nur weil sie glauben, nach einer Partie etwas herausgefunden zu haben oder in der gleichen Gruppe mit der immer gleichen Strategie zu gewinnen. Bei näherem Hinsehen ist dies in gefühlt 90 % der Fälle einfach Quatsch. Hier sogar nach meiner Erfahrung ganz sicher (s. o.). Hier liegt möglicherweise eher ein Problem von verschieden guten Schnippsern vor.


    Und Entschuldigung, wenn hier keine klare Kante erwünscht ist, wäre das nun wirklich schade. Den Kaffeekranz gibt es doch schon nebenan.

    Von Fragen kann gar keine Rede sein. Er bezeichnet das Spiel als reparaturbedürftig.


    Und "übertreiben und aggressiv"??? Wo denn bitte. Wir sind doch hier nicht im Lamaland, wo eine abweichende Meinung schon als aggressive Diskussion ausgelegt wird. Wenn du damit meine Bewertung der Spielweise meinst, liegt das möglicherweise daran, dass diese Spielweise eben genau so ist. :P


    Falls dadurch immer der Fänger gewinnt, weil er alle schnell fangen kann, hat man das Prisoner Dilemma und das Spiel ist in meinen Augen broken.

    Das musst du mir bitte mal erklären: Warum ist ein Spiel broken, wenn ein Spieler absichtlich schlechte Züge macht und dadurch aber andere Spieler bevorteilt? In dem Sinn sind ja dann alle Spiele broken.


    Was Icecool angeht: Egal, wie ein Spieler taktiert, am Ende muss er "schneller" sein als die anderen, um zu punkten. Und genau das ist bei der genannten Spielweise nicht so gesichert, wie es @s3chaos hier darstellt. Genau darum geht es. Er berhauptet, so schnell und sicher zu gewinnen und leitet daraus broken ab. Da aber das Punkten keinesfalls garantiert ist, ist aus meiner Sicht seine Annahme falsch. Im Gegenteil: Da er dem Mitspieler sogar noch einen Punkt zuschiebt, muss er einem Nachteil nachrennen. Nur weil es bei ihm einmal geklappt hat, muss seine Behauptung ja nicht allgemeingültig sein.

    Es ist schon lustig, wie manche Leute reagieren, wenn ein Spiel, welches sie mögen, nicht so gespielt wird, wie sie es mögen.


    Du missinterpretierst etwas.


    "Du musst das Spiel richtig spielen, nicht effektiv!" ;)


    Aber genau das ist der Punkt: Es ist ja nicht effektiv. Ganz im Gegenteil. Du setzt voraus, dass es nach dem Fangen schneller und sicher zu drei Fischen kommt. Genau das ist nicht der Fall. Es ist schwieriger, weil der Fänger schneller fertig ist. Und es ist kein Punktevorteil, sich erwischen zu lassen.

    Merkwürdig, an anderer Stelle hier im Forum wurde das dem Spiel/dem Autor angelastet, dass er sowas nicht beim Design verhindert hat.

    1. Wieso merkwürdig?
    2. Habe ich ausführlich erklärt, wie ich zu der Einschätzung komme.
    3. Zitier bitte den korrekten Zusammenhang bzw. verkürz das Zitat nicht so, dass dieser nicht erkennbar ist.
    4. Kann ich nichts dafür, dass es hier irgendwo solche Vorwürfe gibt. Das macht es ja nicht richtiger.


    Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Das Spiel kann aus meiner Sicht an dieser Stelle doch gar nicht broken sein, da es weder eine Garantie gibt, dass ein so spielender Pinguin überhaupt auch nur einen einzigen Fisch holt und zugleich dem Fänger auch noch ein Punkt zugeschoben wird. Diese Spielweise ist weder im Sinn des Spiels, noch in irgendeinerweise vorteilhaft. Der "gefühlte" Vorteil des entspannten Schnippsens ist ja in der Spielmechanik gar keiner. Denn TREFFEN muss der Spieler ja trotzdem. OB er das wirklich schafft, ist doch überhaupt nicht gesagt! Aber er hat gleichzeitig dem Fänger einen RIESIGEN Vorteil verschafft. Deshalb ist die Spielweise und nicht das Spiel broken (und zudem dumm). Wenn es blöd läuft, wird der Spieler so nämlich klar letzter (holt 3 x keinen Fisch, weil der Fänger jedesmal schnell fertig ist, und beim eigenen Fangen angeln sich die Mitspieler welche) und nicht erster.

    Abseits der Frage, warum man bei einem Geschicklichkeitsspiel und Fun-Spiel so etwas Blödsinniges machen möchte ... -->

    Das heißt ich kann ohne Stress gleich am Anfang gefangen dann am schnellsten Weg die 3 Fische abholen, bekomme zwar dann keine Karte für den Ausweis bin aber meistens erster mit den 3 Fischen fertig und habe so doch die meisten Karten in der Runde bekommen. Habe ich da etwas übersehen.

    Ja!


    Du hast vergessen, dass es nicht zwingend einfacher wird, durch die Türen zu kommen. Ich sehe absolut nicht, dass Du immer als erster drei Fische holst. Der einzige Unterschied ist, dass du schon gefangen warst. Einfacher wird das Spiel dadurch dennoch nicht wirklich.


    Und das Vorgehen ist bei Absicht sogar regelrecht dämlich, denn dann verschenkst du im doppelten Wortsinn nicht nur einen Punkt. Anders gesagt: Solange du im Rennen bist, holst du potenziell vier Punkte und nimmst dem Fänger einen ab. Lässt du dich fangen, holst du maximal - aber eben nicht sicher - drei und verschenkst einen an den Fänger. Und das nur bei Idealverlauf. Irgendwie will mir deine Logik nicht in den Kopf, was daran toller sein soll.


    Noch einmal zum Mitdenken: Deine Aufgabe ist es nicht, dich nicht vom Fänger holen zu lassen. Deine Aufgabe sind die drei Fische. Der Fänger hat aber die Aufgabe, die Mitspieler zu bekommen. Und das schafft er plötzlich durch diese Spielweise sehr viel schneller. Ich halte das absichtliche Fangenlassen für regelrecht dumm.


    Mein Grund warum ich es hier im Thread zum Spiel des Jahres geschrieben habe. Wenn ein Spiel "broken" ist sollte es nicht zum Spiel des Jahres gewählt werden. Ob es broken ist steht ja nicht fest momentan bin ich ja scheinbar alleine der Meinung.

    Warum ist ein Spiel "broken", wenn ein Spieler bescheuert spielt? Denn die Spielmechanik wird nicht ausgehebelt, sondern die Spielidee ad absurdum gespielt. Ebenso könntest du argumentieren, dass du einem anderen Spieler bei einem X-beliebigen Spiel Punkte zuschanzt, damit dieser schnell gewinnt und du zweiter wirst. Oder dass du die Pöppel vom Tisch fegst, damit kein anderer bei Mensch ärgere Dich nicht gewinnen kann. Dann ist das Spiel nicht broken, sondern deine Spielweise.


    Das einzige, was man bei Icecool entfernt als broken bezeichnen kann ist, dass es geschicktere Schnipper bevorteilt. Aber, hey, ist halt ein Geschicklichkeitsspiel, ne?

    Ihr habt schon verstanden, dass es in erster Linie ein Spiel für größere Kinder ist? Die spielen das nämlich total anders. Völlig ohne diesen Quatsch von wegen Üebrlegung, wer wann wie viele Fische nach wie vielen Zügen und ob das gerecht oder nicht ... Man, das ist bei Icecool völlig Wumpe! Das ist ein Spiel, das seinen Spaß durch das Spielen und nicht das Überlegen oder Gewinnen zieht. Macht das mal einfach: Kopf ausschalten. Dann klappt es auch mit dem Kinderspiel des Jahre. Ihr (Achtung, Hinweis speziell für dieses Forum: Das meint explizit nicht alle, sondern ist eine überspitzte Verallgemeinerung zur Effekthascherei :P ) seid einfach viel zu erwachsen für das Ding.